Günstige Smartphones von chinesischen Herstellern wie Xiaomi, Meizu oder LeEco sind schon längst nicht mehr nur billige Kopien bekannter Markenmodelle. „Da die Smartphone-Entwicklung und Fertigung ohnehin zum großen Teil in China stattfindet, ist das Know-how dort vorhanden“, erklärt c’t-Redakteur Alexander Spier. „Firmen, die früher nur Smartphones für andere Marken hergestellt haben, bieten inzwischen ähnliche Produkte unter eigenem Namen an.“ Somit gebe es in Sachen Verarbeitung und Display selten böse Überraschungen, weil alle auf ähnliche Bauteile zurückgreifen.
Abstriche muss man jedoch bei der Software hinnehmen. Google-Apps und der Play Store fehlen auf China-Handys fast immer, da China diese Dienste blockiert. Die vorinstallierten Andoid-Varianten lösten bei Spier eine gewisse Skepsis aus: „Die Geräte kommen häufig mit allerhand Zusatzsoftware, die sich umfangreiche Rechte einräumen und teils obskure Nutzungsbedingungen anzeigen. Sicherheitslücken und Spionagefunktionen lassen sich nicht völlig ausschließen.“ Auch bei den LTE-Frequenzen muss man aufpassen, da nicht jedes Handy das in Deutschland wichtige LTE-Band 20 unterstützt.
Der Kauf eines Smartphones aus China ist und bleibt mit Risiken verbunden. Beim Direktversand versuchen die Händler teilweise die Steuer zu umgehen und deklarieren niedrigere Preise, in der Hoffnung, dass der Zoll das Paket ignoriert. Beim Kauf über einen Händler mit Sitz in der EU erspart man sich diese Probleme, zahlt allerdings auch meist etwas mehr. „Wer bereit ist, Abstriche in Sachen Kundenservice zu machen und etwas Aufwand in die Anpassung seines Handys aus China zu stecken, der bekommt viel Leistung für sehr wenig Geld“, so Spier.
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