Seit gut einem Jahr wird intensiv über die Geschichte der Universität Potsdam diskutiert. Debattiert wird über die ideologische und wissenschaftliche Ausrichtung ihrer Vorläufer, über den Personalwechsel nach 1990 oder auch über den Umgang mit der DDR-Vergangenheit. Anfang Dezember 2016 gab ein Symposium zahlreichen Zeitzeugen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mit Historikern zu diskutieren. „Das Symposium konnte und wollte keine einheitliche Erinnerung schaffen. Es trug aber dazu bei, die unterschiedlichen Erfahrungen in direkte Beziehung zu setzen,“ betont Prof. Dr. Frank Bösch, Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung und Organisator dieser Tagung.
„Das Symposium war ein wichtiger Meilenstein, weil es diverse Aspekte der laufenden Kontroverse beleuchten konnte. Dass eine derartige Diskussion nicht ohne Emotionen verlaufen kann, ist klar“, sagt der Präsident der Universität Potsdam, Prof. Oliver Günther, Ph.D. „Gleichwohl ist eine solche Diskussion notwendig, und sie ist noch lange nicht beendet. Ich gehe davon aus, dass es in den kommenden Jahren noch einiges an Forschung geben wird, die auch immer wieder zu überraschenden Ergebnissen führen kann. Wir werden als Universität alles dafür tun, solche Forschungsarbeiten zu unterstützen.“
Um die Thesen des Symposiums und weitere Stimmen zugänglich zu machen, hat die Universität Potsdam ein Online-Forum eingerichtet. Es bietet Zeitzeugen und Experten die Möglichkeit, ihre Erinnerungen öffentlich festzuhalten. „Diese Erinnerungen sind immer subjektiv, aber dennoch eine wichtige Grundlage für spätere archivgestützte Forschung“, so der Historiker Frank Bösch.
Zeitzeugen, die Interesse an einem Beitrag haben, sind aufgerufen, sich beim Referat für Presse- und Öffentlichkeit der Universität Potsdam zu melden.
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