Das Problem ist bereits seit längerer Zeit bekannt: Mehrere zehntausende MongoDB-Datenbanken stehen ungeschützt im Netz und lassen sich ganz einfach über spezielle Suchmaschinen wie beispielsweise Shodan finden. Bei MongoDB handelt es sich um eines der marktführenden Allzweck-Datenbanksysteme, das dank OpenSource auf viele unterschiedliche Anforderungen hin angepasst werden kann. Allein in Deutschland waren vor gut einem Jahr jedoch rund 1.200 dieser Datenbanken ohne weitere Authentifizierung zugänglich. Offenbar nutzen viele MongoDB-Administratoren immer noch alte Versionen der Open-Source-Datenbank, die in der Standardkonfiguration über das Internet für jeden auffindbar sind. Aber auch neuere Versionen stehen frei im Netz. Da sie standardmäßig keine Verbindungen von außen zulassen, haben viele Admins diese offenbar unsicher konfiguriert, wodurch einzelne Ports Verbindungen zum Internet zulassen.

Diese Sicherheitslücken macht sich derzeit ein Hacker mit dem Pseudonym Harak1r1 zunutze. Er sucht gezielt ungesicherte MongoDB-Datenbanken und räumt die gespeicherten Daten ab. Das einzige, was der Nutzer nach dem Angriff vorfindet ist eine Nachricht, dass 0,2 Bitcoin, also rund 200 Euro zu zahlen wären, wenn er seine Daten wiederhaben möchte. Nach Auswertungen von Blockchain.info hat bereits eine Reihe von Opfern, das Lösegeld gezahlt.

Das Vorgehen von Harak1r1 erinnert an die vielen Erpressertrojaner, die im vergangenen Jahr für Kummer im Netz gesorgt haben. Und obwohl 0,2 Bitcoin vergleichsweise günstig erscheinen, ist es unter diesen Umständen fast schon verwunderlich, dass Hacker mit dieser Sicherheitslücke noch nicht deutlich höhere Schäden angerichtet haben! Bedenkt man, dass nicht nur MongoDB-Datenbanken, sondern auch CouchDB-, Redis,- Riak- und Cassandra-Datenbanken betroffen und teils frei im Netz verfügbar sind, birgt Harak1r1s Vorgehensweise ein gewaltiges Schadenspotenzial, gegen das dringend etwas getan werden muss.

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