Integrierte Therapiekonzepte gefordert
Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz begünstigen sich gegenseitig und zählen weltweit zu den häufigsten Erkrankungen. Schätzungen zufolge sind rund 33 Millionen Menschen von Vorhofflimmern1 und 23 Millionen Menschen von Herzinsuffizienz2 betroffen, Tendenz steigend. Beide Krankheitsbilder sind sehr komplex und somit äußerst anspruchsvoll in der Behandlung. Die Therapie erfordert ein sehr individuelles Vorgehen. „Vielschichtige Überlegungen zur Frequenz- und Rhythmuskontrolle, die Abwägung der möglichen Risiken im Rahmen der Medikation sowie vorliegende Begleiterkrankungen und genetische Faktoren müssen in die Behandlungsentscheidungen mit einbezogen werden. Hinzu kommt, dass nicht alle Patienten gleichermaßen von einem Behandlungsansatz profitieren“, erklärt Dr. med. Piorkowski. „Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz werden längst nicht mehr als Erkrankungen betrachtet, die allein den Herzrhythmus betreffen. Vielmehr handelt es sich um vielschichtige Symptomkomplexe, die ein erhöhtes Risiko für den Patienten bergen, früher zu sterben, einen Schlaganfall zu erleiden oder wiederholt in die Klinik eingewiesen zu werden“, so Piorkowski weiter.
Für die Behandlung von Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz stehen bereits zahlreiche Diagnostik- und Therapieoptionen bereit. „Damit die Patienten jedoch die bestmögliche Behandlung erhalten können, muss die Behandlung die Expertise verschiedener Fachrichtungen einbinden und deutlich besser auf den Patienten zugeschnitten werden“, stellt Professor Dr. Dietmar Bänsch, Klinik für Rhythmologie und klinische Elektrophysiologie Güstrow (KMG) fest.
Ein wichtiges Zeichen in Richtung interdisziplinäre Versorgung haben die 2016 aktualisierten Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) zum Vorhofflimmern gesetzt. Diese haben erstmalig nicht allein Kardiologen, sondern auch Herzchirurgen und Neurologen einbezogen und empfehlen den Einsatz von „AF heart teams“, denen Spezialisten unterschiedlicher Fachgebiete angehören sollen.3
Präzise Diagnostik und kontinuierliches Monitoring sind für die personalisierte Therapie entscheidend
Im Sinne einer „fachübergreifend-maßgeschneiderten Therapiestrategie“ nehmen zuverlässige Diagnostik- und Monitoringmethoden, die den pathophysiologischen Merkmalen des Herzens und den prognostischen Faktoren bestmöglich Rechnung tragen, einen hohen Stellenwert ein: „Großes Potenzial bieten beispielsweise neue bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomografie (MRT) und 3D-Mappingsysteme, die anatomische und elektrische Informationen vereinen. Gemeinsam mit modernen Kathetern ermöglichen sie es uns, anatomische Strukturen und elektrische Aktivitäten des Herzens vollständig zu rekonstruieren und individuell zu beurteilen. So können wir komplexe Zusammenhänge der Erkrankung besser verstehen und gegebenenfalls sogar die Ursache einer Rhythmusstörung identifizieren“, fügt Professor Bänsch hinzu.
Ebenso nimmt das kardiale Rhythmusmonitoring eine entscheidende Rolle in der Therapie ein. Die klinisch bestätigten Vorteile haben zudem dazu geführt, dass eine kontinuierliche Fernnachsorge von Implantatpatienten inzwischen ebenfalls fest in den europäischen Behandlungsleitlinien verankert ist4. Insbesondere Patienten mit erhöhtem Risiko, einen plötzlichen Herztod zu erleiden, und Schlaganfallpatienten mit unbekannter Ursache profitieren von der Früherkennung potenziell lebensbedrohlicher Rhythmusepisoden.
„Die IN-TIME Studie hat eindrucksvoll belegt, dass die tägliche Patientenfernnachsorge mit BIOTRONIK Home Monitoring® die Sterblichkeitsrate bei Herzinsuffizienzpatienten um mehr als 50 Prozent reduzieren kann. Vergleicht man Studien mit Systemen anderer Hersteller, wird ersichtlich, dass sich die Systeme deutlich unterscheiden und diese positiven Effekte nur mit BIOTRONIK Home Monitoring nachgewiesen werden konnten“, erklärt Roberto Belke, Geschäftsführer BIOTRONIK Deutschland. „Dies liegt nicht zuletzt an der zuverlässigen Datenübertragung unseres Systems und der damit sichergestellten Kontinuität der Patientenfernnachsorge.“
Referenzen:
1 Chugh S et al. Circulation. 2014, 129.
2 Roger V. Circ Res. 2013, 113.
3 2016 ESC guidelines for the management of atrial fibrillation developed in collaboration with EACTS.
4 2013 ESC guidelines on cardiac pacing and cardiac resynchronization therapy. European Heart Journal. 2013, 34.
Als einer der weltweit führenden Hersteller kardio- und endovaskulärer Medizintechnik mit Hauptsitz in Berlin ist BIOTRONIK in über 100 Ländern präsent. Millionen implantierte BIOTRONIK-Produkte – Implantate zur Herzrhythmustherapie und Produkte zur koronaren und peripheren vaskulären Intervention – tragen dazu bei, die Lebensqualität von Patienten zu verbessern und Leben zu retten. Seit der Entwicklung des ersten deutschen Herzschrittmachers im Jahr 1963 hat BIOTRONIK zahlreiche Innovationen auf den Markt gebracht: Magmaris, den ersten resorbierbaren Magnesium Scaffold mit klinisch belegter Wirksamkeit; die telemedizinische Fernnachsorge mit BIOTRONIK Home Monitoring; Pulsar, den weltweit ersten 4 F kompatiblen Stent für die Behandlung von langen Läsionen; den ersten Medikament-freisetzenden Hybrid-Stent Orsiro; sowie die weltweit ersten implantierbaren Defibrillatoren und Implantate zur Herzinsuffizienztherapie mit ProMRI® Technologie.
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