Der aktuelle „DDoS-Report für die DACH-Region“ verzeichnet im 4. Quartal 2016 mit 11.575 Angriffen einen neuen Höchstwert der DDoS-Attacken in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das ist ein Zuwachs von 116,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Einem breiteren Publikum ist diese Angriffsart in den letzten Monaten durch einige öffentlichkeitswirksame Angriffe bekannt geworden. So waren die Präsidentschaftskandidaten in den USA während des Wahlkampfs ebenso von Angriffen betroffen wie der Minecraft-Dienstleister OVH und der DNS-Dienstleister Dyn, bei dem Twitter, Netflix und Spotify gehostet werden. Auch der eingangs erwähnte Angriff auf die Telekom-Router im November durch das Mirai-Netzwerk wurde in der Presse heiß diskutiert.
Insbesondere letzteres Beispiel steht für einen sich abzeichnenden Trend: Für die Attacken werden laut Report immer häufiger Botnetze eingesetzt, die ihre Rechenpower aus dem sogenannten Internet of Things beziehen. Damit sind an ein Netzwerk angeschlossene Smart-Home-Geräte gemeint. Leider steht die Datensicherheit bei vielen Herstellern noch nicht ausreichend im Fokus, sodass Kriminelle leichtes Spiel haben und tausende Geräte kapern können.
Eine weitere Erkenntnis der Analyse: Von den meisten der durchschnittlich 126 Attacken pro Tag bekommt die breite Öffentlichkeit kaum etwas mit. Auch von Unternehmern wird die Gefahr durch DDoS-Angriffe unterschätzt, denn nur rund ein Drittel ist vorbereitet und hat einen Aktionsplan für den Fall der Fälle in der Schublade. Wird man dann doch angegriffen, ist die Überraschung groß. Das Ziel der Angreifer ist es meist, ein Lösegeld vom Webseitenbetreiber zu erpressen – und durch die mangelnde Vorbereitung bleibt vielen nichts anderes übrig als zu zahlen.
Sicher ist, die Gefahr durch DDoS-Attacken wird in den nächsten Monaten und Jahren weiter steigen. Insbesondere durch den stetig wachsenden Anteil an Smart-Home-Geräten ohne ausreichenden Schutz, verfügen die Botnetze über immer mehr Rechenleistung und die Intensität der Attacken wird zunehmen. Schutzmaßnahmen zu ergreifen, sollte daher bei jedem Unternehmen auf der Agenda stehen.
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