Die Saarwirtschaft befindet sich zu Beginn des Frühjahrs weiter im Aufschwung. Die Geschäftslage hat sich trotz der kritischen Töne zum Freihandel aus den USA nochmals verbessert. Der IHK-Lageindikator ist gegenüber dem Vormonat um 1,2 Punkte auf 35,6 Zähler gestiegen. Vor allem in der Industrie hat sich die Lage weiter aufgehellt. Hier kletterte der Lageindikator um 1,7 Punkte nach oben. Nahezu unverändert blieben dagegen die Aussichten für die kommenden sechs Monate: Der IHK-Erwartungsindikator verringerte sich leicht von 7,1 auf 6,8 Punkte. „Die Saarkonjunktur zieht langsam an. Die Impulse dafür kommen vor allem aus dem Ausland, insbesondere aus dem Euroraum, wo die Reformen der vergangenen Jahre allmählich Wirkung zeigen. Es bleibt aber abzuwarten, wie nachhaltig die Erholung in Europa und der hierzulande gestiegene Auftragsbestand sind. Wir bleiben deshalb vorläufig bei unserer Prognose von gut einem Prozent Saarwachstum in diesem Jahr.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen die Ergebnisse der März-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 120.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten derzeit 43 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 49 Prozent mit befriedigend und acht Prozent mit schlecht. Im Aufwind liegt insbesondere der Fahrzeugbau. Lebhafte Geschäfte melden auch die Medizin-, Mess- und Regeltechnik sowie die Keramikindustrie. Etwas verhaltener laufen die Geschäfte im Maschinenbau, in der Metallbearbeitung sowie im Ernährungsgewerbe. Überwiegend befriedigend ist die Lage in der Elektroindustrie, bei den Gießereien, im Stahlbau, in der Gummi- und Kunststoffindustrie und in der Stahlindustrie.

Im Dienstleistungssektor berichten 91 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Rund läuft es vor allem in der IT-Branche. Im Verkehrsbereich, im Handel und bei den unternehmensnahen Dienstleistern ist die Lage überwiegend befriedigend.

Investitionsneigung bleibt gedämpft

Die Unternehmen der Saarwirtschaft gehen mit verhaltenem Optimismus in die Frühjahrs- und Sommermonate. Gut 13 Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 81 mit gleich mit gleichbleibenden und sechs Prozent mit schlechteren Geschäften. Die positive Grundstimmung ist aber nicht gänzlich ungetrübt. Das zeigt eine Sonderumfrage der IHK zu den beabsichtigten Investitionen der Unternehmen. Danach planen 21 Prozent der Unternehmen höhere Investitionen, rund 26 Prozent wollen jedoch weniger investieren als im Vorjahr. „Dass trotz günstiger Finanzierungsbedingungen die Investitionen nicht anziehen, liegt hauptsächlich an der bislang schwachen Exportnachfrage. Mit besseren Absatzperspektiven im Ausland, wie sie sich inzwischen abzeichnen, dürfte sich auch die Investitionstätigkeit beleben“, so Klingen.

Die verhaltene Investitionsneigung drückt sich auch in den Investitionsabsichten aus: Die Ausweitung der Kapazitäten ist nur bei 12 Prozent der Unternehmen das Hauptmotiv und liegt damit vor dem Umweltschutz an vorletzter Stelle. Die dominierenden Investitionsmotive sind Forschung und Entwicklung (30 Prozent) sowie der Ersatzbedarf (29 Prozent). Danach folgt die Rationalisierung (21 Prozent).

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