Überschattet vom unerwarteten Rücktritt seines bisherigen Firmenchefs hat der kanadische Basis- und Edelmetallproduzent Sierra Metals (ISIN: CA82639W1068 / TSX: SMT) am Donnerstag seine Geschäftszahlen für das Jahr 2016 sowie dessen Schlussquartal vorgelegt. Dabei konnte das Unternehmen für das Gesamtjahr u.a. dank eines 4 %-igen Anstiegs der Produktion auf 11,9 Mio. Unzen Silberäquivalent bzw. 79,5 Mio. Pfund Kupferäquivalent eine Umsatzsteigerung um 7 % auf 143,2 Mio. USD vermelden. Außerdem legte der 2016 erzielte operative Cashflow um 36 % auf 44,3 Mio. USD und der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 30 % auf 41,9 Mio. USD zu. Am Ende stand für die Gesellschaft zwar dennoch abermals ein Nettoverlust zu Buche, der allerdings mit 12,3 Mio. USD immerhin rund 63 % niedriger ausfiel als im Vorjahr. Zudem kletterte der bereinigte Nettogewinn um 71 % auf 7,0 Mio. USD, während der Barmittelbetand zum Jahresschluss um 68 % auf 42,1 Mio. USD anstieg.

Besonders erfreulich verlief für die Gesellschaft das Schlussquartal, in dem man – unterstützt von steigenden Metallpreisen – den bereits im Vorquartal begonnenen Aufwärtstrend fortsetzen konnte. So stieg etwa der Umsatz angesichts einer 31 %-igen Produktionserhöhung auf 3,2 Mio. Unzen Silber- bzw. 21,2 Mio. Pfund Kupferäquivalent um 67 % an und lag am Ende bei 41,8 Mio. USD. Darüber hinaus konnte anstelle von Verlusten wie im Vorjahr ein positiver bereinigter EBITDA von 16,0 Mio. sowie ein bereinigter Nettogewinn von 3,5 Mio. USD erzielt werden. Der letztlich ausgewiesene Verlust von 5,1 Mio. USD fiel zudem deutlich geringer als im Vergleichszeitraum 2015, als er noch bei 27,1 Mio. gelegen hatte. Darüber hinaus konnte im Gegensatz zum Vorjahr ein positiver operativer Cashflow in Höhe von 16,2 Mio. USD generiert werden.

Ursächlich für diese Entwicklung waren in erster Linie eine Steigerung des Gesteinsdurchsatzes, des Metallgehalts und der Gewinnungsraten der peruanischen ‚Yauricocha‘-Mine, wodurch die schwächeren Ergebnisse der beiden mexikanischen Produktionsstätten, ‚Bolívar‘ und ‚Cusi‘, die zum Teil massiv mit schlechten Witterungsbedingungen zu kämpfen hatten, mehr als ausgeglichen werden konnten – und dies, obwohl die Mine im November ihren Betrieb vorübergehend einstellen musste, um wie geplant die Installation einer neuen, leistungsstärkeren Hebeanlage (‚hoist‘) zu ermöglichen.

Wie sich das Quartal für die einzelnen Produktionsstätten entwickelte, ließ sich am besten an der Entwicklung der jeweiligen direkten Förderkosten (‚cash costs‘) ablesen. Während diese bei der ‚Yauricocha‘- und der ‚Bolívar‘-Mine um 26 % bzw. 27 % zurückgingen, stiegen sie bei der ‚Cusi‘-Mine im Vergleich zum Vorjahr um 81 % an. Insgesamt konnte das Unternehmen jedoch einen Rückgang der ‚Cash‘-Kosten um 21 % auf 7,89 USD pro Unze Silberäquivalent verzeichnen, womit man noch unter dem Jahresdurchschnitt von 7,95 USD pro Unze blieb. Auf Kupferäquivalent-Basis fiel die Kostensenkung mit 23 % auf 1,16 USD pro Pfund sogar noch etwas besser aus. 2015 hatten die ‚Cash‘-Kosten allerdings noch bei durchschnittlich 7,76 USD pro Unze Silber- bzw. 1,17 USD pro Pfund Kupferäquivalent gelegen.

Die nachhaltigen Gesamtproduktionskosten (‚All-in sustianing costs‘ / ‚AISC‘) gingen dagegen sowohl gegenüber dem Schlussquartal als auch dem Gesamtjahr 2015 um 13 % auf 14,91 USD pro Unze Silberäquivalent bzw. um 5 % auf 14,25 USD pro Unze zurück. Auf Kupferäquivalent-Basis sanken die Kosten im 4. Quartal um 15 % auf 2,20 USD und für das Gesamtjahr um 6 % auf 2,14 USD pro Pfund. Auch hier zeigten sich die größten Fortschritte im Bereich der ‚Yauricocha‘-Mine, deren ‚AISC‘-Kosten im Schlussquartal um 27 % auf 12,51 USD pro Unze Silberäquivalent abnahmen (2016: 13,11 USD pro Unze), während sie bei der ‚Bolívar‘-Mine um 14 % auf 2,71 USD pro Pfund Kupferäquivalent (2016: 2,28 USD pro Pfund) anstiegen. Für die ‚Cusi‘-Mine wurden für das 4. Quartal sogar indiskutable 41,32 USD pro Unze Silberäquivalent (2016: 20,41 USD pro Unze) und damit ein Anstieg um 89 % registriert. Hier hat das Unternehmen jedoch mittlerweile erste Konsequenzen gezogen und nach erfolgreicher Neuinterpretation der Geologie mit der Überarbeitung des Entwicklungsplans begonnen.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet man bei Sierra nach dem erfolgreichen Abschluss des Restrukturierungsprogramms und der Installation einer neuen Hebeanlage auf der ‚Yauricocha‘-Mine mit einem weiteren Produktionsanstieg, wobei ein Zielrahmen von 11,5 bis 13,5 Mio. Unzen Silberäquivalent bzw. 98,6 bis 115,1 Mio. Pfund Kupferäquivalent ausgegeben wurde.

Der scheidende Sierra-Präsident und CEO Mark Brennan, der am Tag vor der Veröffentlichung der Geschäftszahlen überraschend seinen Rücktritt eingereicht hatte, dem Unternehmen aber noch etwa einen Monat lang für die Implementierung eines geordnete Nachfolgeplans zur Verfügung zu stehen will, zeigte sich durchaus zufrieden mit den nun präsentierten Ergebnissen: "2016 war ein Jahr des Wandels für Sierra, das durch das sehr erfolgreiche Betriebsverbesserungsprogramm und die ‚Esperanza‘-Entdeckung auf der ‚Yauricocha‘-Mine, die Entwicklung neuer Areale mit höhergradigem Erz auf ‚Bolívar‘ und der Neuinterpretation der Geologie der ‚Cusi‘-Mine die Bühne für außergewöhnliches Wachstum bereitet hat." Operativ habe die Gesellschaft zudem einen neuen Rekord-Tonnagedurchsatz sowie bemerkenswerte Steigerungen bei Umsatz, Cashflow und bereinigtem EBITDA erzielt.

"Sierra Metals verfügt weiterhin über eine sehr starke Bilanz und eine starke Liquidität, um den Betrieb und die zahlreichen Wachstumschancen, die im letzten Jahr entwickelt wurden, voranzutreiben. Anhaltende operative Verbesserungen und sehr erfolgreiche ‚Brownfield‘-Explorationsprogramme werden ein substantielles Produktionswachstum und eine Verbesserung der wirtschaftlichen Erträge bei allen drei Minen der Gesellschaft ermöglichen", so das Fazit des bisherigen CEOs, der auch seinen Sitz im Direktorium des Unternehmens mit sofortiger Wirkung zur Verfügung stellt.

Sierras-‚Chairman‘ Alberto Arias dankte Brennan für seinen in den vergangenen beiden Jahren geleisteten Beitrag und wünschte ihm viel Erfolg bei seinen neuen Aufgaben. Zudem versicherte er, dass die Gesellschaft die erforderlichen Pläne in Gang setzen werde, um einen reibungslosen Übergang an der Unternehmensspitze zu gewährleisten.

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