Unternehmen am Markt halten, zwischen übergabewürdigen Firmen und Kaufinteressenten vermitteln und die Geschäftsabwicklung vereinfachen: Das sind die Ziele einer Kooperation von Region, Handwerkskammer, Sparkasse und Volksbank. Ein Ergebnis der Zusammenarbeit ist das kostenlose Online-Portal RFolg.com, das ab sofort online erreichbar ist. Mithilfe dieser Plattform wollen Region und Handwerkskammer Hannover gemeinsam mit der Sparkasse und der Hannoverschen Volksbank die regionale Unternehmensnachfolge verbessern und ihre Beratungsleistung noch stärker miteinander verknüpfen.

Der Service für Unternehmen und Interessenten ist kostenlos und bildet Angebot und Nachfrage in der Region Hannover und dem Bezirk der Handwerkskammer Hannover ab. „Die Online-Plattform bringt übergabewürdige Unternehmen und potenzielle Käufer zusammen“, sagt Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent der Region Hannover. „Beide Seiten profitieren davon, dass die Nachfolge professionell vorbereitet und moderiert wird.“

Die Datenbank beinhaltet zwei Bereiche: In der Nachfolgebörse sind die Inserate von Unternehmen zu finden, die nach einem geeigneten Nachfolger oder einer geeigneten Nachfolgerin suchen. Die Investoren- und Managementbörse dient der Vernetzung potenzieller Investoren und engagierter Unternehmerinnen und Unternehmer. Das Besondere an der Datenbank: Das Erstellen und Einstellen von Annoncen ist nicht Sache der Unternehmen oder potenziellen Käufer allein, sondern wird gemeinsam mit einem der beteiligten Partner formuliert, der Austausch zwischen Unternehmen und Interessenten begleitet. So lassen sich beide Seiten besser zusammenbringen.

Bundesweit sind es 27.000, in Niedersachsen 2.400, in der Region Hannover rund 300 Unternehmen pro Jahr, die zur Übergabe anstehen. In den meisten Fällen ist der Chef oder die Chefin selbst operativ tätig und pflegt bereits über Jahre hinweg alle wichtigen Kontakte zu Kunden und Lieferanten. „Darin liegt ein großer Wert des Unternehmens begründet, den wir gern erhalten und weitergeben möchten“, betont Dr. Matthias Lankau, Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik und Unternehmensberatung der Handwerkskammer Hannover.

Dass der Abschied und Rückzug aus dem eigenen Unternehmen vielen Eigentümern schwer fällt, macht die Nachfolge zu einem sensiblen Thema. „Wir haben das bei der Geschäftskundenbetreuung im Blick und sprechen das Thema Nachfolge rechtzeitig an, damit sich die Firmeninhaber auf die Übergabe vorbereiten können“, berichtet Marina Barth, Mitglied des Vorstands der Sparkasse Hannover. Oft findet der Chef oder die Chefin im Tagesgeschäft keine Zeit, sich um eine Nachfolge zu kümmern. Hinzu kommt, dass die Wertvorstellungen des Firmeninhabers und die Renditeerwartungen des Käufers mitunter kollidieren. „Die Verkaufsverhandlungen zwischen Interessent und Unternehmen sollten daran nicht scheitern. Umso wichtiger ist es, dass dieser Prozess professionell moderiert und begleitet wird“, ergänzt Bernd Müntz, Vorstandsmitglied der Hannoverschen Volksbank.

Die Nachfolge-Datenbank ist seit Anfang April unter www.RFolg.com abrufbar und soll langfristig auch überregional genutzt werden können. Werbung dafür macht die Hannover Marketing und Tourismus GmbH, die jetzt im Zuge der Kampagne „Betrieb übernehmen. Zukunft sichern.“ mit niedersachsenweiter Plakatierung das Thema Betriebsnachfolge und Firmenübernahme in den öffentlichen Fokus rückt.

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