Schon allein die Zahlen zeigen das Gefahrenpotenzial: „Crashtest-Experten haben ausgerechnet, dass ein Aufprall bei 50 Stundenkilometern beispielsweise eine Getränkekiste mit dem Normalgewicht von 14 Kilogramm so stark beschleunigt, dass sie beinahe eineinhalb Tonnen wiegt“, sagt Eberhard Lang von TÜV SÜD. Trifft sie dann einen Insassen, kann das tödlich enden. Urlaubsgepäck wiegt nicht selten über 100 Kilogramm. Bei der Fahrt in den Familienurlaub sitzen direkt davor die Kinder, im unmittelbaren Gefahrenbereich. „Gepäck muss ordentlich gesichert sein“, bekräftigt Lang.
Anschnallen: Viele Kombis und Vans verfügen über Ösen im Laderaum. In sie lassen sich Sicherungsgurte einhängen, die am besten kreuzweise über die Ladung gezogen werden. Besonders sorgfältige Packer legen vorher noch eine Decke oder ein Netz über das Gepäck. Zum Verzurren selbst aber nur geeignete Spanngurte verwenden! Die Experten von TÜV SÜD warnen ausdrücklich vor dem Einsatz von Schnüren oder auch Gummi-Spannern.
Kleinteile: Nicht nur große und schwere Gegenstände können schon bei heftigem Bremsen Unheil anrichten. „Gerade auch kleine Teile werden dann zu gefährlichen Wurfgeschossen“, warnt der Experte. Solche Dinge sind am besten in einer Tasche oder einem Karton aufgehoben.
Hinter Gittern: Ein Trenngitter zwischen Laderaum und Rücksitz ist beileibe nicht nur für den Transport von Haustieren nützlich. Allerdings muss es stabil befestigt sein. Ähnliches gilt für die praktischen, in der Rücklehne integrierten Netze, deren Sicherheitspotenzial den Gittern in der Regel nicht nachsteht. Lang rät zu Lösungen, die der Autohersteller ab Werk oder als Originalzubehör anbietet. Sie sitzen in der Regel in bereits vorgesehenen Befestigungspunkten. Sogenannte Hundegitter, die sich nur beispielsweise mit Schaumstoffpolstern am Boden und Dachhimmel abstützen, sichern nur ungenügend vor herumfliegender Ladung.
Luft nach oben: Wenn ein Kombi nicht über ein Sicherungsnetz oder Gitter verfügt, sollte die Ladung nie über die Oberkante der Rücklehne hinausragen. „Sonst kann sie ungehindert auf Insassen geschleudert werden, und auf die Kinder auf dem Rücksitz als erste“, warnt der Experte. Einzelne schwere Gegenstände stehen auch besser nicht an der Trennstelle getrennt umlegbarer Rücksitze. Das gilt übrigens auch für Limousinen, bei denen die Rücksitzlehnen zum einfachen Durchladen nach vorn klappbar sind.
Nach vorn schieben: Ist der Gepäckraum auf der Urlaubsfahrt ausnahmsweise nicht ganz ausgefüllt, sollten einzelne Gepäckstücke oder Einkaufskörbe stets bis zur Lehne des Rücksitzes oder der Trennwand nach vorn geschoben werden. „Das verhindert, dass die Ladung beim scharfen Bremsen oder einem Unfall auch noch Schwung holen kann“, begründet der Experte von TÜV SÜD.
Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Rund 24.000 Mitarbeiter sorgen an mehr als 800 Standorten in über 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. www.tuev-sued.de
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