Die beeindruckenden Dimensionen einer Windkraftanlage aus nächster Nähe erlebten am vergangenen Mittwoch acht Schüler und zwei Lehrer der UNESCO-Projektschule im Jugendhilfezentrum Bernardshof in Mayen. Sie unternahmen im Rahmen der Umwelt-Projektwoche zum Thema „Erneuerbare Energien“ einen Ausflug zum Hunsrücker Windpark Mörsdorf und der angrenzenden Hängeseilbrücke Geierlay. ABO Wind, Projektentwickler des Windparks, begleitete den Projekttag und beantwortete die Fragen der Schüler zur Windenergie. Die UNESCO-Projektschule im JHZ Bernardshof ist eine Schule mit dem Förderschwerpunkt sozial-emotionale Entwicklung. Die Schule besuchen Kinder und Jugendliche von der ersten bis zur neunten Klasse, darunter auch Spezialklassen wie die "Mut-statt-Wut-Klasse", ADHS-Klassen oder auch Förderangebote für Kinder und Jugendliche mit autistischen Spektrums-Störungen.

Die letzte der elf Nordex N117-Anlagen der Windparks Mörsdorf Nord und Süd mit insgesamt 26,4 Megawatt Nennleistung ging im Herbst 2015 in Betrieb. Die Anlagen mit einer Gesamthöhe von 199,5 Metern produzieren 74 Millionen Kilowattstunden klimafreundlichen Strom pro Jahr – so viel verbrauchen 62.000 Menschen in ihren Häusern und Wohnungen. Im Oktober 2015 weihte die Gemeinde Mörsdorf gemeinsam mit ABO Wind auch die Hängeseilbrücke Geierlay ein, die seitdem von rund 400.000 Besuchern überquert wurde. Die Pachteinnahmen aus den beiden Windparks waren ein wichtiger Baustein bei der Verwirklichung der Brücke. ABO Wind trägt mit "Energiegeschichten" zu dem touristischen Großprojekt bei: ein Rundweg mit Infoschildern zur Windkraft sowie eine Ausstellung im neu gestalteten Mörsdorfer Heimatmuseum. „Windkraft und Tourismus schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich im Gegenteil sehr gut, wie das Beispiel hier in Mörsdorf zeigt“, sagte ABO Wind-Veranstaltungsplaner Patrick Djuga, der den Ausflug begleitete.

Die Schüler im Alter von 13 bis 16 Jahren durften einen Blick ins Innere der Windkraftanlage werfen und stellten viele Fragen zum Bau, zur Stromerzeugung und zum Naturschutz im Genehmigungsverfahren. Überrascht zeigten sich die Schüler zum Beispiel, dass die Windkraftanlage auf einem nur drei Meter tiefen Fundament errichtet wird. „Die Besichtigung bietet uns einen faszinierenden Einblick in die Technik und Dimension einer Windkraftanlage“, sagte Lehrer Helge Welden. „Nachdem wir mit den Schülern schon ein Windkraftanlagenmodell gebaut haben, können sie nun das Original in voller Größe bestaunen.“ Djuga ergänzt: „Wir freuen uns, dass erneuerbare Energien für Schulen und Kindergärten ein wichtiges Thema sind, darum unterstützen wir Ausflüge in unsere Windparks gerne. Für viele Jugendliche kommt die Windenergie auch als späteres Berufsfeld in Frage und manche kommen danach auch als Schülerpraktikanten zu uns.“

ABO Wind plant gemeinsam mit der Energiegenossenschaft Neue Energie Bendorf eG (NEBeG) einen Windpark mit drei Anlagen im Mayener Hinterwald. Bürgerinnen und Bürger der Region können sich bei einer Infomesse in der zweiten Augusthälfte über die Planungen informieren. Die Veranstaltungsdetails und weitere Informationen zum Windpark finden Interessierte in Kürze unter www.buergerwindpark-mayen.de.

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