Lärm am Arbeitsplatz – ein Thema, das schon für Berufsanfängerinnen und -anfänger von hoher Bedeutung ist. Denn bereits 25 Prozent aller 15- bis 24-Jährigen leiden an einem Hörschaden.

Um junge Versicherte für das Thema Lärmschutz zu sensibilisieren, hat die BGHM im Rahmen des Präventionsprogramms „Krach unter Kontrolle“ von „Jugend will sich-er-leben“ einen Wettbewerb für Auszubildende ins Leben gerufen. Unter dem Motto „TOP-Gehör – Lärmschutz von Anfang an“ konnten junge Beschäftigte der BGHM-Mitgliedsunternehmen bis Ende Mai Verbesserungsmaßnahmen für einen wirkungsvollen Gehörschutz in ihrem Ausbildungsbetrieb entwickeln und umsetzen. Zwei kreative Vorschläge wurden nun mit dem BGHM-Sicherheitspreis ausgezeichnet.

Kreative Ideen für ein gesundes Gehör
Wie wichtig es ist, das Gehör zu schützen, haben vier Auszubildende der Webasto Neubrandenburg GmbH mit ihrer Idee gezeigt: Nach Lärmmessungen und einer ausführlichen Analyse der Gegebenheiten im Betrieb, stellten sie fest, dass die Lautstärke oft zu niedrig eingeschätzt wird. „Besonders bei kurzen Aufenthalten in den Hallen vergisst man schnell mal den Gehörschutz“, sagt Jasmin Döhmer, Auszubildende zur Industriekauffrau. Beispielsweise befindet sich in einer Halle, in der laute Maschinen stehen, auch ein Ersatzteillager für Versandmitarbeiter. „Unsere Idee war es, dort eine Anzeigetafel zu montieren, die Besuchern und Beschäftigten sofort signalisiert wie laut es gerade ist und ob ein Gehörschutz notwendig ist.“ Die zuständige Fachkraft für Arbeitssicherheit, Sven Lachetzki, unterstützte die jungen Beschäftigten: „Mit der neuen Anzeigetafel, die direkt neben der Kapsel-Gehörschutz-Station befestigt ist und aus zahlreichen Blickwinkeln zu sehen ist, wird besonders bei unserem Nachwuchs das Bewusstsein für die tatsächliche Lautstärke geschärft.“

Auch die Auszubildenden im Bereich Karosserie- und Fahrzeugbaumechanik der AUDI AG in Ingolstadt erhielten den Sicherheitspreis. „Aufgrund von Tagesschwankungen des Schalldruckpegels ist es für Azubis nicht immer erkennbar, ob und wann ein Gehörschutz erforderlich ist“, erklärt Claudia Leiter, Fachkraft für Arbeitssicherheit bei Audi. Gemeinsam mit ihrem Ausbildungsleiter haben die jungen Beschäftigten nach Lösungen gesucht und zwei Lärmampeln realisiert. „Durch die Visualisierung des Lärmpegels mithilfe der Ampel in der Werkstatt ist es uns gelungen, frühzeitig auf gesundheitsschädigenden Lärm hinzuweisen“, sagt Sebastian Bögeholz, Ausbildungsleiter im Bereich Fahrzeugtechnik.

Kurz erklärt:
"Jugend will sich-er-leben" ist ein Programm für Auszubildende und bietet ihnen die Gelegenheit, sich schon zu Beginn ihres Berufslebens mit den Risiken der Arbeitswelt vertraut zu machen. Gleichzeitig sollen die Berufsanfänger zu sicherheits- und gesundheitsbewusstem Verhalten motiviert werden. Ausbilderinnen und Ausbilder sowie Schulen bekommen zu jährlich wechselnden Themen Materialien zur Verfügung gestellt. Infos unter www.bghm.de/jwsl

Über Berufsgenossenschaft Holz und Metall

Im Rahmen ihrer gesetzlichen Aufgaben – Prävention, Rehabilitation und Entschädigung – ist die BGHM zentralen Werten verpflichtet: der Sicherheit und Gesundheit ihrer Versicherten sowie der Existenzsicherung ihrer Mitgliedsunternehmen durch Haftungsablösung bei Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. In diesem Sinne übernimmt die BGHM den Versicherungsschutz von über 4,7 Mio. Beschäftigten in den mehr als 215.000 Betrieben der Branchen Holz und Metall.

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