.

Vielfältige Chancen der Digitalisierung im Anlagenbau 
Ausbau des Servicegeschäfts schreitet voran 
Politik hat die Bedeutung des EPC-Geschäfts erkannt
Mitarbeiter für Veränderungen begeistern und fit machen

„Der deutsche Großanlagenbau genießt aufgrund seiner Problemlösungskompetenz weltweit hohes Ansehen. Um diese Stärke zu erhalten und weiter auszubauen, müssen wir unsere Mitarbeiter noch stärker in den Fokus rücken und sie durch Weiter- und Neuqualifizierungen fit für die Herausforderungen der Zukunft machen." Diese Handlungsempfehlung gab Dr. Christian Bruch, Mitglied des Vorstands der Linde AG, den Teilnehmern des 5. Engineering Summit im Rahmen seiner vielbeachteten Keynote. Die Tagung, an der über 300 Führungskräfte teilnahmen, fand am 4. und 5. Juli 2017 in Mannheim statt.

Studie zeigt Potenziale der Digitalisierung auf

Die Vorträge aus der Industrie zeigten eine hohe Veränderungsbereitschaft und vermittelten Aufbruchstimmung im Großanlagenbau. Deutlich wurde, dass die Digitalisierung in der Branche mittlerweile angekommen ist und die Unternehmen die neuen technischen Möglichkeiten als ein Differenzierungsmerkmal gegenüber dem Wettbewerb begreifen.

Diese Einschätzung wird durch die Studie „Potenziale von Industrie 4.0 im Großanlagenbau", die der VDMA und das Beratungsunternehmen maexpartners dem Engineering Summit präsentierten, erhärtet.

Demnach bewerten 72 Prozent der Befragten die Chancen, Umsatzsteigerungen durch neue, digitale Produkte und Dienstleistungen zu erzielen, als sehr relevant. 2015 waren erst 50 Prozent der Anlagenbauer dieser Meinung gewesen.

Konkrete Beispiele für digitale Lösungen lieferten in Mannheim Dr. Savas Lazaridis, thyssenkrupp Industrial Solutions AG, Jörg Winkler, Voith Digital Solutions GmbH und Dr. Markus Reifferscheid, SMS group GmbH. Die Experten verwiesen unter anderem auf digitale Service-Plattformen, die vorausschauende Instandhaltung und die Möglichkeiten, die sich durch die Analyse großer Datenmengen ergeben.

Verstärkt gehen Anlagenbauunternehmen auch Kooperationen mit jungen, innovativen Start-ups ein. Der Anlagenbau verfolgt mit solchen Kooperationen das Ziel, Zugang zu externem Know-how zu erhalten und schneller auf sich bietende Marktchancen zu reagieren. Erste Erfolge eines solchen offenen Organisationsansatzes bestärken die Branche, auf dem richtigen Weg zu sein.

Service gewinnt im Anlagenbau weiter an Bedeutung

Auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern rückt der Anlagenservice immer stärker in den Fokus. Tom Blades, CEO von Bilfinger, und Karl Purkarthofer von Primetals, zeigten eindrucksvoll, welches Geschäftspotenzial betriebsnahe Dienstleistungen für den Anlagenbau bieten und wie der Einsatz moderner Techniken helfen kann, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Dass es sich dabei um einen generellen Trend handelt, belegt eine Umfrage der VDMA Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau. Demnach liegt der Anteil von Services am Gesamtumsatz im Großanlagenbau mittlerweile bei 16 Prozent. Vor drei Jahren waren es erst 14 Prozent gewesen.

Politik hat die Bedeutung des EPC-Geschäfts erkannt

Nach wie vor steht die EPC-Fähigkeit (Engineering, Procurement and Construction) – also die Übernahme der Gesamtverantwortung für Projekte – ganz oben auf der Agenda des Großanlagenbaus. Dies belegt eine aktuelle Studie, die das Beratungshaus PwC im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums durchgeführt hat und die auf dem VDMA Engineering Summit ebenfalls vorgestellt wurde. Demnach sind 79 Prozent der von PwC befragten Unternehmen weiterhin am EPC-Geschäft interessiert, 44 Prozent bekunden sogar ein zunehmendes Interesse.

Dass die Politik die hohe Bedeutung des EPC-Geschäfts für die deutsche Industrie mittlerweile erkannt hat, manifestiert sich nicht zuletzt in der Gründung der neuen Geschäftsstelle „Strategische Auslandsprojekte" im Bundeswirtschaftsministerium. Um den Großanlagenbau zielgenau zu unterstützen, sind jedoch weitere Aktivitäten notwendig, die in der Studie klar benannt werden. „Die Kunden erwarten zunehmend, dass der EPC-Anbieter die Finanzierung mitbringt. Wir sehen daher insbesondere bei der Ausweitung der Finanzierungsmöglichkeiten weiteren Handlungsbedarf", fasste Thomas Waldmann, Geschäftsführer der VDMA Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau die Erwartungen der Industrie zusammen.

Mitarbeiter für Veränderungen begeistern

Viele der Vortragenden in Mannheim hoben hervor, wie wichtig es bei der hohen Veränderungsgeschwindigkeit im Anlagenbau ist, die Mitarbeiter zu befähigen, den Wandel erfolgreich zu bewältigen. Jürgen Scheidt, Mitglied des Executive Management Board der TGE Gas Engineering GmbH betonte in diesem Zusammenhang: „Damit unsere Mitarbeiter ihr Verhalten und ihre Einstellung an die neuen Gegebenheiten anpassen, müssen die Führungskräfte klare Ziele vorgeben und mit gutem Beispiel vorangehen." Ähnlich sieht es Dr. Christian Bruch. Die erfahrenen Mitarbeiter am Standort Deutschland mit ihren hohen Bewertungs- und Eingriffskompetenzen sind für ihn der Markenkern des deutschen Großanlagenbaus und ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem Wettbewerb, etwa aus Asien.

Wiedersehen 2018 in Wiesbaden

Mit über 300 Teilnehmern – überwiegend Führungskräfte des Industrieanlagenbaus und der Betreiberindustrien – verzeichnete der 5. Engineering Summit erneut einen sehr guten Zuspruch. Der 6. Engineering Summit findet am 26./27. November 2018 statt. „Wir werden dann erstmalig im neuen Kongresszentrum in Wiesbaden zu Gast sein. Von der Nähe zum Flughafen Frankfurt versprechen wir uns, die Internationalität der Veranstaltung weiter zu erhöhen", gab VDMA-Geschäftsführer Waldmann die Zielsetzung vor.

Die Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau ist die Interessenvertretung und das wichtigste Netzwerk Großanlagen bauender Unternehmen in Deutschland. Sie repräsentiert einen jährlichen Auftragseingang von knapp 20 Milliarden Euro und 58.000 Beschäftigte im Inland. Mit einem Weltmarktanteil von zirka 15 Prozent und 80 Prozent Exportquote üben die Unternehmen eine erhebliche Lokomotivwirkung auf die inländische Zulieferindustrie aus. Mehr unter www.grossanlagenbau.vdma.org.

Der Engineering Summit, eine Gemeinschaftsveranstaltung der VDMA Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau und des Süddeutschen Verlags, Hüthig Fachverlage, feierte im Jahr 2011 in München Premiere. Die Tagung ist eine branchenübergreifende Kommunikationsplattform für alle Segmente des Anlagenbaus, für Betreiber und Zulieferer und richtet sich in erster Linie an Führungskräfte der genannten Industrien. Weitere Informationen unter www.engineering-summit.de.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

VDMA, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.
Lyoner Str. 18
60528 Frankfurt
Telefon: +49 (69) 6603-0
Telefax: +49 (69) 6603-1511
http://www.vdma.org/

Ansprechpartner:
Holger Paul
Leiter Kommunikation und Pressesprecher
Telefon: +49 (69) 6603-1922
Fax: +49 (69) 6603-2922
E-Mail: holger.paul@vdma.org
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.