Mahmoud Essameldin Mohamed, Absolvent des Masterstudiengangs Electronics Engineering und Doktorand im Ingenieurnachwuchs-Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), präsentierte im August die Ergebnisse seiner Forschungsarbeiten an der Hochschule Bremen (HSB) im Rahmen der „SPIE Optics and Photonics 2017“ im kalifornischen San Diego. Auf der internationalen Fachkonferenz „SPIE Optical Engineering + Applications“, der führenden Konferenz für neueste Entwicklungen im optischen Design und Engineering, stellte er in seinem Vortrag („Combining the transformation and the integration methods to design a refractive lens-array for signal lighting applications“) das Konzept eines hybriden Entwurf-Vorgangs zur Erzeugung spezieller Lichtverteilungen vor, beispielsweise für Gefahrenfeuer.

Technischer Hintergrund ist der Fortschritt in der LED-Technik: LED-Leuchten kommen zunehmend auch in sicherheitsrelevanten Bereichen zum Einsatz. Die Abstrahleigenschaften der LED machen jedoch zusätzliche optische Elemente erforderlich, um gesetzliche Vorgaben der Lichtverteilung im Raum zu erfüllen.

Mahmoud Essameldin Mohamed gehört zu einer internationalen Forschernachwuchs-Gruppe an der HSB, die zusammen mit regionalen Industriepartnern auf Basis mehrerer Patentanmeldungen der HSB die Entwurfs- und Messverfahren für solche optischen Elemente in die praktische Anwendung zur Kennzeichnung von Windkraftanlagen überführt. Gefördert vom BMBF-Programm „IngenieurNachwuchs – Kooperative Promotion“ (Volumen: 780.000 Euro, Fkz: 03FH023) werden im Forschungsprojekt eboLED unter Leitung der HSB-Professoren Dr. Thomas Henning und Dr. Friedrich Fleischmann Verfahren zur gezielten Intensitätsverteilung von Licht und der dazu benötigten optischen Elemente sowie deren präziser Vermessung erarbeitet.

„Neben den wissenschaftlich-technischen Aspekten des Projekts ist das Kernziel der BMBF-Förderlinie der Auf- bzw. Ausbau von ingenieurwissenschaftlichen Forschungsnachwuchsgruppen an Fachhochschulen“, erläutert Prof. Dr. Friedrich Fleischmann. „Entsprechend dem Nachwuchskonzept werden Studierende frühzeitig und dem Studienverlauf angepasst in Gruppen mit der Bearbeitung von Teilaspekten einer realen Aufgabenstellung betraut. Hochschullehrer und Mitarbeiter – insbesondere die Promovenden – agieren hierbei als Coaches, sowohl in fachlich-technischer Hinsicht, wie auch bezüglich Gruppenverhalten und Projektmanagement.“ Die Studierenden erwerben so durch direkte Mitarbeit an Forschungs- und Entwicklungsprojekten in Form ,Forschenden Lernens‘ fachliches Know-how auf aktuellem Stand und eine praxisnahe Ausbildung im internationalen Umfeld. Der Wirtschaft stehen wirklich berufsbefähigte Absolventen mit neuestem Fachkenntnissen und hoher Selbst- und Methoden­kompetenz zur Verfügung. „Hier findet ganz konkret Innovationstransfer über die Köpfe statt, der der regionalen Wirtschaft unmittelbar zugutekommt. Damit unterstreicht die HSB ihre Rolle als Innovationsmotor für die Region“, unterstreicht Fleischmann die regionalökonomische Funktion der HSB.

„Eine Schlüsselkomponente für den Erfolg eines derartigen Ausbildungskonzepts sind die gelebte Internationalität vor Ort und die Durchgängigkeit des Lehrangebots von Bachelor- über Masterprogramme bis zur Promotion“, betont Fleischmann unter Hinweis auf das zentrale Profilelement der Hochschule. Der in Ägypten aufge­wachsene und dort zum BSc ausgebildete Mahmoud Essameldin Mohamed nahm zum Wintersemester 2012/2013 das Studium im englischsprachigen Master‘s Degree Course Electronics Engineering (MscEE) der HSB auf. Nach kurzer Tätigkeit in der lokalen Wirtschaft nahm er 2015 die Gelegenheit zur Mitarbeit im eboLED-Projekt wahr, um sich wissenschaftlich weiterzuqualifizieren.

Der Internationale Masterstudiengang Electronics Engineering in der Fakultät Elektrotechnik und Informatik besteht dank sehr starker Nachfrage bereits seit 15 Jahren. Über 300 Studierende absolvierten das Masterstudium erfolgreich und erlangten den akademischen Titel „Master of Science“. Zahlreiche Absolventen sind in Bremer Unternehmen sowie in der Region als Elektronik-Ingenieure und Leiter von Entwicklungsvorhaben beschäftigt. Mehr als 20 Prozent der Absolventen haben sich im Anschluss für ein Promotionsstudium entschieden und im Rahmen von Forschungs­vorhaben die Promotion zum „Dr.-Ing.“ erlangt.

Das 1999 gegründete Institut i3m bildet den institutionellen Rahmen für die enge Zusammenarbeit und den fachlichen Austausch der auf dem Gebiet der Mikrosystemtechnik arbeitenden Fachgebiete. Diese Kooperation ist aufgrund des hohen Grades an Interdisziplinarität, der für die Mikrosystemtechnik kennzeichnend ist, essentiell für die erfolgreiche Projektbearbeitung.

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