Formteile sind meist funktionsintegrierte Massenteile aus Kunststoffen und Metallen, die so gestaltet und ausgelegt sind, dass sie in Urformverfahren wirtschaftlich hergestellt werden können. Dies bedingt einer ganzheitlichen Betrachtung, welches die konstruktive, werkstoffspezifische und fertigungstechnologische Arbeitsteilung zu berücksichtigen hat. Ein für die Funktionalität wesentlicher Aspekt ist die Auslegung hinsichtlich Maße und Maßtoleranzen, Form- und Lagetoleranzen sowie Oberflächeneigenschaften. Dies ist noch überlagert durch verzweigte Lieferketten bzw. Einkaufs- und Abnahmebedingungen nach internationalen ISO-Standards. Da sich aber das GPS/ISO-Normenwerk in den letzten Jahren grundlegend geändert hat, müssen demgemäß auch die Fertigungsunterlagen angepasst werden. Dies ist eine Aufgabe mit der sich heute alle Fachkräfte in Unternehmen beschäftigen müssen, weil Zeichnungen ein rechtsverbindliches Vertragsdokument sind.

Der Referent, Prof. em. Bernd Klein geht demzufolge auf die neue DIN EN ISO-Normung ein und zeigt an Beispielen wie richtige Fertigungsunterlagen auszusehen haben bzw. welche Möglichkeiten zur Funktionsbeschreibung bestehen.

Folgende Themen und Normen werden während des Seminars angesprochen: Technologie der Formteile ISO 10135, DIN V 32950, die wichtigsten DIN EN ISO-Normen zur Formteilbeschreibung, Eigenschaften von Kunststoffen und Metallen (St, Al, Mg, Zn), Herstellprozesse und Nachbearbeitungsverfahren, Schwindung und Nachschwindung in der Auslegung, Abnahmebedingungen, Allgemeintoleranzen, Toleranzen DIN 16742, ISO 8062, ISO 10579, SO 8015, Bemaßung und Tolerierung von Längen- und Winkelmaßen (ISO 14405), Form- und Lagetoleranzen ISO 1101, Bezüge/Bezugssysteme (ISO 5459) bei F+L-Toleranzen, Kompensationsbeziehungen (ISO 2692), CAD-Tolerierung (ISO 16792), Oberflächencharakterisierung (ISO 25178) und Kenngrößen (ISO 1302), Erstmuster-Prüfbericht.

Das Seminar "Bemaßung und Tolerierung von Kunststoff- und Metall-Formteilen" am 27.- 28. September 2017 richtet sich an Techniker, Konstrukteure, Fertigungsplaner und QS-Mitarbeiter aus dem Maschinen-, Fahrzeug- und Gerätebau. Ziel ist es, ihnen ausgewählte Aspekte der Formteilbeschreibung (Längenbemaßung, Form- und Lagetoleranzen, Maximum- und Minimum-Material-Prinzip, Oberflächenbeschreibung), der Werkzeugkonstruktion und der Materialspezifika zu vermitteln. Damit sind die Teilnehmer nach dem Besuch des Seminars in der Lage richtige und vollständige Fertigungsunterlagen zu erstellen.

Information

Nähere Informationen finden Interessierte beim Haus der Technik e.V. unter Tel. 030/39493411 (Frau Dipl.-Ing.-Päd. Heike Cramer-Jekosch), Fax 030/39493437 oder direkt unter:
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