Am Dienstag trafen sich 13 Unternehmen der deutschen Mineralölindustrie bei BP in Bochum, um über die Fortschritte in der standardisierten Datenkommunikation zu diskutieren. Sowohl Raffinerie- und Tanklagerbetreiber als auch IT-Dienstleister waren der Einladung des internationalen Software- und Beratungshauses Implico zum 13. IFLEXX-/PIDX-Meeting gefolgt. Ein Thema des diesjährigen Branchentreffens: der neue PIDX-Standard „Planned Movements“.

In der Downstream-Branche sind Lieferketten eng vernetzt, Umschlagstandorte und deren Partner tauschen täglich unzählige Datensätze miteinander aus. Nutzen die Unternehmen unterschiedliche Datenformate, so erschwert das schlanke Abläufe. Die IFLEXX-Community, ein Zusammenschluss führender Teilnehmer des deutschen Mineralölmarktes, treibt seit vielen Jahren die standardisierte Datenkommunikation voran. In dieser Woche kam die Gruppe zum 13. Treffen zusammen – dieses Mal bei BP in Bochum.

Nach der Begrüßung präsentierten die Organisatoren die neuesten Entwicklungen bei PIDX, dem internationalen IFLEXX-Pendant. Hier gibt es mit „Planned Movements“ seit kurzem ein neues Standardformat für die Übertragung von Auftragsdaten aus einem ERP-System ins Terminal Management System. So können Tanklager-Betreiber schon vor einer Abholung alle relevanten Daten der geplanten Verladung einsehen.

Umrechnung von Öl- und Gasmengen

Im Anschluss sprachen die IFLEXX-Mitglieder über On-Truck-Computer-Integration, Data Exchange Portale, IT-Sicherheit und Mengenumrechnung. Da sich Dichte und Volumen von Mineralölprodukten mit unterschiedlicher Temperatur verändern, werden alle Mengen auf eine vereinbarte Referenztemperatur umgerechnet – in Europa auf 15 Grad Celsius. So wird sichergestellt, dass alle an der Lieferkette beteiligten Unternehmen von der gleichen Menge sprechen. Im IFLEXX-Standard ist daher vorgesehen, verschiedene Mengeneinheiten parallel in den Datensatz zu integrieren. Die Mengenumrechnung erfolgt dabei im System des Verladestandortes. Im Rahmen des IFLEXX-Meetings besprachen die Teilnehmer, wie sich die Mengen mithilfe des Umrechners OpenTAS QCM überprüfen lassen.

Am Nachmittag berichteten Projektverantwortliche, wie sie gemeinsam mit Implico einen standardisierten Datenaustausch mit über 40 Verladestellen eingerichtet hatten: Die Tankläger und Raffinerien in sieben Ländern übermitteln nun sämtliche Verladedaten an den auf die Öl- und Gas-Industrie spezialisierten Cloud-Dienst iGOS, wo die Daten geprüft, harmonisiert und im einheitlichen PIDX-Format an das SAP-System des Unternehmens gesendet werden.

Die Teilnehmer beendeten das 13. IFLEXX-Meeting mit einer abschließenden Diskussionsrunde, die auch Raum bot für Anregungen und Vorschläge. „Das diesjährige IFLEXX-Meeting war sehr aufschlussreich. Es hat sich erneut gezeigt, dass die Standardisierung der Datenkommunikation allen Teilnehmern ein wichtiges Anliegen ist“, sagt Kay-Peter Buhtz, Geschäftsführer von Implico. „Wir freuen uns auch ganz besonders, dass wir in diesem Jahr ein neues Mitglied in unseren Reihen begrüßen durften. Es ist schön, dass die IFLEXX-Community immer weiter wächst und sich das gemeinsam erarbeitete XML-Format mittlerweile zum maßgeblichen Standard für die Datenkommunikation der Öl- und Gas-Branche entwickelt hat.“

Über die Implico GmbH

Über IFLEXX (International FiLe EXchange XML)

IFLEXX ist ein freier, offener und kostenloser Standard für die Datenübertragung in der Mineralölindustrie. Inzwischen umfasst die IFLEXX-Community 17 Unternehmen. IFLEXX ist der Nachfolger des über 30 Jahre alten MPKS (Mineralöl-Partner-Kommunikations-System). Die Datenkommunikation mit IFLEXX bietet der Mineralölindustrie viele Vorteile: Dank XML können große Datenmengen standardisiert übertragen werden. Außerdem ermöglicht IFLEXX, die Ladedaten in zwei Richtungen zu verschicken: auf den Bordcomputer des TKW und an die Accounting-Systeme der Mineralölgesellschaften.

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