Herr Kopf, die Intergalva 2018 in Berlin findet unter Ihrer Präsidentschaft statt. Was sind Ihre Erwartungen?
Martin Kopf: Meine Erwartungen sind vielfältig. Unter dem Gesichtspunkt der Quantität haben wir gute Chancen in Bezug auf die Zahl der Konferenzteilnehmer einen neuen Rekord in der rund 70-jährigen Geschichte der Intergalva zu erreichen. Wir gehen von mehr als 600 Teilnehmern aus. Bereits jetzt konnten wir mehr Aussteller gewinnen als bei der vorhergehenden Intergalva. Unter qualitativer Betrachtung wollen wir ein Programm gestalten, das im Hinblick auf die Prozesstechnologie und die Anwendung des Feuerverzinkens als Oberflächenveredelung echte Innovationen zeigt. Den Konferenzteilnehmern aus aller Welt wollen wir eine Wohlfühl-Atmosphäre bieten, so dass die Intergalva 2018 sehr gut in Erinnerung bleibt. Als Sprecher des Vorstandes des Industrieverbandes Feuerverzinken wünsche ich mir natürlich auch, dass die deutsche Feuerverzinkungsindustrie und Deutschland positiv wahrgenommen werden.
Was verstehen Sie unter echten Innovationen auf der Anwendungsseite des Feuerverzinkens oder in der Prozesstechnologie?
Martin Kopf: Ein sehr plastisches Beispiel sind aktuelle Forschungsvorhaben, die zeigen, dass eine Feuerverzinkung das Brandschutzverhalten von Stahl verbessert und auch die Bemessung dieser Verbesserung möglich machen. Die Forschungsergebnisse werden auf der Intergalva erstmals weltweit präsentiert. In Segmenten wie Transport und Infrastruktur, Betonbau oder Fassaden werden wir ebenfalls innovative Anwendungsperspektiven vorstellen. Auch in der Prozesstechnologie gibt es wegweisende Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft, beispielsweise durch neue Recyclingtechnologien in der Vorbehandlung. Ich kann schon jetzt ein herausragendes Konferenzprogramm versprechen.
Wird es neben dem Konferenzprogramm auch wieder Workshops geben?
Martin Kopf: Definitiv ja. Wir werden eine Vielzahl von Workshops anbieten und uns dabei stark an den Wünschen der potenziellen Teilnehmer orientieren. Über die digitalen Medien konnten hierzu Vorschläge gemacht werden bzw. unsere Vorschläge bewertet werden. Ich bin sicher, dass wir auch hier den Nerv der Teilnehmer treffen werden. Neu ist, dass wir Konferenz-Themen stärker mit Workshop-Themen verbinden. Referenten der Konferenz werden soweit möglich an themengleichen Workshops teilnehmen, sodass ein Austausch mit Praktikern und mit Referenten möglich ist. Best Practice und Innovation befruchten sich so.
Sie hatten bereits kurz die Ausstellung erwähnt. Was gibt es hierzu zu sagen?
Martin Kopf: Die Bedeutung der Ausstellung als Teil der Intergalva nimmt zu, wobei der Begriff Ausstellung mittlerweile eher verniedlichend wirkt. Die Ausstellung findet in einer rund 5000 Quadratmeter großen Halle statt und wird den Charakter einer hochkarätigen Fachmesse mit Standgrößen zwischen 6 und mehr als 400 Quadratmetern haben. Für Aussteller und Konferenzteilnehmer ist die Fachmesse gleichermaßen attraktiv. Nirgendwo trifft man mehr Zulieferer der Verzinkungsindustrie unter einem Dach und nirgendwo erreicht man als Zulieferer mehr Entscheider der Verzinkungsindustrie.
Zur Tradition der Intergalva gehören auch Verzinkerei-Besichtigungen im Anschluss an die Konferenz. Wird diese Tradition fortgeführt?
Martin Kopf: Selbstverständlich führen wir diese Tradition fort. Wir haben rund 15 Verzinkereien in unserem Besichtigungs-Portfolio. Hypermoderne neue Anlagen sind ebenso dabei wie gut sanierte, ältere Anlagen oder Spezialanlagen. Darüber hinaus können auch mehrere Beschichtungsanlagen besichtigt werden, da Verzinker zunehmend das Beschichten von feuerverzinkten Stahlteilen selbst übernehmen.
Sie sagten, dass Sie für die Konferenzteilnehmer eine Wohlfühl-Atmosphäre schaffen wollen. Wie soll das geschehen?
Martin Kopf: Trotz der enormen Dimensionen der Intergalva haben wir alles unter einem Dach organisiert: Konferenz, Fachmesse, Hotel. Das ist mehr als komfortabel. Wir bieten an jedem Konferenzabend ein Event. Am ersten Abend findet im Zentrum der Messehalle der Willkommensempfang und erstmals eine Verzinkerparty mit Showeinlagen statt. In lockerer Atmosphäre kann man hierbei mit Verzinkerkollegen aus aller Welt, aber auch mit Ausstellern in Kontakt kommen. Das festliche Galadinner am zweiten Abend wird im historischen Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt stattfinden, das zu Berlins ersten Event-Locations zählt. Möglich wurde dies durch großzügiges Sponsoring durch die Vorstandsmitglieder des Industrieverbandes Feuerverzinken. Zudem bieten wir Besichtigungstouren durch Berlin an sowie für Begleitpersonen ein attraktives Partner-Programm.
Während der Intergalva findet die Fußball-WM 2018 statt. Was empfehlen Sie fußball-begeisterten Verzinkern?
Martin Kopf: Meine Empfehlung ist: „Kommt zur Intergalva und erlebt die Fußball-WM mit euren Verzinkerkollegen.” Als Fan, der gerne ins Stadion geht, freue ich mich darauf mit fußball-begeisterten Verzinkern aus aller Welt WM-Spiele zu sehen. Die Möglichkeit dazu gibt es im Mittelpunkt der Messehalle an der großflächigen „Pilling-Bar”, die von unserem Platin-Sponsor, dem Verzinkungskesselhersteller Pilling betrieben wird. Hier werden WM-Spiele auf Großmonitoren ausgestrahlt. Ich bin sicher, das selbst Verzinkerkollegen aus Nicht-Fußball-Nationen von der positiven Euphorie der Fußball-WM angesteckt werden.
Wann ist das Programm der Intergalva verfügbar und ab wann kann man sich zur Intergalva anmelden?
Martin Kopf: Das Programm wird im Herbst veröffentlicht.
Anmeldungen sind voraussichtlich ab Dezember möglich.
Herr Kopf, vielen Dank für das Gespräch und eine erfolgreiche Intergalva 2018.
Der Industrieverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, vertreten die deutsche Stückverzinkungsindustrie. Im Jahr 2016 wurden in Deutschland mehr als 1,8 Mio. Tonnen Stahl stückverzinkt. Wichtige Anwendungsbereiche des Korrosionsschutzes durch Feuerverzinken sind u. a. Architektur und Bauwesen sowie die Verkehrstechnik und der Fahrzeugbau. Weitere Informationen zum Feuerverzinken unter: www.feuerverzinken.com.
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