Christoph Dammermann, Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium: „Der Tourismus ist als Wirtschaftsfaktor von erheblicher Bedeutung für Nordrhein-Westfalen. Die Branche steht jetzt vor einem großen digitalen Wandlungsprozess. Jede neue Generation von Reisenden ist noch digitaler unterwegs, als die vorhergehende. Diese Kunden erwarten eine hervorragende digitale Infrastruktur. Es muss sichergestellt werden, dass die vielen kleinen, regionalen und oft traditionsreichen Betriebe, die die Tourismusbranche in Nordrhein-Westfalen prägen, hier nicht den Anschluss verlieren. Dabei wollen wir sie als Landesregierung unterstützen.“
Alle acht touristischen Regionen des Rheinlands verbuchten 2016 eine positive Übernachtungsbilanz gegenüber 2011, doch war im gleichen Zeitraum eine starke bundesweite Dynamik festzustellen. Die Zahl der Schlafgelegenheiten (Betten und Campingplätze) stieg von 2006 bis 2016 im Rheinland um 18,2 Prozent und damit überproportional zum Bund (+7,1 Prozent) und Land (11,7 Prozent). Auch der Incoming-Tourismus (Reisende aus dem Ausland) ist im Rheinland von hoher Bedeutung: Kommen in Deutschland etwa 18 Prozent der Gäste aus dem Ausland, so sind es im Rheinland 27 Prozent, in den großen Rheinlandstädten sogar bis zu 40 Prozent. Das Gastgewerbe kam 2016 im Rheinland auf 102.825 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (+13,7 Prozent seit 2013) und 108.175 geringfügig Beschäftigte (+3,7 Prozent seit 2013)
Die Region Bonn/Rhein-Sieg steuert bei den Übernachtungszahlen (2,9 Millionen in 2016) in 2017 auf oder über die Drei-Millionen-Marke zu. Der Marktanteil von Bonn betrug 2016 53,7 Prozent. Entgegen des bundes- und landesweiten Trends war 2016 gegenüber 2011 der Inlandsmarkt mit einem Übernachtungsplus von 15,3 Prozent der Wachstumsmotor. Weiteres Potenzial verspricht sich die IHK Bonn/Rhein-Sieg von einer stärkeren Auslastung des WCCB sowie von den direkten und indirekten Impulsen durch die COP 23.
Die IHK-Initiative Rheinland wünscht sich von Politik und Landesregierung, sich für bessere Rahmenbedingungen einzusetzen. „Kleine und mittlere Betriebe geraten zunehmend unter stärkeren Wettbewerbsdruck durch Konzentrationsprozesse im Tourismusgewerbe – auch die Themen Digitalisierung und Unternehmensnachfolge sind weitere Herausforderungen“, so Hille. Die IHKs begrüßen die Ankündigung der neuen Landesregierung, die Hygieneampel abschaffen zu wollen. Hille: „Nicht zuletzt wird es die Betriebe erfreuen, wenn die Landesregierung – wie angekündigt – den Bürokratieabbau vorantreibt.“
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