Sowohl die KfW-Bank als auch der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) des Bundeswirtschaftsministeriums schreiben dem Energieberater im Rahmen seines Sanierungskonzepts Vorgaben zur Luftdichtheitsplanung ins Pflichtenheft. Zu diesem frühen Zeitpunkt im Projekt liegen allerdings zahlreiche Informationen, die für eine detaillierte Planung nötig wären, noch gar nicht vor. Es lassen sich aber der Verlauf der luftdichten Ebene und dafür geeignete Materialien bestimmen. Auch sind voraussichtlich kritische Übergänge zwischen Bauteilen bereits erkennbar, die im weiteren Verlauf eine Detailplanung verlangen. Diese Angaben fasst der Energieberater in seinem Grobkonzept der Luftdichtheitsplanung zusammen und legt sie für die spätere Detail- und Ausführungsplanung verbindlich fest. Für sie ist dann der Fachplaner verantwortlich.
Um diese Abfolge und Arbeitsteilung besser abzubilden, hat nun der FLiB seinen bereits 2015 herausgegebenen „Leitfaden Luftdichtheitskonzept“ ebenfalls in die Stufen „Grobkonzept“ und „Detailplanung“ unterteilt und widmet Ersterem eine eigene, zusätzliche Broschüre. Deren Umfang und Terminologie wurden mit der KfW-Förderbank abgestimmt und entsprechen im Wesentlichen auch dem, was das iSFP-„Handbuch für Energieberater“ vorsieht: eine Bestandsaufnahme, die Festlegung, wo die luftdichte Ebene verlaufen soll, und das Sicherstellen, dass dichte Anschlüsse zwischen Bauteilen grundsätzlich möglich sind. Einen weiteren Fokus legt der Fachverband auf das Ausbilden luftdichter Durchdringungen.
Anders als die iSFP-Software, die das Thema Luftdichtheit auf die verschiedenen Bau- bzw. Sanierungsabschnitte verteilt, verfolgt der FLiB einen ganzheitliche Ansatz. „Leider existiert kein eigenes Gewerk ‚Luftdichtheit’“, sinniert FLiB-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Oliver Solcher. „Weil wir aber alles, was zur Luftdichtheit dazugehört – und nur das –, in einem Dokument zusammenfassen, wird das Herstellen einer dichten Gebäudehülle als übergeordnete und gewerkeübergreifende Schnittstellenaufgabe sichtbar.“ Dadurch ließen sich Bauherren und Handwerker besser für die Thematik sensibilisieren. Ebenso helfe die Konzentration auf einen einzelnen Aspekt dem Energieberater beim Ausarbeiten eigener Grobkonzepte zur Gebäude-Luftdichtheit.
Der Fachverband Luftdichtheit in Bauwesen e. V. – kurz FLiB genannt – wurde im April 2000 im Vorfeld der damals viel diskutierten, neuen Energieeinsparverordnung gegründet. Seither hat er sich insbesondere in der Fachwelt als zentrale Anlaufstelle für Fragen rund um die luftdichte Gebäudehülle etabliert.
Der FLiB hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Öffentlichkeit über die große Bedeutung einer luftdichten Gebäudehülle aufzuklären. Er konkretisiert den Stand der Technik durch das Erstellen von Fachregeln sowie das Kommentieren der einschlägigen Normen und wirkt selbst an Gesetzgebungs- und Normungsverfahren mit. Ebenso engagiert sich der FLiB in Forschung und Entwicklung. Der Fachverband entwickelt einheitliche Mess-Standards, sorgt für die Vergleichbarkeit von Messverfahren und bietet Zertifizierungen für Personen und Unternehmen an, die mit dem Erstellen der luftdichten Gebäudehülle befasst sind oder Luftdichtheitsmessungen durchführen. Übergeordnetes Ziel ist stets die Qualitätssicherung am Bau.
Hinweise auf die Zahl durchgeführter Luftdichtheitsmessungen geben Mitgliederbefragungen, die der Verband in unregelmäßigen Abständen durchführt. Der FLiB stellt Informationen zu Details luftdichter Konstruktionen sowie zu entsprechend geeigneten Materialien und Produkten bereit. Die Erarbeitung von Kriterien zur Produktbewertung bzw. prüfung mit dem Ziel einer unabhängigen Qualitätskontrolle wird vom Verband unterstützt. Auch hier geht es darum, die Planungs- und Ausführungssicherheit zu erhöhen.
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