Von Mozarts „Lucio Silla“ am Théâtre de la Monnaie in Brüssel und seinem Debüt beim Deutschen Symphonie-Orchester in Berlin direkt nach Dresden: Antonello Manacorda dirigiert mit Mahlers Rückert-Liedern, Robert Schumanns Sinfonie Nr. 2 und Charles Ives‘ „Unanswered Question“ ein überaus interessantes, an Grenzgängen reiches Programm. Als Solistin konnte die versierte Mahler-Interpretin Anna Larsson gewonnen werden.

Robert Schumanns Zweite Sinfonie, in schwieriger Zeit entstanden, ist ein aufwühlendes, zerrissenes Werk, in dem sich geradezu alarmierende Klangvisionen finden. Das elegische Adagio bezeichnet mit seinen großen Gesangslinien für viele den Höhepunkt von Schumanns sinfonischem Schaffen. Er überschreitet mit seinem Werk die Grenzen von der Klassik zur Romantik und vollzieht damit den Übergang von höfischer zu vorindustrieller Gesellschaft nach.
Auch Mahler war ein Grenzgänger: Vor allem in seine Sinfonien integrierte er zahlreiche Elemente der Volks- und der Salonmusik, wobei jeder musikalische Gestus oft sofort hinterfragt wird. Aber auch sein Liedschaffen zeichnet sich durch ungewöhnliche Instrumentierung und einen unkonventionellen Umgang mit den Texten aus. Seine Rückert-Lieder kreisen um die Themen Nacht, Liebe und Einsamkeit. Berühmt ist v.a. das dritte Lied, „Ich bin der Welt abhanden gekommen“, das auch von der persönlichen Zerrissenheit Mahlers ein eindrucksvolles Zeugnis ablegt.
Ein Bild von einsamer Kontemplation gibt auch die „Unanswered Question“ von Charles Ives, eine der originellsten Konzeptionen des großen amerikanischen Einzelgängers, der als Pionier der amerikanischen Musik gilt. Ihm ging es im Wesentlichen um die Vielseitigkeit der Musik in all ihren Sphären, die er sowohl philosophisch als auch handwerklich durchdrang, und für die sein Werk in diesem Programm beispielhaft steht.

Antonello Manacorda ist seit der Saison 2010/2011 Künstlerischer Leiter der Kammerakademie Potsdam und seit der Saison 2011/2012 Chefdirigent des niederländischen Het Gelders Orkest.
Als Dirigent von Opernproduktionen und Konzertprogrammen hat Antonello Manacorda bei vielen der weltweit führenden Ensembles und Opernhäusern gastiert. In der Saison 2016-17 gab er gefeierte Debüts beim NDR Elbphilharmonie Orchester, Danish National Symphony Orchestra, Orchestre National du Capitole de Toulouse, bei der Camerata Salzburg und beim SWR Sinfonieorchester. Außerdem leitete er Produktionen an der Bayerischen Staatsoper, der Oper Frankfurt, am Théâtre de La Monnaie und der Komischen Oper Berlin.
Mit der Kammerakademie Potsdam hat Antonello Manacorda einen Schubert-Zyklus für Sony aufgenommen, der von der Kritik begeistert aufgenommen wurde – so zählte Die Welt eine der Aufnahmen zu den zehn besten Einspielungen des Jahres 2013. Beim ECHO Klassik 2015 erhielt die Kammerakademie Potsdam für den Zyklus den Preis in der Kategorie Ensemble des Jahres. Mit Het Gelders Orkest und der schwedischen Sopranistin Lisa Larsson hat Antonello Manacorda Mahlers 4. Symphonie eingespielt, die CD wurde im November 2014 bei Challenge Records veröffentlicht. Wieder für Sony nimmt Manacorda derzeit alle Symphonien von Mendelssohn auf, die ersten zwei CDs wurden in der internationalen Presse bereits hoch gelobt.

Anna Larsson machte 1996 ihren Abschluss am Universitätscollege der Oper Stockholm. Ihr Debüt gab sie im Jahr 1997 mit Mahlers Sinfonie Nr. 2 zusammen mit den Berliner Philharmonikern und Claudio Abbado. Ihr Operndebüt gab sie als Erda in Wagners „Das Rheingold“ an der Deutschen Staatsoper Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim.
Zu ihren vielen Rollen gehören u.a. Kundry, Heroidas, Erda, Waltraute, Orphée, Fricka, Dalilah, Lucretia und Zia Principessa an Theatern wie dem Teatro alla Scala, der Wiener Staatsoper, der Bayrischen Staatsoper, den Festspielen Salzburg und Aix-en-Provence, der Königlichen Oper in London, dem Teatro Maggio Musicale Firenze, dem Théâtre de La Monnaie Brüssel, dem Palau des Arts Valencia, der Königlichen Oper Kopenhagen, der Finnischen Nationaloper und der Schwedischen Königlichen Oper.
Im Konzert gilt Anna Larsson als die führende Interpretin von Gustav Mahlers Werken. Sie singt regelmäßig mit allen großen Orchestern, u.a. den Berliner Philharmonikern, dem Luzerner Festivalorchester, den New Yorker Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, dem Orchester der Accademia Nazionale di Santa Cecilia, der London Symphony und dem London Philharmonic Orchester.
Sie singt fast das gesamte Konzertrepertoire für Kontralto/Mezzosopran und Orchester mit berühmten Dirigenten wie Antonello Manacorda, Zubin Mehta, Esa-Pekka Salonen, Daniel Harding, Vladimir Jurowksi, Sir Simon Rattle, Sir Antonio Pappano, Gustavo Dudamel oder Hartmut Haenchen.
Im Dezember 2010 wurde Anna Larsson von König Carl XVI. Gustav von Schweden zur Hofsängerin ernannt. 2011 eröffnete sie ihr eigenes Konzerthaus, Vattnäs Konzert Barn, in Dalecarlia.

Auf das Konzert kann man sich ab 10 Uhr mit Kaffee und Gebäck einstimmen (im Ticketpreis inbegriffen).

Tickets ab 23 Euro (Schüler/Studenten: 9 Euro) im Ticketservice im Kulturpalast (ticket@dresdnerphilharmonie.de / www.dresdnerphilharmonie.de / 0351 – 4 866 866) und an der Tageskasse.

Programm

Sonntag, 26. November 2017, 11.00 Uhr
Deutsches Hygiene-Museum

Charles Ives (1874 – 1954)
„The Unanswered Question“ (1908, revidierte Fassung 1930–35)

Gustav Mahler (1860 – 1911)
Fünf Lieder nach Texten von Friedrich Rückert
für Singstimme und Orchester (1901/1902)
Robert Schumann (1810 – 1856)
Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 (1845/1846)

Antonello Manacorda, DirigentAnna Larsson, MezzosopranDresdner Philharmonie

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