Es kommt nicht alle Tage vor, dass eine renommierte Universität und noch dazu eine der ersten Adressen des Landes im Bereich der Ingenieurs- und Naturwissenschaften, sich Professoren von einer (Fach-)Hochschule in ihr Team holt. Und so ist der Ruf, den Prof. Dr. Sven Ingebrandt von der Hochschule Kaiserslautern jetzt an die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen erhalten hat, „nicht nur eine Auszeichnung für seine Person, sondern auch für die Qualität von Lehre und Forschung an der Hochschule Kaiserslautern“, wie Prof. Dr. Karl-Herbert Schäfer, Vizepräsident für Forschung und Transfer an der Hochschule Kaiserslautern kommentiert.

Die Aussicht auf ein sehr forschungsstarkes Umfeld in Kombination mit dem Vorhandensein modernster Technologien hatten Prof. Dr. Sven Ingebrandt dazu bewogen, den Ruf an die damals noch Fachhochschule (FH) Kaiserslautern einem weiteren attraktiven Angebot für eine Professur vorzuziehen. Im September 2008 wurde er zum Professor für Biomedizinische Messtechnik im Fachbereich Informatik und Mikrosystemtechnik ernannt.

In der Lehre bereicherte Professor Ingebrandt seither an der Schnittstelle die Lehrangebote der beiden Studiengänge Applied Life Sciences und Mikrosystem- und Nanotechnologie. Inhaltlich beschäftigte er sich hier hauptsächlich mit Biosensoren und der Physik und Chemie der Grenz- und Oberflächen.  Mit seinem interdisziplinären internationalen Team, das ausschließlich über Drittmittel finanziert ist,  arbeitete der promovierte Physiker an insgesamt siebzehn Projekten, darunter fünf vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekte, fünf Industrieprojekte, zwei vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und einem EU- geförderten Projekt. Mit Themen wie der Entwicklung eines Zell-Chip Hybrid-Testsystems zur Wirksamkeitsanalyse von Krebsmedikamenten, das vom BMBF als „Projekt des Monats“ ausgezeichnet wurde, und mit vielen weiteren Forschungsarbeiten, vor allem im Bereich der Krebsforschung, erlangte die AG Biomedizinische Messtechnik nationale und internationalen Sichtbarkeit.

Darüber hinaus hat er seit 2010 elf kooperative Promotionsarbeiten betreut, in deren Verlauf ein Doktorandenseminar im Fachbereich Informatik und Mikrosystemtechnik an der Hochschule Kaiserslautern eingerichtet wurde. Durch die Einwerbung von Drittmitteln konnte Professor Ingebrandt auch dazu beitragen, dass die Laborausstattung im Fachbereich signifikant ausgebaut werden konnte. Highlights dabei waren die Anschaffung und Installation einer Nanoimprint-Lithographie sowie einer RTP-Anlage im Reinraum der Hochschule und die Anschaffung einer hochauflösenden Raman-Mikroskop/AFM Kombination. „Sven Ingebrandt hat einen großen Anteil daran, dass der Forschungsschwerpunkt Integrierte Miniaturisierte Systeme der drittmittelstärkste Forschungsschwerpunkt der Hochschule ist“, sagt Vizepräsident Schäfer, „für die Nachfolge, die wir nun suchen, wird ein komfortables Umfeld bereitstehen.“ Ganz aus der Welt wird Sven Ingebrandt für die Hochschule nicht sein, bestehende Kooperationen und ein gemeinsames DFG-Projekt werden für eine Kontinuität im wissenschaftlichen Austausch sorgen.

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