Wie in der Wirtschaft, so sind auch in der Wissenschaft Frauen in höheren Positionen deutlich unterrepräsentiert. Derzeit ist nur jede fünfte Professur in Deutschland mit einer Frau besetzt – dies, obwohl Frauen in der Regel eine gute Qualifikation vorweisen können und der Professorinnen-Beruf sich mit Kind/Familie und Karriere sehr gut vereinbaren lassen.

Unter Akademikerinnen mit einem Wirtschaftsstudium ist das Berufsbild der Professorin oft nicht präsent genug im Bewusstsein. Wenig bekannt ist auch, dass mit einer Promotion und fünf Jahren Berufserfahrung bereits eine FH-Professur besetzt werden kann.

Um mehr Frauen für den Beruf der Professorin zu gewinnen, hat die Hochschule Worms unter Leitung der Gleichstellungsbeauftragten, Professor Dr. Keiko Kirihara, in Kooperation mit der Hochschule Mainz und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz das Projekt „FocusFrauen Hochschulkarriere“ gestartet.

Erfolgreiche Auftaktveranstaltung

Am 09.11.2017 fand im Senatssaal der Hochschule Mainz die erste FocusFrauen Lounge zum Thema „Professorin werden – Ihre Zukunftsperspektive!“ statt. Über 20 weibliche Studierende, Doktorandinnen und Promovierte waren zum Teil sogar weit angereist, um einen detaillierten Einblick über die Herausforderungen und Chancen des Hochschulbetriebes zu gewinnen. Gleich vier erfahrene Professorinnen fungierten als sachkundige Referentinnen: Professorin Susanne Reiß für Städtebau und Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Mainz; Professorin Andrea Beyer im Fachbereich Wirtschaft und Vizepräsidentin der Hochschule Mainz; Professorin Jutta Binder-Hobbach im Fachbereich Informatik und langjährige Vizepräsidentin der Hochschule Worms sowie Professorin Keiko Kirihara im Fachbereich Touristik und Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Worms. Die vier Fachfrauen stellten ihre spannenden und jeweils ganz unterschiedlichen Lebensläufe sehr persönlich vor, informierten umfassend über das Berufsbild und vermittelten fundiert die realen Hochschulanforderungen bei Professuren.

Kompetente 1:1-Unterstützung in Fragen der Hochschulkarriere

Die Teilnehmerinnen nutzten beim anschließenden Get-Together die Möglichkeit, gezielt Fragen an einzelne Professorinnen zu stellen, um weitere Impulse für ihre individuelle Berufs- und Lebensplanung zu gewinnen. In lockerer Atmosphäre kam man sich näher und schnell bildeten sich erste Tandems zwischen Professorinnen und jungen Frauen, die sich auch künftig persönlich treffen wollen, um erfolgreiche berufliche Strategien für eine Hochschulkarriere zu diskutieren.

Die Meinung der Teilnehmerinnen war eindeutig, diese Veranstaltung habe bestens dazu beigetragen, ein realistisches Bewusstsein für den Professorinnen-Beruf zu gewinnen, Orientierung durch Rollenmodelle zu bekommen und ein Netzwerk unter Gleichgesinnten zu schaffen. Schnell war man sich auch einig, dass „FocusFrauen Hochschulkarriere“ fortgesetzt und ausgebaut werden muss – zumal es inhaltlich und thematisch wenig Vergleichbares gibt. Geplant ist, im kommenden Jahr das Kooperationsprojekt auf die rheinlandpfälzischen Partnerhochschulen Ludwigshafen, Bingen und Kaiserslautern auszuweiten und das erfolgreiche Format inhaltlich zu einem Mentoring-Programm weiterzuentwickeln.

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