Mit bis zu 90% CO2-Einsparung ist Biomethan eine der effizientesten Kraftstoffalternativen für die Entwicklung der klimaneutralen Mobilität. Diese klimafreundliche Antriebslösung steht bereits heute kurzfristig zur Verfügung. Die Realität ist jedoch, dass das in Deutschland verfügbare Potenzial von Biomethan als Kraftstoff nicht ausgeschöpft wird. Lediglich 125 von 900 CNG-Tankstellen bieten bisher reines Biomethan als Kraftstoff an. Weitere 100 haben immerhin noch einen Mix aus Erdgas und Biomethan (Anteile von 10-90%) im Angebot.

Viele der Technologien sind bereits heute einsatzbereit, um das Biomethanpotenzial für den Verkehrssektor zu heben. Mit diesen Herausforderungen und Lösungsansätzen befassen sich zwei Foren im Rahmen des Kongresses. Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft befassen sich im ersten Forum zunächst mit Biomethan in Deutschland, im Rahmen des zweiten Forums wird die internationale Perspektive für Biomethan diskutiert.

Bereits die kürzlich vom Bundeskabinett verabschiedete neue Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (38. BImSchV), u.a. auch zur Einführung einer gesonderten Quote für fortschrittliche Kraftstoffe, bleibt weit hinter den von der EU vorgeschlagenen Möglichkeiten zurück. Deutschland macht damit auf europäischer Ebene bereits zu korrigierende Vorgaben. Was dies für die Branche in Deutschland heißt, wird Dreh- und Angelpunkt des nationalen Biomethan-Panels sein.

Gleichzeitig stellt sich die Frage nach der internationalen Perspektive: Wie sieht die Situation für Biomethan als Kraftstoff auf dem internationalen Parkett aus? Welche Perspektiven und Chancen bestehen und welche Hindernisse gibt es? Was lässt sich bereits aus bisherigen Erfahrungen lernen? Hierzu bietet das internationale Biomethan-Forum im Rahmen des Fachkongresses Vorträge, die auf die Rahmenbedingungen und Anreize sowie die wichtige Rolle von Biomethan als Klimaschützer eingehen und anhand von Best Practice Beispielen erste internationale Erfolge aufzeigen. Im internationalen Kontext, so die zentrale Botschaft dieses Panels, hat man den Wert und die Potenziale von Biomethan bereits deutlicher erkannt und fördert die Entwicklung beherzt.

Beim 15. Internationalen Fachkongress für erneuerbare Mobilität sind die aktuellen Themen und Herausforderungen der Mobilität von morgen im Mittelpunkt der vielen Diskussionsforen und Gesprächsrunden.

Das Programm des Parallelforums „Biomethan in Deutschland“, 23.01.2018, 9:00 Uhr:

  • Frank Bonaldo (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) referiert aus Ministeriumssicht über Biomethan als Baustein für den Klimaschutz im Verkehr.
  • Johan Grope (Institut für Biogas, Kreislaufwirtschaft und Energie) präsentiert die Potenziale der Biomethanmobilität aus wissenschaftlicher Perspektive.
  • Marcel Leue (Arcanum Energy Management GmbH) stellt den Status Quo von Biomethan in Deutschland aus Sicht eines Marktakteurs vor.
  • Dr. Walter Casazza (Stadtwerke Augsburg Holding GmbH) berichtet aus der Praxis und spricht über klimaneutralen Nahverkehr in Augsburg, wo Biomethan-Busse im Einsatz sind.

Das Programm des Parallelforums „Biomethan im Transportsektor – Eine internationale Perspektive“, 23.01.2018, 11:30 Uhr:

  • Attila Kovacs (European Biogas Association) stellt das European Renewable Gas registry als einen der Anreize für den europäischen Biomethan-Markt vor.
  • Pelle Schlichting (Orange Gas NL) beleuchtet als Best Practice Beispiel die Erfolgsgeschichte von Biomethan in den Niederlanden aus unterschiedlichen Richtungen.
  • Zoltan Elek (Landwärme GmbH) berichtet zu den Erfahrungen beim grenzüberschreitenden Handel mit Biomethan und wirft außerdem einen Blick nach vorn zu diesem Thema.
  • Daan Peters (Ecofys – A Navigant Company) geht auf den Klimaschutz ein, der durch Biomethan erreicht werden kann, um die Rolle von Biogas in einer Low-Carbon-Ökonomie zu präsentieren.
  • Frank Hofmann (Fachverband Biogas e.V.) betrachtet in seinem Vortrag die weltweite Mobilität mit Biomethan aus internationaler Perspektive.
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