Über Jahrzehnte hinweg galt Ravi Shankar, Sitarvirtuose und Komponist, für die westliche Hemisphäre als das Gesicht der klassischen indischen Musik. Dabei schien sein Werdegang keineswegs vorbestimmt: Gemeinsam mit der Tanzgruppe seines Bruders verbrachte er viele Jugendjahre im Paris der Zwischenkriegszeit und ließ sich dort von Persönlichkeiten wie George Enescu, vom Jazz und dem französischen Cinéma faszinieren. Erst später begeisterte er sich für die klassische indische Musik, erlernte unzählige traditionelle Instrumente und entschied sich schließlich für eine professionelle Karriere mit einem 20saitigen, lautenähnlichen Zupfinstrument: der Sitar.
Seine Kunst wollte Ravi Shankar aber nicht als starre Wiederholung von Altüberliefertem verstanden wissen; vielmehr suchte er in der Folgezeit den Dialog mit den für ihn fremdartigen Klängen, arbeitete mit Yehudi Menuhin und Philip Glass zusammen, kam in Kontakt mit George Harrison von den Beatles und trat beim legendären Woodstock Festival auf. Bis heute verbinden seine Werke auf einzigartige Weise indische Traditionen und Rhythmen mit modernen, westlichen Stilelementen. Sein erstes Sitarkonzert wurde 1971 mit großem Erfolg vom London Symphony Orchestra uraufgeführt; knapp zehn Jahre später entstand sein zweites, viersätziges Solowerk, das im April 1981 beim New York Philharmonic Premiere feierte. Dass es überhaupt so weit kommen konnte, ist auch dem Widmungsträger und Uraufführungsdirigenten des Konzerts, Zubin Mehta, zu verdanken: Er verschriftliche die technische anspruchsvolle Komposition des mit westlicher Notation unvertrauten Sitarmeisters.
Wenige Monate nach der Uraufführung von „Raga-Mâlâ“, so der Titel des Konzerts, wurde Anoushka Shankar, die Tochter Ravis, geboren. Schon früh erhielt die inzwischen international bekannte und vielseitige Sitarvirtuosin Unterricht von ihrem Vater; genau wie er spürt sie bis heute den Verbindungen und Gegensätzen zwischen orientaler und okzidentaler Musik nach. Als Exklusivkünstlerin der Deutschen Grammophon veröffentlichte sie bisher vier umjubelte Alben, für die sie u. a. auch mit Künstlern anderer Genres wie der Rapperin M.I.A. oder ihrer Halbschwester Norah Jones zusammenarbeitete. Regelmäßig zu Gast in den renommiertesten Konzerthäusern, ist Anoushka Shankar mit dem Zweiten Sitarkonzert ihres Vaters und begleitet von der Dresdner Philharmonie nun erstmals im neuen Konzertsaal im Kulturpalast Dresden zu erleben.
Eventuelle Restkarten für die Konzerte am 26. und 27.1. an der Abendkasse.
Karten für Malte Arkona (10 Euro/Kinder 5 Euro) im Ticketservice im Kulturpalast (ticket@dresdnerphilharmonie.de / www.dresdnerphilharmonie.de / 0351 – 4 866 866) und an der Tageskasse
Programme
26. JAN 2018, FR, 19.30 Uhr
27. JAN 2018, SA, 19.30 Uhr
KULTURPALAST
Anoushka Shankar
Claude Debussy
„La mer“ – Drei sinfonische Skizzen (1903-1905)
Ravi Shankar
Konzert für Sitar und Orchester Nr. 2 „Raga-Mâlâ“ (1982)
Karl-Heinz Steffens, Dirigent
Anoushka Shankar, Sitar
Dresdner Philharmonie
Konzerteinführung
jeweils 45 Minuten vor dem Konzert
28. JAN 2018, SO, 11.00 Uhr
KULTURPALAST
Ab 5 Jahren
Dauer: 60 Min.
10 €, Kinder 5 €
Familienkonzert
phil zu entdecken mit Malte Arkona
– bei Klängen aus Indien
Ravi Shankar
Konzert für Sitar und Orchester Nr. 2 „Raga-Mala“ (1982)
Karl-Heinz Steffens, Dirigent
Anoushka Shankar, Sitar
Malte Arkona, Moderation
Konzeption: Dr. Michael Kube
Dresdner Philharmonie
Schloßstraße 2
01067 Dresden
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