Wenig Schnee und Eis, aber viel Wind und Sturm: Der Jahresauftakt 2018 bringt dem Straßenverkehr ungewohnte Bedingungen. Die Experten von TÜV SÜD möchten das Augenmerk der Autofahrer auf die damit verbundenen Behinderungen und Gefahren lenken.

Plötzliche Böen können selbst vorsichtige Fahrer in gefährliche Situationen bringen. Reduziertes Tempo, mehr Abstand und erhöhte Aufmerksamkeit sind nach Ansicht des Experten Eberhard Lang von TÜV SÜD Grundvoraussetzungen dafür, dass es nur beim Schrecken bleibt.

Anzeichen: Schon vor der Fahrt informieren der Wetterbericht oder Smartphone-Apps über Gefahren durch starken Wind oder Sturm. Besonders durch Seitenwind gefährdete Streckenabschnitte sind mit Schildern und auf Autobahnen oft auch durch Windsäcke markiert. Autobahnen sind aber nicht die Strecken mit dem höchsten Risiko, sondern vor allem Landstraßen. Waldschneisen sind ebenso wie Talbrücken und Tunneleinfahrten problematisch.

Abhilfe: Ohne Gegenmaßnahmen würde Seitenwind das Auto auf eine andere Fahrbahn oder gar von der Straße leiten. Mit leichten Lenkkorrekturen gleicht der geübte Fahrer die Abweichung praktisch automatisch aus. „Aber bitte gefühlvoll gegenlenken“, rät Eberhard Lang von TÜV SÜD. Hektisches Drehen am Lenkrad bringe stets die Gefahr, dass das Auto ins Schleudern gerät.

Abstand: Noch mehr als generell ist bei Sturm eine ausreichende Entfernung zum nächsten Fahrzeug notwendig. „Das gilt auch für den seitlichen Abstand“, setzt Eberhard Lang hinzu. „Andere Autos oder Lastwagen können selbst durch den Wind ins Schlingern geraten. Dann schützt nur Abstand vor dem Zusammenstoß“.

Abhängen: Besonders gefährdet sind bei stürmischen Wetter Gespanne. „Speziell Wohnanhänger bieten dem Wind eine große Angriffsfläche“, weiß Lang. An einigen Streckenabschnitten oder auf Brücken werden bei entsprechender Wetterlage sogar Fahrverbote für Fahrzeuge mit Anhängern verfügt. Auf entsprechende Schilder achten! Auch ansonsten wartet der sicherheitsbewusste Gespannfahrer möglichst das Abklingen des Sturms ab.

Abwarten: Problematisch sind Überholmanöver bei starkem Seitenwind, besonders das Vorbeifahren an Lastzügen. Die schatten nämlich Wind oder Sturm ab und die Notwendigkeit des Gegenlenkens entfällt beim Vorbeifahren plötzlich. Wer darauf nicht schnell genug reagiert, dessen Auto gerät schnell aus der Spur. „In solchen Wettersituationen empfiehlt sich, beispielsweise auf Brücken nicht zu überholen“, erklärt der Experte von TÜV SÜD.

Abwurf: Sturm kann nicht nur Fahrzeuge auf Abwege bringen. Autofahrer müssen damit rechnen, dass Laub, Äste, ja ganze Bäume auf der Fahrbahn landen. Erhöhte Aufmerksamkeit ist nötig. Und Vorsicht beim Wegräumen von Hindernissen: Immer eine Sicherheitsweste anziehen und die Stelle mit Warnblinkanlage und Warndreieck absichern!

Anziehen: Schon so manches geparkte Auto hat der Wind in Bewegung gesetzt. Die angezogene Handbremse und der eingelegte Gang verhindern dies. 

Abnehmen: Moderne Fahrerassistenzsysteme helfen beim Spurhalten. Manche Transporter haben einen Seitenwindassistenten, der automatisch gegenlenkt. Die Spurhalteassistenten von Personenwagen nehmen dem Fahrer in gewissen Grenzen ebenfalls die Aufgabe ab.

Über die TÜV SÜD AG

Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Rund 24.000 Mitarbeiter sorgen an mehr als 800 Standorten in über 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. www.tuev-sued.de

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