"Der Arbeitsmarkt ist schwungvoll in das neue Jahr gestartet. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Januar zwar gestiegen, aber schwächer als für die Jahreszeit üblich.", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

  • Arbeitslosenzahl im Januar: +185.000 auf 2.570.000
  • Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -207.000
  • Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: +0,5 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent

Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit

Im Zuge der Winterpause hat sich die Arbeitslosigkeit von Dezember auf Januar um 185.000 auf 2.570.000 erhöht. Der Anstieg war geringer als üblich. Bereinigt um die saisonalen Einflüsse wird für den Januar daher ein Rückgang um 25.000 im Vergleich zum Vormonat errechnet. Gegenüber dem Vorjahr waren 207.000 weniger Menschen arbeitslos gemeldet.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 28.000 gesunken. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung im Januar 2018 auf 3.515.000 Personen. Das waren 198.000 weniger als vor einem Jahr. Die Unterbeschäftigung ist weniger stark zurückgegangen als die Arbeitslosigkeit, da mehr – insbesondere geflüchtete – Menschen gefördert wurden als im Vorjahr. Die Auswirkungen der Fluchtmigration auf die Vorjahresveränderung sind erkennbar.

Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich im Dezember auf 1,54 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 3,5 Prozent.

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben im Vergleich zum Vorjahr weiter kräftig zugenommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Dezember saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 67.000 gestiegen. Mit 44,62 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 641.000 höher aus. Der Anstieg beruht allein auf dem Zuwachs bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Diese hat nach der Hochrechnung der BA von Oktober auf November saisonbereinigt um 84.000 zugenommen. Insgesamt waren im November nach hochgerechneten Angaben 32,82 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 756.000 mehr als ein Jahr zuvor.

Arbeitskräftenachfrage

Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern bleibt auf sehr hohem Niveau. Im Januar waren 736.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 89.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich die Nachfrage gegenüber dem Vormonat um 2.000 erhöht. Der Stellenindex der BA (BA-X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland – hat im Januar leicht um einen Punkt nachgegeben. Der Vorjahreswert wird um 26 Punkte übertroffen.

Geldleistungen

Insgesamt 823.000 Personen erhielten im Januar 2018 Arbeitslosengeld, 67.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Januar bei 4.269.000. Gegenüber Januar 2017 war dies ein Rückgang von 96.000 Personen.

7,8 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Ausbildungsmarkt – Ende Nachvermittlung und Ausblick auf den nächsten Herbst

Von Oktober 2017 bis Januar 2018 waren insgesamt 69.000 Bewerber gemeldet, die weiterhin, erneut oder erstmalig eine Ausbildung zum sofortigen Eintritt suchten. Bis Januar 2018 haben davon 41.000 junge Menschen noch eine Ausbildungsstelle gefunden oder haben sich für eine Alternative entschieden. Insgesamt waren im Januar 2018 – zum Ende der Nachvermittlung – noch 28.000 gemeldete Bewerber unversorgt.

Im Januar liegen erste Daten für das neue Berufsberatungsjahr 2017/18 vor. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen liegt mit 394.000 um 13.000 höher als im Januar des Vorjahres. Die Bewerberzahl bewegt sich mit 324.000 um 8.000 Prozent unter Vorjahresniveau. Der Ausbildungsmarkt ist im Januar noch sehr stark in Bewegung. Deshalb ist es für eine fundierte Bewertung noch zu früh.

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