Für das schwarz-weiß gedrehte Drama „Der Hauptmann“ ist ein Großteil der Aufnahmen in Görlitz, in der Oberlausitz und auf grenznahem polnischen Gebiet entstanden. Am Görlitzer Untermarkt verwandelte sich das barocke Bürgerhaus „Brauner Hirsch“ in das „Hotel Oranien“ mit historisch ausgestatteten Gästezimmern und einer Gaststätte. Direkt vor dessen Tür liegt der Görlitzer Untermarkt im Herzen der Altstadt, welcher samt der umliegenden malerischen Altstadt-Straßen von der deutsch-französisch-polnischen Produktion als Szenerie ausgewählt wurde. Der Film, auf wahren Begebenheiten beruhend, erzählt die Geschichte des Gefreiten Willi Herald, der kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs als flüchtender Deserteur eine Hauptmannsuniform findet. In seiner Verkleidung sammelt er fortan herumirrende Soldaten um sich und testet ruchlos die Grenzen seiner neu gewonnenen Macht. Für das Erzeugen eines stimmigen Zeitkolorits bewegen sich die Schauspieler Max Hubacher, Milan Peschel, Frederick Lau und Alexander Fehling zudem durch das großzügige Görlitzer Gründerzeitviertel, z.B. in der Jochmannstraße, Landeskronstraße und Leipziger Straße. Gedreht wurde „Der Hauptmann“ von Februar bis April 2017 vom Hollywood-erfahrenen Regisseur Robert Schwentke. Seine Weltpremiere feierte der von der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM) geförderte Film bereits 2017 beim Internationalen Filmfestival in Toronto. Am 15. März 2018 ist Kinostart in Deutschland.
Einen Kontrast zu dem ernsthaften Filmdrama setzt „Papa Moll und der fliegende Hund“ – die Verfilmung eines der beliebtesten Schweizer Comics. Bereits seit Dezember 2017 läuft die Familienkomödie in den Schweizer Kinos; ab 12. April 2018 ist sie auch in den deutschen Kinos zu sehen. Der Film dreht sich um ein chaotisches Wochenende des liebenswürdigen Familienvaters, gespielt vom zweifachen Grimme-Preisträger Stefan Kurt, mit seinen Kindern. Denn während Papa Moll in der Schokoladenfabrik Überstunden schieben muss, entbrennt zwischen seinen Kindern und dem Nachwuchs seines Chefs ein Wettstreit um Zuckerwatte, Strafaufgaben und den berühmtesten Zirkushund der Welt. Als Görlitzer Drehort ist die Landskron Brau-Manufaktur – genau genommen das historische Sudhaus – deutlich zu erkennen. Mit seinen markanten Kupferkesseln wurde das Sudhaus in die Schokoladenfabrik verwandelt. So kamen hier in einer actionreichen Szene, in der Papa Moll die Fabrik rettet, beispielsweise mehr als 12.000 Haselnüsse zum Einsatz. Ist gerade kein Filmteam in der Landskron Brau-Manufaktur zu Gast, wird hinter den denkmalgeschützten Backsteinmauern noch heute nach handwerklichem Verfahren und mit offener, handgeführter Gärung Bier gebraut. Die 1869 gegründete Brauerei gehört damit inzwischen zu den ältesten produzierenden Industriedenkmälern Deutschlands. Bei regelmäßigen Führungen über das Gelände, in das Sudhaus und in die unterirdischen Gewölbekeller bekommen allen voran Bierliebhaber, aber auch Filmfans einen Blick hinter die Kulissen. Eine Empfehlung für Zuhause ist das hier exklusiv gebraute „Görliwood Bier“.
Reist man per Bahn nach Görlitz, steigt man vielleicht genau an der Stelle aus dem Zug, an der das Filmteam von „Das schweigende Klassenzimmer“ Anfang April letzten Jahres auf dem Bahnhof drehte. Das Drama, das neben Görlitz maßgeblich an Drehorten in Berlin, Eisenhüttenstadt und Mitteldeutschland entstanden ist, feierte gerade auf der Berlinale seine Weltpremiere. Am 1. März 2018 ist für die ZDF-Koproduktion Kinostart in Deutschland. Das Drama spielt im Jahr 1956: Als die Abiturklasse der Oberschule Storkow im Unterricht spontan eine Schweigeminute zu Ehren der Opfer des Ungarnaufstandes abhält, gerät sie in die politischen Mühlen der DDR.
Es war auch Mitte der 1950er Jahre, als die erste Filmproduktion in Görlitz Einzug hielt. Seit „Der Ochse von Kulm“ diente die Stadt für fast 100 TV- und Kinoproduktionen als Filmkulisse. „Für die Filmscouts und Produzenten zählt die Mischung von vielseitiger Kulisse, Vertrautheit, Servicebereitschaft in der Verwaltung und die Aufgeschlossenheit der Görlitzer, um sich für die Stadt als Drehort zu entscheiden“, sagt Andrea Behr, Geschäftsführerin der Stadtmarketing-Gesellschaft Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH (EGZ). Dass das nicht selbstverständlich ist, hat sie bei der Preisübergabe des „European Film Location Award of the Decade“ (7. November 2017 in Brüssel) in vielen Gesprächen mit Filmemachern erneut bestätigt bekommen. Oberbürgermeister Siegfried Deinege fügt hinzu: „Ich bin glücklich und natürlich auch stolz, dass wir diese Auszeichnung erhalten haben. Mit diesem Preis erfährt auch das jahrelange Wirken der Görlitzer eine besondere Würdigung. Es sind die Anwohner unserer schönen Stadt, die bei umfangreichen Filmdrehs Geduld und Verständnis üben – auch wenn ganze Straßenzüge gesperrt werden. Es sind die Gewerbetreibenden der Stadt, die ihre Geschäfte manchmal tagelang für Drehs schließen. Es sind die Mitarbeiter der Verwaltung, welche mit viel Engagement die Drehteams betreuen und auch fast unmöglich scheinende Wünsche erfüllen. Es sind die Bürger der Stadt, die den Filmteams offen und herzlich, aber auch mit der nötigen Diskretion begegnen. Dieser Preis für Görlitz ist der Verdienst der Görlitzer und unserer Grundeinstellung, dass wir Dienstleister für die Filmbranche sind.“
Für Filmfans ist „Görliwood“ nicht nur aktuell auf den Kinoleinwänden wiederzufinden. Auch vor Ort kann man sich auf einer filmische Entdeckungsreise durch Görlitz begeben – jederzeit auf eigene Faust oder pünktlich zum Saisonbeginn mit der beliebten Stadtführung „Film ab“.
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