Die Pipeline-Management-Lösung (EPMS), erstmals im Juni 2015 auf den Markt gebracht, wurde weiterentwickelt. Sie erweitert eine grundlegende SCADA-Plattform für  Gas- und Flüssigkeitsanwendungen, mit denen Pipelinebetreiber Lieferverträge und die zugehörigen Logistikprozesse sicher, kostengünstig und effizient verwalten können.

Entwicklungshintergrund

Viele der heute verwendeten SCADA-Pipelinesysteme wurden für ganz bestimmte Rahmenbedingungen maßgefertigt. Sie verfügen weder über einen standardisierten Systemaufbau zur Unterstützung von steckbaren Anwendungsmodulen noch über eine Kernauslegung zur Gewährleistung der Interoperabilität mit den unternehmensweiten IT-Umgebungen und IT-Richtlinien. Die für einen effektiven Schutz notwendige Wartung und Aufrüstung von maßgefertigten Anwendungen mit meist komplexer Systemarchitektur stellt Pipelinebetreiber vor immer größere Herausforderungen.

Bei der EPMS-Suite handelt es sich um eine nachhaltige Lösung, bestehend aus Pipeline-Anwendungen, die in Kombination mit sämtlichen gängigen Kontroll- und Überwachungsfunktionen verwendet werden kann. Sie basiert auf einer ausgeklügelten modularen Plattform, die sowohl IT-freundlich als auch sicher ist. Da Pipeline-Anwendungen individuell verschieden sind und Bedienphilosophien von einem Pipelinebetreiber zum nächsten stark variieren können, lassen sich die Vorlagen und Funktionen der EPMS-Suite problemlos modifizieren, ohne Anwendungsspezialisten für Pipelines hinzuziehen zu müssen. Darüber hinaus ist die EPMS in Kombination mit modernsten Pipeline-Simulationslösungen erhältlich, durch die sich die Inbetriebnahme-Zeit reduzieren lässt und sich das Management der Betriebsumgebung der Pipelines für Bedienerschulungen vollständig simulieren lässt.

Vorteile der neuen Funktionalitäten von EPMS R1.03:

1. Erweitertes Schnittstellenmanagement

Bei Produktwechseln in einer Pipeline entsteht an der Schnittstelle zwischen den aufeinanderfolgenden Gasen oder Flüssigkeiten eine gewisse Menge an Mischprodukt unterschiedlicher Qualität. Mit EPMS R1.03 lassen sich mehrere Produktproben von der gleichen Schnittstelle entnehmen, sodass sich verschiedene Qualitätsgrade einfach handhaben lassen. Außerdem wird jetzt die Nutzung von Dichtemessgeräten unterstützt, um Abweichungen der Produktqualität im Schnittstellenbereich basierend auf Farbe und Schwefelgehalt zuverlässig zu erkennen.

2. Gemeinsame Nutzung physischer Geräte

Bei EPMS R1.03 sind mehrere Durchflusswege zur Beförderung von Produkten zu verschiedenen Tanks möglich, sodass die gleichen physischen Messgeräte mehrfach genutzt werden können. Dies funktioniert, indem jedem Durchflussweg ein sogenannter „digitaler Zwilling“ zugewiesen wird. Die zugewiesenen digitalen Zwillinge werden dann mit einem bestimmten physischen Messgerät verbunden. So werden Kosten eingespart, da weniger physische Messgeräte erforderlich sind, um eine bestimmte Anwendung abzudecken.

3. Verbessertes Chargenmanagement

Für mehr Flexibilität, Kontinuität und Energieeffizienz unterstützt EPMS R1.03 die Seitenstromeinspritzung und das Stripping, wenn eine Produktcharge ein Zwischenlager oder eine Empfangsstation durchläuft. Der entscheidende Vorteil besteht darin, dass sich das Volumen einer Hauptcharge einfach anpassen lässt, um effizienter auf plötzliche Nachfrageänderungen reagieren zu können. Zur weiteren Optimierung wurden das Split-and-Merge-Verfahren und der Chargenbetrieb am Standort verbessert.

Über EPMS

Yokogawas Softwaresuite EPMS beruht auf über 20 Jahren Erfahrung bei der Bereitstellung von Automatisierungslösungen für Öl- und Gaspipelines auf der ganzen Welt. In diese Suite mit Pipeline-Management-Anwendungen sind die gleichen Kenntnisse und Fähigkeiten eingeflossen wie für die Entwicklung von FAST/TOOLS R10.01, das erstmals im Jahr 2014 herausgebracht wurde. Die EPMS-Suite umfasst folgende Funktionen:

  • Normierung und Messung von Gasen und Flüssigkeiten
  • Berechnung des Energiegehalts
  • Chargen- und Tank-Management (Multi-Produkt-Flüssigkeiten)
  • Pipeline-Integritätsüberwachung
  • Verdichter-/Pumpenenergie-Überwachung

Weitere Informationen:

Enterprise Pipeline Management Solution (EPMS):

https://www.yokogawa.com/solutions/products-platforms/control-system/supervisory-control-and-data-acquisition-scada/enterprise-pipeline-management-suite-epms/

Industries – Pipeline: https://www.yokogawa.com/industries/oil-gas/pipeline/

Über die Yokogawa Deutschland GmbH

Yokogawa unterhält ein weltweites Netzwerk von 113 Unternehmen an Standorten in 60 Ländern. Das Unter-nehmen hat sich seit seiner Gründung 1915 auf zukunftsweisende Forschung und innovative Produkte spezia-lisiert. Industrielle Automatisierung, Test- und Messausrüstung sowie innovative Nischen-Produkte wie z.B. für die Gesundheits- und Luftfahrttechnologie sind die Hauptgeschäftsfelder von Yokogawa. Die wichtigsten Zielmärkte der industriellen Automatisierung sind die Öl- und Gasindustrie, die chemische und pharmazeuti-sche Industrie, die Energieindustrie, die Eisen- und Stahlindustrie, die Zellstoff- und Papierindustrie sowie die Lebensmittelindustrie.

Etwa 200 Mitarbeiter der europäischen Yokogawa-Organisation sind an verschiedenen Produktions- und Ver-triebsstandorten in Deutschland und am Sitz der Yokogawa Deutschland GmbH in Ratingen beschäftigt; mehr als 70 Automatisierungs-, Elektrotechnik- und Verfahrensingenieure arbeiten bei Yokogawa Deutschland an der Konzeption, Planung und Umsetzung von Automatisierungslösungen. In Europa besitzt Yokogawa einen eigenen Vertrieb sowie eigene Service- und Engineering-Organisationen. Yokogawa Europe B.V. wurde 1982 als Zentrale für Europa in Amersfoort, NL, gegründet.

Weitere Informationen zu Yokogawa finden Sie unter http://www.yokogawa.com/de/.

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