Wie der Generationswechsel im Unternehmen geplant und erfolgreich umgesetzt wird, darüber informierten sich 50 Betriebsinhaber in Freudenstadt. Eingeladen hatten die Handwerkskammer Reutlingen und die IHK Nordschwarzwald.

Die Nachfolge ist ein Thema, das prinzipiell jedes Unternehmen irgendwann einmal betrifft. Manchem Betrieb droht das Aus, weil kein Nachfolger bereitsteht. „In den kommenden fünf bis sieben Jahren steht in knapp 20 Prozent der Mitgliedsbetrieben im Kammerbezirk die Betriebsübergabe an“, verdeutlichte Anja Maisch, Nachfolgemoderatorin der IHK. Auch sei der Stabwechsel im Familienbetrieb von den Eltern zur nächsten Generation längst nicht mehr die Regel. „Nur noch 54 Prozent der Unternehmen finden den Nachfolger innerhalb der Familie“, so Maisch. Umso wichtiger sei es, dass sich Unternehmer frühzeitig und strategisch mit der Nachfolgeregelung beschäftigten.

Vor allem bei externen Übernahmen ist der Unternehmenswert darum ein zentraler Punkt, an dem sich mancher Konflikt entzündet. Wie ein realistischer Wert ermittelt werden kann, beantwortete Sylvia Weinhold, Geschäftsführerin Unternehmensberatung der Handwerkskammer Reutlingen. „Den einen, richtigen Unternehmenswert gibt es allerdings nicht“, so die Expertin, „der Preis wird unter anderem stark von Angebot und Nachfrage und dem Verkaufsgeschick der Verhandlungspartner beeinflusst“.

Markus Mayer, Rechtsanwalt, Steuerberater und Fachanwalt für Steuerrecht von der Kanzlei Mayer, Kohler und Partner mbB aus Schramberg, behandelte die steuerlichen Aspekte einer Unternehmensnachfolge. Kompliziert sei das Steuerrecht. Es gelte für Unternehmer wie für die Nachfolger, den Fallstricken möglichst auszuweichen. Mayer empfahl den Unternehmern, die eigenen Ziele frühzeitig festzulegen und den kompetenten Rat von Fachleuten einzuholen. Schließlich sei eine Nachfolgegestaltung ein umfangreiches und komplexes Projekt. „Alleine sollte man das auf keinen Fall angehen“, so Mayer.

Diese Einschätzung bestätigten auch die drei Unternehmer, die in einer Gesprächsrunde über ihre Erfahrungen berichteten. Metallbaumeisterin Mareen Kaupp und Vater Ulrich sind heute gemeinsam Chefs. Den Generationswechsel in ihrem Alpirsbacher Metallbearbeitungsunternehmen haben sie über mehrere Jahre vorbereitet. Gemeinsam mit Joachim Theurer von der Theurer Eventtechnik in Rohrdorf gaben sie den Zuhörern so manchen praxisnahen Tipp mit auf den Weg.

Die Veranstaltungsreihe „Unternehmensnachfolge im Ländlichen Raum“ wird gefördert durch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg sowie das ifex.

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