Irgendwann tut jedem einmal in seinem Leben der Rücken weh. Bandscheibenschäden gehören zu den 20 häufigsten Diagnosen in den Arztpraxen. Mit 25,8 Prozent führen Rückenschmerzen die Statistik der Ursachen für Arbeitsunfähigkeit an. Rückenprobleme sind auch für insgesamt 18 Prozent aller Frühverrentungen in Deutschland verantwortlich.
Moderne, spezielle orthopädische Schmerztherapien erlauben es heute beispielsweise, durch gezielte Injektionen an den austretenden Nerven oder in den Wirbelkanal Schmerzherde zu beseitigen. „Die Erfolgsrate dieser minimalinvasiven Behandlungsmethode liegt bei mehr als 80 Prozent“, berichtet Professor Dr. Grifka.
Rückenschmerzen: eine Volkskrankheit
Wesentliche Ursachen für Rückenschmerzen sind vor allem geänderte Lebensumstände: einseitige Belastungen, langes Sitzen, insgesamt geringe Aktivität der Rücken- und Bauchmuskulatur. Das führt zu Überlastung und vermehrten Verschleißveränderungen. Dabei hat die Schwäche der Rückenmuskulatur ihren Ursprung oft schon im Kindesalter.
Viele Befunde ohne medizinische Relevanz
Eine der Ursachen für die ausufernde Zahl der Operationen in der heutigen Zeit sieht Professor Grifka in der immer weiteren Verbesserung der Diagnostik.
Diese ermöglicht es, Rückenerkrankungen schon in sehr frühem Stadium zu erkennen. Allerdings zeigt die Untersuchung des Rückens mit einem Kernspintomografen oft auch Veränderungen, die gar nicht Ursache vorhandener Rückenschmerzen sind und deshalb auch nicht operiert werden müssten. „Nur etwa ein Drittel der per Kernspintomografie erkennbaren Befunde sind nach Erfahrungen aus der Praxis medizinisch tatsächlich von Bedeutung“, so der Bad Abbacher Klinikdirektor.
Tipp an Patienten: Nicht den Operateur entscheiden lassen
„Vorsicht vor vorschnellen Operationen. Denn selbst bei ausgeprägten Schmerzen mit Nervenbeteiligung kann eine gezielte konservative Therapie ohne chirurgischen Eingriff in vielen Fällen wirkungsvoll helfen“, sagt Professor Grifka. „Die Entscheidung über die Therapie sollte ein Orthopäde treffen, der operative und konservative Behandlungsmethoden auch selber beherrscht, nicht derjenige, der nur operiert.“
Experten raten vor der Entscheidung zum chirurgischen Eingriff zum Einholen einer Zweitmeinung. Das Bad Abbacher Klinikum hat dazu eine „Akut-Sprechstunde“ für Patienten eingerichtet, die sich vor einer anstehenden Operation nochmals Expertenrat über die Notwendigkeit einer Operation oder die Möglichkeiten einer Alternativbehandlung einholen wollen. „Niemals drängen oder unter Zeitdruck setzen lassen, wenn es um einen chirurgischen Wahleingriff am Rücken geht“, rät Professor Dr. Grifka. Aus gutem Grund. Die Praxis in der Zweitmeinungs-Beratung in Bad Abbach zeigt: „In der Hälfte aller Fälle kommen wir zu einer anderen Meinung als der operierende Kollege“, so der Klinikdirektor.
Orthopädisches Uni-Klinikum Bad Abbach:
Ein bayerisches Kompetenzzentrum für Gelenk- und Wirbelsäulen-Erkrankungen
Das Orthopädische Klinikum der Universität Regensburg in Bad Abbach hat neben dem Schwerpunkt von Wirbelsäulenbehandlungen einen weiteren Schwerpunkt bei Knochen- und Gelenkerkrankungen. Hier werden Patienten aus der ganzen Welt behandelt. Die Klinik ist seit 2012 eines von bisher drei in Bayern zertifizierten Endoprothetik-Zentren für den Einsatz künstlicher Gelenke mit Maximalversorgung. Wegen ihres hohen medizinischen Behandlungs-standards wurde die Klinik mehrfach national und international ausgezeichnet. Das Nachrichtenmagazin Focus zählt den medizinischen Direktor der Klinik, in seiner regelmäßig veröffentlichten Liste der besten Ärzte Deutschlands, zu den besten Medizinern im Bereich Orthopädie.
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