Klassische Stromzähler können nur die Summe des verbrauchten Stroms anzeigen. An den digitalen Zählern kann der Verbraucher ablesen, wann er wie viel Strom verbraucht hat – egal, ob gestern, letzte Woche oder im letzten Monat. Die laufend gesammelten Zählerstände werden vom Gerät ausgewertet und an den Stromlieferanten übermittelt. Dadurch ist denkbar, dass in Zukunft der Stromverbrauch exakt abgerechnet werden kann und keine Abschlagszahlungen mehr nötig sind. Außerdem ist eine Hoffnung, dass Verbraucher so zum Stromsparen angeregt werden.
Mit den gesammelten Daten können dadurch nicht nur Haushaltsgeräte überprüft werden, die über die Steckdose angeschlossen sind, sondern auch Geräte wie Durchlauferhitzer, Elektroherd oder Beleuchtung. Sogar die Photovoltaikanlage lässt sich damit überwachen. So lässt sich nachvollziehen, wann Strom verschwendet wird oder die Photovoltaikanlage Strom zu einem guten Preis ins Netz einspeisen lässt. Das lässt sich natürlich auch alles per App steuern. Für das Smart Home bedeutet das, das elektrische Geräte an- oder abgeschaltet werden können, je nachdem, wann der Strom günstig ist, wie nachts zum Beispiel.
Einen Haken hat die Sache. Wie jedes Gerät, dass Daten über Funk oder Kabel überträgt, ist auch ein Smart Meter angreifbar. Aus den Daten können Erkenntnisse über Alltag, Gewohnheiten und Lebensstandard der Verbraucher gewonnen werden. Oder Hacker könnten den Stromzähler manipulieren. Deshalb müssen die Geräte auch geschützt werden. Und an der Sicherheit hapert es noch. Neun Hersteller haben ihre Geräte beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eingereicht. Keines dieser Geräte hat das BSI zertifiziert. Woran das liegt, ist noch unklar, weil das BSI wegen Vertraulichkeit keine Auskünfte geben kann.
Ob sich ein smarter, sparsamer Stromzähler derzeit lohnt, ist also noch eine offene Frage. Zukünftig können sie aber nützliche Helfe sein. Einige Hersteller und Stromversorger rechnen mit einer Zertifizierung durch das BSI bereits in diesem Jahr.
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