Informationstechnik ist Motor und Basis der modernen, globalen Informations- und Wissensgesellschaft. Gleichzeitig ist offensichtlich, dass die derzeitigen IT-Architekturen bei Endgeräten, Servern und Netzkomponenten nicht sicher genug konzipiert sind, um den Fähigkeiten intelligenter Hacker standzuhalten. Vor diesem Hintergrund ist nicht nachvollziehbar, dass im aktuellen Haushalt 2018 des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) keine neuen Stellen für den Ausbau des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zur nationalen Cyber-Sicherheitsbehörde eingeplant wurden, wie noch im Koalitionsvertrag angekündigt.

Täglich kann den Medien entnommen werden, wie kriminelle Hacker unzureichende Softwarequalität für erfolgreiche Angriffe nutzen, Malware installieren, Passwörter und Identitäten stehlen und Endgeräte ausspionieren. Aktuelle Beispiele sind der Angriff auf den Bundestag und das Auswärtige Amt, Hardwareschwachstellen in Mikroprozessoren, schlecht implementierte E-Mail-Clients, Manipulation von Wahlen.

Es ist ein politischer Widerspruch, einerseits auf fortschreitende Digitalisierung zu setzen und andererseits die notwendigen Cyber-Sicherheitsherausforderungen zu vernachlässigen. Die Digitalisierung bis hin zum Ausbau Künstlicher Intelligenz muss mit IT-Sicherheitsmaßnahmen als notwendige Kehrseite begleitet werden, damit sie nachhaltig gelingen kann.

TeleTrusT fordert das BMI auf, die Zusagen aus dem Koalitionsvertrag einzuhalten, einen deutlich stärkeren Schwerpunkt auf die Stärkung der IT-Sicherheit zu legen und die Einrichtung eines nationalen Paktes für Cyber-Sicherheit sowie den Ausbau des BSI zur nationalen Cyber-Sicherheitsbehörde, einschließlich eines Zuwachses um mindestens 200 Stellen, umzusetzen.

TeleTrusT-Vorsitzender Prof. Norbert Pohlmann: "Nur wenn wir eine höhere Priorität auf Cyber-Sicherheit legen, werden wir unsere digitale Zukunft in einer globalisierten Welt erfolgreich gestalten können.“

Das IT-Sicherheitsgesetz, die technisch-organisatorischen Maßnahmen aus der Datenschutz-Grundverordnung, Hardwaresicherheit und Sicherheit bei Industrie 4.0 sind dringende Herausforderungen, denen nur mit angemessenen Ressourcen entsprochen werden kann.

Über Bundesverband IT-Sicherheit e.V. (TeleTrusT)

Der Bundesverband IT-Sicherheit e.V. (TeleTrusT) ist ein Kompetenznetzwerk, das in- und ausländische Mitglieder aus Industrie, Verwaltung, Beratung und Wissenschaft sowie thematisch verwandte Partnerorganisationen umfasst. Durch die breit gefächerte Mitgliederschaft und die Partnerorganisationen verkörpert TeleTrusT den größten Kompetenzverbund für IT-Sicherheit in Deutschland und Europa. TeleTrusT bietet Foren für Experten, organisiert Veranstaltungen bzw. Veranstaltungsbeteiligungen und äußert sich zu aktuellen Fragen der IT-Sicherheit. TeleTrusT ist Träger der "TeleTrusT European Bridge CA" (EBCA; PKI-Vertrauensverbund), der Expertenzertifikate "TeleTrusT Information Security Professional" (T.I.S.P.) und "TeleTrusT Professional for Secure Software Engineering" (T.P.S.S.E.) sowie des Vertrauenszeichens "IT Security made in Germany". TeleTrusT ist Mitglied des European Telecommunications Standards Institute (ETSI). Hauptsitz des Verbandes ist Berlin.

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