Georg Gläser erhält diese Anerkennung für seine Verdienste in der Entwicklung neuer anwendungsorientierter Methoden zur verbesserten Analyse integrierter Mixed-Signal Schaltungen und deren Umsetzung in die industrielle Praxis. Er hat mit seinen Arbeiten wichtige Beiträge auf dem Weg hin zu einer weiteren Entwurfsautomatisierung analoger und Mixed-Signal-Schaltungen geleistet. Insbesondere die von ihm entwickelten Methoden zur automatischen Extraktion von Layout-Constraints aus Schaltungsinformationen, zur automatischen Ermittlung der parasitären Schaltungselemente mit dem größten Einfluss auf die Schaltungsfunktion und zur automatisierten Erweiterung von Modellen um Gültigkeitsbereiche in Abhängigkeit von Betriebsbedingungen erschließen neue Optimierungspotenziale im Schaltungsentwurf. Herr Gläser hat mit diesen Ergebnissen den Stand der Technik in EDA maßgeblich erweitert. Die einfache industrielle Anwendbarkeit der Verfahren trägt dazu bei, dass die erzielten Verbesserungen einen schnellen Eingang in die industrielle Praxis finden werden.

Axel Hald erhält diese Anerkennung für seine Beiträge zur Verbesserung des polygonbasierten Entwicklungsprozesses für hochoptimierte mikroelektromechanische Sensorsysteme (MEMS-Sensoren). Die von Herrn Hald entwickelten Verfahren verbessern entscheidend die Analysierbarkeit der Parasitäreffekte, die bei einem rein auf Grafikebene entwickelten MEMS-Element entstehen. Die von ihm entwickelten Methoden zur regelbasierten Strukturerkennung, zur quasistatischen Analyse bewegungsabhängiger Parasiten und zu einer neuartigen 2,5D-Prozess-Simulation machen parasitäre Effekte in einer bisher nicht gekannten Genauigkeit quantifizier- und lokalisierbar. Dies erschließt dem Entwickler von MEMS-Elementen neue Optimierungspotenziale durch gezielte Layout-Anpassungen. Die neuen Methoden wurden in einem industriellen Entwurfsfluss integriert und ihre Wirksamkeit wurde in der Praxis nachgewiesen.

Der EDA Achievement Award wird für besondere Forschungs- und Entwicklungsleistungen im Bereich EDA (Electronic Design Automation) verliehen. Damit sollen Leistungen hervorgehoben und prämiert werden, die in Projekten des BMBF-Forschungsprogramms für die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT 2020) erbracht worden sind.

Preiswürdig waren Arbeiten von Einzelpersonen oder Teams, die zur Erreichung der Ziele der IKT 2020 besonders beigetragen haben. Dabei sind insbesondere solche Beiträge berücksichtigt worden, die eine mess- und damit nachweisbare Verbesserung bzw. Beschleunigung des Entwurfsprozesses und damit einen industriellen Nutzen bewirkt haben.

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