Dem entsprechend begegnet man in Albrechts Tonsprache neben harschen Dissonanzen, geräuschhaft-unmusikalischen Klängen und erbarmungslos durchgehaltenen Marschrhythmen auch immer wieder Dur- und Mollakkorden, traditionellen Skalen, verständlicher Deklamation und expressiver Melodik. Ein besonderes Timbre vermitteln dabei die orientalische Kurzhalslaute Oud und gesprochene Texte in arabischer Sprache.
Das Adagio aus der unvollendeten Sinfonie Nr. 10 steht exemplarisch für die enge Verbindung von persönlichem Erleben und musikalischem Ausdruck bei Gustav Mahler. Tief erschüttert von der Entdeckung des Verhältnisses seiner Frau Alma zu Walther Gropius, sah er sich in den dafür vorgesehenen Wintermonaten 1910/1911 nicht in der Lage, seine Partiturskizzen auszuarbeiten. Und so ist nach seinem Tod 1911 mit diesen Skizzen, von denen das Adagio am weitesten ausgearbeitet ist, ein Zeugnis inneren Ringens überliefert, das bis heute mit seiner an die Grenzen der Tonalität gehenden Klangsprache tief bewegt.
Tickets ab 18 Euro (Schüler und Studierende: 9 Euro) sind über den Ticketservice im Kulturpalast und an der Abendkasse erhältlich.
Programm:
3. Juni 2018, Sonntag, 18.00 Uhr
KULTURPALAST
Konzert im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele
Gustav Mahler: Adagio aus der unvollendeten Sinfonie Nr. 10 (1910)
George Alexander Albrecht: „Requiem für Syrien“
für Sopran, Alt, Tenor, Bariton, Sprecher, syrische Sprecherin, Oud, Orgel, Chor und großes Orchester (2017)
Mit Texten von Monzer Masri, Nazmi Bakr, SAID, Johann Wolfgang von Goethe, aus dem Koran und Psalm 29 und 72
Auftragswerk der Dresdner Philharmonie
Uraufführung
Michael Sanderling, Dirigent
Susanne Bernhard, Sopran
Bettina Ranch, Alt
Daniel Behle, Tenor
Thomas Stimmel, Bass und Sprecher
Lara Arabi, Sprecherin
Alaa Zouiten, Oud
Holger Gehring, Orgel
Philharmonischer Chor Dresden
Gunter Berger, Einstudierung
Dresdner Philharmonie
Konzerteinführung
jeweils 45 Minuten vor dem Konzert
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