Deutschland und Brasilien werden nach einer weltweiten Umfrage in 27 Ländern des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos als Gewinner der WM gehandelt. Knapp jeder vierte Befragte (23%), der schon einmal etwas von der diesjährigen WM gehört hat, glaubt an Deutschland als Sieger, gut jeder Fünfte (21%) setzt auf Brasilien. Spanien (11%) und Argentinien (8%) werden deutlich weniger Siegchancen eingeräumt. Die Deutschen äußern sich besonders optimistisch über die Erfolgsaussichten ihres Teams. Beinahe jeder zweite Befragte aus Deutschland (44%) glaubt, dass seine Nationalmannschaft den Cup nach Hause holen wird.

Fußball als soziales Event
Fußball bringt die Menschen augenscheinlich zusammen, das bestätigt die große Mehrheit in allen 27 Umfrageländern. In Deutschland planen ganze acht von zehn Befragten (80%), die WM im Kreise von Freunden oder Familie sehen zu wollen, im globalen Durchschnitt fällt diese Zahl sogar noch etwas höher aus (84%). Immerhin jeder zweite deutsche Umfrageteilnehmer (45%) beabsichtigt, in Bars oder Restaurant gehen zu wollen, um einzelne Fußballpartien zu verfolgen. Deutlich weniger enthusiastisch äußern sich die Deutschen hinsichtlich des Vorhabens, gewisse WM-Spiele auch in der Gesellschaft ihrer Arbeitskollegen anzuschauen. In Deutschland planen lediglich drei von zehn Befragten (29%) dies zu tun, während sich in China mehr als acht von zehn befragten Personen (81%) für diese Idee begeistern können.

Wahre Leidenschaft
Für viele Menschen geht ihre Fußballleidenschaft sogar so weit, dass sie bereits einkalkulieren, bei der Arbeit oder in der Schule zu fehlen, um bestimmte Spiele der FIFA-Weltmeisterschaft 2018 sehen zu können. Global gesehen gibt beinahe jeder vierte Umfrageteilnehmer (24%) an, während des Turniers vermutlich oder sogar definitiv Arbeit oder Schule zu verpassen. Am höchsten ist diese Quote in Indien (51%), in Deutschland rechnet immerhin noch jeder sechste Befragte (16%) damit, für ein Spiel Arbeit oder Schule zu schwänzen.

Korruptionsvorwürfe sind nicht vergessen
Trotz aller Vorfreude sind in vielen Ländern die Korruptionsvorwürfe in Zusammenhang mit der Vergabe der WM nach Russland nicht vergessen. Weltweit vermutet gut jeder Zweite (54%) Korruption im Vorfeld des sportlichen Großereignisses. In Deutschland glauben nur 38 Prozent, dass alles mit rechten Dingen zu gegangen ist. In Großbritannien sagen sogar acht von zehn befragten Personen (80%), es sei Korruption im Spiel gewesen. Am positivsten äußern sich diesbezüglich die Menschen in Indien und China, hier meinen etwa drei Viertel (78% und 71%) aller Umfrageteilnehmer, es habe keinerlei Korruption gegeben.

Boykott kein Thema
Dennoch tragen sich in den meisten Ländern nur Minderheiten mit Boykottgedanken, in Deutschland, Frankreich und Italien ist es jeweils jede vierte befragte Person (24%). In Indien (49%), Saudi Arabien (45%), den USA (45%) und Großbritannien (41%) liegt der Anteil der Boykottbefürworter hingegen deutlich über dem weltweiten Durchschnitt (28%).

Methode
Insgesamt wurden 19.766 Personen zwischen dem 20. April und dem 04. Mai 2018 interviewt. Die Befragung wurde über das Ipsos Online Panel in 27 Ländern weltweit durchgeführt.

Ungefähr 1000 Teilnehmer im Alter von 16-64 Jahren oder 18-64 Jahren wurden in Australien, Brasilien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Mexiko, Spanien, Großbritannien und den USA befragt. Ungefähr 500 Menschen im Alter von 16-64 Jahren wurden jeweils in Argentinien, Belgien, Chile, Ungarn, Indien, Malaysia, Peru, Polen, Russland, Saudi-Arabien, Serbien, Südafrika, Südkorea, Schweden und der Türkei befragt.

Ein Screener identifizierte insgesamt 12.207 Umfrageteilnehmer, die angegeben hatten, bereits im Vorfeld etwas über die bevorstehende FIFA Fußball-Weltmeisterschaft gesehen, gehört oder gelesen zu haben. Diese Gruppe beantwortete schließlich die angeführten Fragen.

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