Die zweite Veranstaltung der von der Industrie- und Handelskammer begleiteten Industrie-Initiative Bonn/Rhein-Sieg widmete sich den Innovatio­nen in den Bereichen Kunststoffverarbeitung, Kunststoff-Maschinenbau und Kunststoff-Recycling. „Mit der Industrie die Zukunft gestalten – ohne Kunststoff geht es nicht!“ hieß es in Kooperation mit dem Deutschen Museum Bonn und dem Förderverein „WISSENschaf(f)tSPASS“. Dabei wurden in den Themenfeldern „Lebensmittel“, „Automotive“, „Energie“ und „Umwelt“ die Bedeutung, Vielfalt und Innovationskraft der Kunststoffbranche in der Region Bonn/Rhein-Sieg vorgestellt und diskutiert.

IHK-Geschäftsführer Prof. Dr. Stephan Wimmers betonte in seiner Begrüßung die Vielfalt und Dichte der im gesamten IHK-Bezirk ansässigen Kunststoff-Unternehmen, die dazu geführt haben, dass unsere Region ein weltweit hohes Ansehen in diesem Sektor genießt. Er führte hierzu aus: „Viele mittelständische (Welt-) Marktführer und Spezialunternehmen sorgen mit ihrem Know-how für eine besondere Kompetenz der Region – das hier vorhandene breite Unternehmensspektrum findet man in räumlich so konzentrierter Form bundesweit wohl kaum woanders.“

Er verwies aber auch darauf, dass die Unternehmen der Kunststoff-Branche nicht nur in unserer Region vor vielfältigen Herausforderungen stehen: „Viele Unternehmen sorgen sich, da die Verwendung von Kunststoffen in der Politik und der Öffentlichkeit zunehmend kritischer gesehen wird.“ Aus Sicht der IHK stellt die Kunststoffindustrie gerade ein Teil der Lösung und nicht das Problem dar.

Im einführenden Vortrag stellte Antonio Casellas, der Vorsitzende des Fördervereins „WISSENschaf(f)tSPASS“, am Beispiel der im Deutschen Museum Bonn laufenden LEGO-Ausstellung die verschiedenen Verarbeitungstechnologien dar und erläuterte an vielen Beispielen die besondere Bedeutung des Themas „Kunststoff“ für die Region.

Anschließend widmete sich Peter Kuhne, Geschäftsführer der Kuhne Anlagenbau GmbH in Sankt Augustin den Herausforderungen, vor denen die Branche steht. Gerade die Frage, in welchen Bereichen Kunststoffe sinnvoll eingesetzt werden können, hat durch die jüngst veröffentliche „Plastikstrategie“ der EU-Kommission an Bedeutung gewonnen.

Andreas Lichtenauer ging in seinem Vortrag auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von blasgeformten Kunststoffen in der Automobil­industrie ein. Er zeigte, welche Bedeutung diese Technologie beispielsweise zur Reduzierung des Treibstoff­verbrauchs und des Gewichts hat.

Zu den unterschiedlichen Möglichkeiten, mittels der Presstechnologie innovative Verbundwerkstoffe herzustellen, referierte Ulrich Hensellek, Geschäftsführer der Karodur Wirkteller GmbH in Troisdorf.

Abschließend ging Winfried W. Hündgen, Geschäftsführer der Hündgen Entsorgungs GmbH & Co. KG in Swisttal, auf das Ende der Wertschöpfungskette „Kunststoff“ ein. Er beantwortete die Fragen, welche Möglichkeiten es aktuell gibt, Kunststoff zu recyceln und welche Rolle der Endkonsument im Recyclingprozess spielt.

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