Gewinnerin Katja Meßlinger aus Ansbach freute sich über 1.000 Euro Preisgeld
Der Paradiesvogel und das Mauerblümchen, diese Rollenverteilung wird dem berühmten Garten-Ehepaar Pückler zugeschrieben.
Er: gutaussehender Gartenkünstler, Bestsellerautor und Frauenheld.
Sie: neun Jahre älter, eher unattraktiv, darf seine Pflanzungen hüten und ihn in mütterlicher Liebe von Ferne bewundern, während er um die Welt tingelt.
Aber stimmt das wirklich? Neuere Forschungen und Briefe aus Branitz belegen, dass Lucie sehr wohl selbst eigene Gartenideen verwirklicht hat. Diese Tatsache haben Sabine Freifrau von Süsskind und Elke Gräfin zu Pückler zum Anlass genommen mit Schloss Dennenlohe unter der Schirmherrschaft der Stiftung Schloss Branitz einen alljährlichen Preis für Landschaftsarchitektinnen und Galabauerinnen auszuloben.
Weibliche Gartenleistungen in einer männerdominierten Gartenwelt herauszuheben, ist damals – wie auch heute noch – eine wichtige Vorbildfunktion für nachfolgende Generationen.
Lucie hat mit Rat und Tat auf Hermanns Schöpfungen Einfluss genommen, in Details, aber auch im Großen, dass es überhaupt einen Branitzer Pückler-Park gibt, ist ursächlich Verdienst der Fürstin, die 15 Jahre auf Schloss Dennenlohe in Mittelfranken lebte bevor Sie Ihren Gartenfürsten heiratete.
Was lag also näher, als einen Preis auszuloben, der von Schloss Dennenlohe mit 1.000 Euro dotiert ist und von der STIHL AG mit Sachpreisen im Wert von 800 Euro gesponsert wird!
Der Siegerentwurf 2018 ist originell, modern und raffiniert, stellt Sabine von Süsskind fest. Eine wahrhaft gegenwärtige Interpretation des in der Ausschreibung geforderten Pücklerschem „Pleasuregrounds“ liegt darin, Wiesenblüten eine ähnlich bildhafte Kraft zuzuschreiben wie blühenden Schmuckpflanzen bzw. Schmuckstauden. Den Versuch, mit Wiesenblumen das gewünschte Schmuckbild zu kreieren, beurteilt die Jury – besetzt mit namhaften Fachfrauen aus der Gartenszene –
Prof. Dr. Swantje Duthweiler, Gabriella Pape, Heidi Howcroft, Adelheid Gräfin Schönborn, Susanne Isabel Yacoub, Elke Gräfin zu Pückler und Sabine Freifrau von Süsskind – als mutig und risikofreudig – das entspricht der Persönlichkeit von Lucie, wie die Jury sie sich anhand der verfügbaren biografischen Daten vorstellt.
Die eigenständige handgezeichnete und selbstcolorierte Arbeit von Katja Meßlinger überzeugte durch große Sachkenntnis.
Den 2. Preis sprach die Jury Angela Prominski aus Hannover zu, die sich mit Ihrem Entwurf an den bekannten farbenfrohen Blumenfächer anlehnte.
aber die Bepflanzung ist in ihrer Vielfalt begrüßenswert, die Farbgebung und Auswahl der Pflanzen verspricht eine große Staudenkenntnis der Entwurfsverfasserin. Die Blütezeiten sind bis Herbst berücksichtigt. Sie erhielt einen Sachpreis in Höhe von 500 Euro des Sponsors Stihl.
Über den 3. Platz und 300 Euro Sachpreis freute sich Yirong Pan mit einem runden Entwurf des Pücklerschen Pleasuregrounds.
2019 wird der Siegergarten des Luci Pückler Preises auf der Landesgartenschau in Wassertrüdingen auf einer Fläche von 105 qm realisiert. Die Ausschreibung ist ab 13.Juli 2018 unter www.dennenlohe.de zu finden.
Der aktuell 26 Hektar große private Schloss- und Landschaftspark Dennenlohe ist seit 2004 für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Park besticht durch seine Lage am Wasser, die verwunschenen Inseln und Brücken sowie die Vielzahl an Rhododendren. Er ist als Botanischer Garten anerkannt, wird vom "Grünen Baron" selbst gestaltet und täglich gepflegt. 2008 wurde hier das Bayerische Gartennetzwerk initiiert und Dennenlohe ist seit 2011 Sitz des Verbandes Bayerischer Parks und Gärten e.V. Schloss Dennenlohe verleiht außerdem alljährlich den Deutschen und Europäischen Gartenbuchpreis sowie den European Garden Photo Award.
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