Sie kommen nun in großer Zahl, sobald Essen und Getränke von uns nach draußen getragen werden.
Dabei mögen sie nicht nur süßes, sondern auch Fleisch und Wurst. So wird das Frühstück oder der Grillabend auf dem Balkon oder im Garten zur echten Herausforderung.

Allergische Reaktionen auf Insektenstiche werden in Deutschland am häufigsten durch Bienen und Wespen hervorgerufen, wobei in 70 Prozent der Fälle, die Wespe der Übeltäter ist. Für mehr als 3 Millionen Deutsche kann so ein Stich lebensgefährlich sein. Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa zwanzig Menschen an einem allergischen Schock, der durch Insektenstiche ausgelöst werden kann. Die Dunkelziffer liegt aber wahrscheinlich deutlich höher.

Beim Insektengiftallergiker treten nach einem Stich heftige Schwellungen rund um die Einstichstelle auf, manchmal begleitet von Atemnot, Schwindelgefühl, Schwellungen im Gesicht sowie am Hals und starker allgemeiner Hautrötung. Meist setzen diese Reaktionen Sekunden beziehungsweise Minuten nach dem Stechen ein. Bei Nicht-Allergikern sind für eine tödliche Giftwirkung mehrere hundert bis tausend Stiche notwendig. Hat ein Mensch jedoch eine Allergie gegen das Insektengift entwickelt, so kann es bei jedem weiteren Stechen zu starken, teilweise sogar lebensgefährlichen Reaktionen kommen (anaphylaktischer Schock).
Aber das ist kein Grund zur Panik. Denn es gibt eine hilfreiche Behandlungsformen und eine gute Vorbeugung.

Hier die DAAB-Tipps:

  • Vermeiden Sie rasche Bewegungen, schlagen Sie nicht nach den Wespen- das macht sie aggressiv.
  • Auch das Wegpusten der Tiere ist nicht ratsam: Das im Atem enthaltene Kohlendioxid gilt im Wespennest als Alarmsignal.
  • Decken Sie beim Essen im Freien Süßigkeiten oder Fleisch ab.
  • Trinken Sie nicht direkt aus Flaschen oder Getränkedosen; benutzen Sie Strohhalme und decken Sie Trinkgläser ab.
  • Meiden Sie weite, fliegende Kleider, gelbe und dunkle Farben sowie farbige Blumenmuster, bevorzugen Sie helle Farben.
  • Vermeiden Sie Parfums. Nutzen Sie keine duftenden Kosmetika wie Hautcremes, Sonnencremes, Deos oder Wasch- und Reinigungsmittel. Nutzen Sie duftstofffreie Alternativen.
  • Gehen Sie nie barfuß, denn viele Wespen leben im Boden. Tragen Sie geschlossene Schuhe.
  • Vermeiden Sie Erschütterungen von Wespennestern. Die Angriffsmotivation der Tiere nimmt mit steigender Distanz zum Nest ab.
  • Bringen Sie an den Fenstern ein Insektengitter an. An Tagen mit schwülwarmer Witterung, können die Tiere vermehrt stechen.

Ablenkfütterung
Um von den ungeliebten Tischgästen gänzlich in Ruhe gelassen zu werden, empfiehlt der NABU eine Ablenkfütterung. Überreife Weintrauben eignen sich dazu am besten. Fünf bis zehn Meter vom Ort des eigentlichen Geschehens entfernt aufgestellt, halten die Früchte die Wespen in Schach. Vorsicht: Unverdünnte Marmelade oder reiner Honig als Ablenkung weniger gut. Sie machen die Tiere aggressiv.

Allergische Reaktionen
Haben Sie bereits allergische Reaktionen auf Wespen gezeigt? Dann sollten Sie über ein Notfallset verfügen. Es enthält als schnell wirkendes Notfallmedikament Adrenalin in Form eines Autoinjektors (vordosierte Injektion für medizinische Laien), sowie ein antiallergisch wirkendes Antihistaminikum gegen den Juckreiz und ein entzündungshemmendes Kortisonpräparat.

Verhalten nach einem Stich
Vor Ort befindliche Familienmitglieder oder Freunde informieren, damit sie Hilfe leisten können (Notarzt rufen, Notfallset holen und nach Notfallplan anwenden, wenn der Patient es nicht selbst kann)

Durch die allergische Reaktion werden die Blutgefäße geweitet und der Patient gibt Wärme ab. Eine Decke ist hilfreich. Für das Rettungsteam vor Ort ist es wichtig zu wissen, wann der Stich erfolgte und was dann darauf geschah, damit die richtigen Notfallmaßnahmen getroffen werden können.

Einen Anaphylaxie-Notfallplan und weitere Informationen zum Thema „Insektenstich-Allergie“ erhalten Sie beim DAAB unter info@daab.de.

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