Im Hinblick auf den steigenden Verkehr und die wachsende Zahl der älteren Fahrerinnen und Fahrer wird immer wieder die Frage nach regelmäßigen Gesundheitsuntersuchungen diskutiert. Ebenso wird debattiert, ob sie ab einem bestimmten Alter einen verpflichtenden oder freiwilligen Fahrtauglichkeitstest in einer Fahrschule absolvieren sollten.
Die diskutierten Feedbackfahrten, bei denen erfahrene Autofahrer ab 75 Jahren durch einen Fahrlehrer begleitet werden, der dann im Anschluss eine vertrauliche Rückmeldung gibt, können sicherlich ein erster Schritt in die Richtung sein. Solche Fahrtauglichkeitstests, allerdings zunächst auf freiwilliger Basis, halten zum Beispiel die Unfallversicherer für sinnvoll. Auch die Mehrheit der Deutschen findet einen solchen, allerdings verpflichtenden, Fahrtauglichkeitstest für ältere Autofahrer ab 75 für gut, das zeigen aktuelle Umfragen.
Fahrlehrer haben das nötige Rüstzeug, um bei diesen Fahrten die Fahrtauglichkeit einschätzen zu können. Hierbei würden die Kompetenzen der Fahrlehrer genutzt, die im täglichen Berufsleben Fahrschülern das Fahren beibringen und dabei stets im Blick haben, wann die erforderliche Kompetenz vorhanden ist. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung sind Fahrlehrer in der Lage, den Teilnehmern der Feedbackfahrten eine fundierte Rückmeldung sowie Tipps zur Verbesserung der Fahrweise und des Fahrverhaltens zu geben. Eine solche Empfehlung könnte zum Beispiel sein, dass Fahrer, die mit bestimmten Anforderungen im Straßenverkehr Schwierigkeiten haben, mit Hilfe eines Fahrlehrers in einigen Fahrstunden lernen, wie sie ihre Schwächen kompensieren können oder einfach nur ihr Wissen in einem Auffrischungskurs aktualisieren.
Die Frage, ob solche Fahrten freiwillig oder verpflichtend sein sollen, wird breit diskutiert. Zum einen sind verpflichtende Fahrten oder Tests das einzige Mittel, um wirklich alle am Verkehr teilnehmende Personen einzubeziehen. Auf der anderen Seite sollte man erfahrene Autofahrer nicht zu etwas verpflichten, ohne dass sie es als sinnvoll und notwendig erachten. Die Akzeptanz solcher Maßnahmen ist üblicherweise nicht besonders hoch.
Fahrschulen können schon heute dafür sorgen, dass die Akzeptanz von Weiterbildungsmaßnahmen für erfahrene Fahrer zukünftig steigt. Fahrlehrer sollten an die Eigeninitiative und Verantwortung der Fahrer appellieren und schon die Fahrschüler davon überzeugen, dass es in ihrem eigenen Interesse ist, sich regelmäßig fortzubilden und auf dem neuesten Stand zu bleiben. Dazu gehören auch wiederkehrende Kurse in der Fahrschule oder Infoabende zu bestimmten neuen Verkehrsregeln. Fahrschulen könnten ihre ehemaligen Fahrschüler per Newsletter oder über soziale Netzwerke regelmäßig über Neuigkeiten, neue Verkehrsregeln, neue Techniken usw. informieren und zu Gesprächen einladen.
Jörg-Michael Satz, Präsident von MOVING dazu: „Das lebenslange Lernen gehört zum Alltag der meisten Personen. Man bildet sich für den Beruf weiter, man verfolgt selbstverständlich Trends der Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik. Nur in der Verkehrssicherheit scheint der Widerstand groß zu sein. Fragt sich: Warum? Dabei bringt den aktiven Fahrern die Auffrischung neuster Verkehrsbestimmungen üblicherweise doch viel mehr als beispielsweise das Wissen um die Funktionsweise einer neuen Smart-Phone App. Hier könnten die Fahrschulen ansetzen und sich als unverzichtbare Weiterbildungsanbieter auch für erfahrene Fahrer etablieren.“
MOVING ist eine Interessenvereinigung europäischer Verkehrsverlage und Unternehmungen, die im Bereich der Fahrerlaubnisausbildung tätig sind. MOVING möchte durch weitergehende Professionalisierung der Fahrerlaubnis-Ausbildung in allen Führerschein-Klassen sowie Förderung von Verkehrserziehung in Kita und Schule einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit leisten.
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