Auf Einladung der Toskanaworld, vertreten in Person der geschäftsführenden Gesellschafterin Marion Schneider, tauschten sich Vertreter aus Sachsen-Anhalt und Thüringen am gestrigen Montag im Hotel Resort Schloss Auerstedt über den Stand der Fahrplan- und Streckenentwicklung der Pfefferminzbahn aus. Der Nahverkehrsplan für den Schienenpersonennahverkehr des Freistaats Thüringen ist zwar bis 2022 festgeschrieben, doch bereits jetzt wird ein entsprechender Prüfauftrag zu möglichen Veränderungen und der besseren Einbeziehung ländlicher Regionen und des Standorts Jena abgearbeitet.

Wolfgang Mündnich, Abteilungsleiter Angebotsplanung & Infrastruktur der Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen machte sich speziell noch ein Bild vom Zustand des Bahnhofs in Großheringen. Wie Bürgermeister Jens Baumbach berichtete, haben seine jahrelange Schreiben und Eingaben bei der Deutschen Bahn über den Zustand des Tunnels und bestimmter Gleiszugänge bis heute keine Bearbeitung gefunden. Thomas Böhm, Amtsleiter für Wirtschaft vom Burgenlandkreis, äußerte die Hoffnung, dass durch länderübergreifende Abstimmung der Verkehrsverbünde bis 2020 mindestens entlang der Saalebahn sogenannte Übergangstarife und eine Verlängerung des Semestertickets bis nach Naumburg umgesetzt werden können. Der Vertreter des Verkehrsverbunds Mittelthüringen (VMT), Denis Peisker, wird sich über den Stand der Planungen informieren, machte aber auch darauf aufmerksam, wie schwierig es ist, die notwendige Einstimmigkeit zu erzielen. Immerhin sind hier neben den 13 Verkehrsunternehmen Vertreter der Städte Erfurt, Weimar, Jena und Gera sowie die Landkreise Gotha, Weimarer Land und der Saale-Holzland-Kreis vertreten. Hoffnung macht hier „Mitteldeutschland Mobil“, ein aktuelles Projekt für ein Handyticket in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Elke-Martina Jung vom Bündnis Pfefferminzbahn in Bad Sulza betonte genau wie Heiko Kern vom Finnebahnverein, wie wichtig die Einbeziehung der Pendler in die Entscheidungen über die Fahrplangestaltung sind. Dies wusste Bürgermeister Baumbach zu bestätigen: „In Apolda ist eine ständige Busverbindung für die Studenten aus Jena geschaffen worden, damit diese auch in Apolda eine Wohnung finden können – und diese wird nun gerade auch von pendelnden Berufstätigen in Anspruch genommen.“ Ute Hupfer von der PVG Burgenlandkreis GmbH informierte darüber, dass im Personennahverkehr auf die optimalen Umsteigemöglichkeiten zur Bahn umgestellt werden soll, so dass die Verbindung mit dem Bus in die Fläche besser gewährleistet ist. Da Matthias Schlegel als Referent für Infrastruktur und Landwirtschaft der Partei Bündnis 90/Die Grünen bereits seit Jahren im entsprechenden Ausschuss des Landtages mitarbeitet, besteht die Hoffnung, dass die Anregungen der Besprechung in das Konzept einfließen werden, welches das Land Thüringen den Vertretern der Pfefferminzbahn versprochen hat. Dazu wurde ein weiteres Treffen im Januar ins Auge gefasst. Hier können dann erzielte Ergebnisse wie auch neue Ideen besprochen werden.

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