Im 13. Jahr hat der Bürgerpreis bereits Tradition und ist mit dem Motto „Zukunft braucht Zusammenhalt“ auch hochaktuell. Der Bürgerpreis geht an Menschen, die unsere Gesellschaft gestalten, mit ihrem Engagement andere mitnehmen und Brücken bauen. Dass sich dafür viele Möglichkeiten bieten, zeigten schon die Nominierungen – mit über 40 der bisherige Rekordwert. Dabei hatte die Taunus Sparkasse dieses Jahr auf Plakate und Broschüren beim Aufruf für Nominierungen verzichtet und ganz auf digitale Kommunikationskanäle gesetzt.

Neun Menschen haben heute den Bürgerpreis für ihr ehrenamtliches Engagement und ein Preisgeld von insgesamt 5.400 Euro erhalten. Ausgezeichnet wurden:

In der Kategorie „Alltagshelden“
Frank Bender aus Bad Soden für seine Schwimmkurse, Marc Fleischer-Pratschke und Paul Thiele aus Kelkheim für ihren Rettungseinsatz beim Brand des Rettershofs, Uwe Mayer-Teske aus Friedrichsdorf, der sich gleich für mehrere Initiativen wie „Humor hilft heilen“ oder „Bike Bridge“ einsetzt, Robert Rohr aus Königstein, der leider am Sonntag verstorben ist, unter anderem für seinen Einsatz für das Vereinsleben in Königstein.

In der Kategorie „U 21“
Charlotte Schlosser und der Pfadfinderstamm der Vaganten aus Schwalbach für ihre Jugendarbeit.

In der Kategorie „Engagierter Unternehmer“
Walter Gernhard aus Oberursel unter anderem für seinen Einsatz für die handwerkliche Berufsausbildung in der Region.

In der Kategorie „Lebenswerk“
Karl Hennemann aus Hofheim, der unter anderem 20 Jahre als ehrenamtlicher Bahnhofs-Pate tätig war, Rosemarie Steinkamp aus Bad Homburg als Vorsitzende der „Grünen Damen Hochtaunus“.

Landrat Michael Cyriax, Verwaltungsratsvorsitzender der Taunus Sparkasse, Landrat Ulrich Krebs, stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender, und Markus Franz, Vorstandsmitglied, würdigten die Engagierten bei der Preisübergabe im Landratsamt Hofheim.

„Sie schaffen mit ihrem Engagement gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Region. Machen Sie weiter so und stecken Sie andere mit Ihrer Begeisterung an“, sagte Landrat Michael Cyriax.

„Sie machen das Leben vieler Menschen in unserer Region lebenswerter. Dabei stellen Sie nicht sich, sondern die gute Sache an erste Stelle“, sagte Landrat Ulrich Krebs.

„In ein Ehrenamt wird man nicht geboren. Sie alle haben sich irgendwann entschieden, etwas für die Gesellschaft zu tun. Ihre Überzeugung spürt jeder, sie tut gut“, so Markus Franz.

Hintergrund:

Mit dem Bürgerpreis würdigt die Taunus Sparkasse ehrenamtliches Engagement von Bürgerinnen und Bürgern im Main-Taunus-Kreis und im Hochtaunuskreis. Die Auszeichnung dient auch dazu, andere Menschen zu motivieren, sich ebenfalls zu engagieren.

Details zu den Preisträgern und ihrem Engagement:

Kategorie „Alltagshelden“

Frank Bender, Bad Soden
Immer mehr Kinder können nicht oder nur rudimentär schwimmen. Frank Bender hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, Kindern den sicheren Aufenthalt im Wasser beizubringen. Seit seinem 16. Lebensjahr ist er als Übungsleiter und Schwimmtrainer im Ersten Sodener Schwimm-Club 1927 tätig und unterrichtet Kinder und Jugendliche – vom Anfänger bis zum Wettkampfschwimmer. Obwohl der Verein über keine eigene Trainingsstätte oder ein Hallenbad verfügt, konnte der ESSC Erfolge bis auf Bundesebene erzielen.

Marc Fleischer-Pratschke und Paul Thiele, Kelkheim
Zwei Männer haben bei dem Großbrand auf dem Rettershof Menschen und Tieren das Leben gerettet. Nachdem Marc Fleischer-Pratschke das Feuer entdeckte, brachte er seine zehnjährige Tochter und ihre Freundin in Sicherheit und rettete dann die Pferde aus dem brennenden Hauptstall. Paul Thiele alarmierte mit einer alten Glocke im Gutshof die schlafenden Bewohner, nachdem er zunächst seine Familie aus dem Haus gebracht hatte. Die beiden Retter konnten schließlich noch alle Pferde aus den angrenzenden Boxen befreien – insgesamt etwa 40 Tiere.

Uwe Mayer-Teske, Friedrichsdorf
Das Engagement von Uwe Mayer-Teske ist vielfältig. Seit einigen Jahren engagiert er sich ehrenamtlich als Nasenbotschafter Dr. Eckart von Hirschhausens Stiftung HUMOR HILFT HEILEN, welche therapeutische Clownsvisiten, Humorworkshops für die Pflege und Humorforschungsprojekte finanziert, und ist Juror und Coach für „startsocial – Hilfe für Helfer“, ein Wettbewerb unter der Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin. Das Projekt „Bike Bridge“, das er als Coach förderte, wurde im letzten Jahr als Bundespreisträger im Kanzleramt ausgezeichnet. Die Idee: Integration weiblicher Flüchtlinge durch Fahrradkurse. Das Projekt hat im Anschluss den
1. Deutschen Integrationspreis der Hertie-Stiftung gewonnen. Darüber hinaus ist
Uwe Mayer-Teske das Thema Inklusion sehr wichtig. Er engagiert sich unter anderem im Berufsbildungswerk in Karben in einer inklusiven Freizeitrollstuhlsportgruppe des Rollstuhl-Sport-Club-Frankfurt e.V. und fördert inklusive Schulprojekte.

Robert Rohr, Königstein
Leider ist Robert Rohr vor wenigen Tagen verstorben. Für seine Leistungen wird er posthum mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet. Robert Rohr war mehr als 50 Jahre ehrenamtlich engagiert. Unter anderem hat er sich mit seinen herausragenden journalistischen Fähigkeiten in vorbildlicher Weise und absolut uneigennützig für die Information von Bürgern und zugunsten der Demokratie eingesetzt. Vor seiner Zeit als Stadtrat, Stadtverordnetenvorsteher und Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) setzte er sich unter anderem für den Umweltschutz und das Jugendhaus Königstein ein. Um die Arbeit der Vereine zu unterstützen und das Engagement der Ehrenamtlichen zu würdigen, hat Robert Rohr unter anderem seine monatliche Aufwandsentschädigung für seine Tätigkeit als Stadtverordnetenvorsteher aufgerundet und an Königsteiner Vereine gespendet.

Kategorie „U 21“

Charlotte Schlosser (Pfadpfinderstamm der Vaganten), Schwalbach
Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder vom Stamm der Vaganten leisten in Schwalbach vorbildliche Jugendarbeit. In wöchentlichen Gruppenstunden kommen zurzeit insgesamt rund 50 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren im blauen Pfadfinderheim in der Wilhelm-Leuschner-Straße zusammen. Außerdem organisiert das Team unter der Leitung der Stammesführerin Charlotte Schlosser Wochenendfahrten, nimmt an teilweise mehrwöchigen Zeltlagern teil und organisiert zahlreiche Aktionen. Dabei werden auch Kinder mit Migrationshintergrund, Behinderungen oder Verhaltensauffälligkeiten in die Gruppen integriert.

Kategorie „Engagierter Unternehmer“

Walter Gernhard, Oberursel
Walter Gernhard gehört seit 1981 der Kreishandwerkerschaft an, seit 1987 ist er im Vorstand. Er etablierte Mitte der 90er Jahre einen Berufsinformationstag in den Schulen im Hochtaunuskreis. Auch die Neuorganisation der Berufsschulen hat er engagiert vorangetrieben. Bei der heutigen Berufsgenossenschaft Holz und Metall war Walter Gernhard viele Jahre Vorsitzender der Vertreterversammlung und des Finanzausschusses. Seit 2006 ist er Kreishandwerksmeister und engagiert sich für die CDU im Ortsbeirat Oberstedten. Die Liste der Vereine, Initiativen und Projekte, in denen er engagiert ist, umfasst unter anderem: Alte Wache e.V., Stedter Tropfen, Rotarier und die evangelische Kirche Oberstedten. Für seine besonderen Verdienste hat Walter Gernhard vor zweieinhalb Jahren das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen bekommen.

Kategorie „Lebenswerk“

Karl Hennemann, Hofheim
Karl Hennemann hat sich seit seiner Beamtenausbildung bei der Deutschen Bahn für den Hofheimer Bahnhof eingesetzt. Er hat 20 Jahre als ehrenamtlicher Bahnhofs-Pate die Verbindung zur Stadt Hofheim gehalten. Vier Jahrzehnte war er ehrenamtlich für das Wasser-Wirtschaftsamt tätig und nahm regelmäßig an den Stadtverordnetensitzungen teil. Seine überparteiliche Meinung wurde von allen Parteien geschätzt. Auch im Vereinsring der Stadt Hofheim war er viele Jahre tätig. Er hat dazu beigetragen, dass das Kellereigebäude renoviert wurde und als Vereinshaus genutzt werden kann. Jahrzehntelang war er im Vorstand von „Haus und Grund“ in Hofheim tätig. 35 Jahre hat er zu öffentlichen Wanderungen aufgerufen. Bei seinem Engagement für die Caritas hat er hilflose Menschen betreut und ihnen beim Bewältigen der Verwaltungsarbeiten geholfen.

Rosemarie Steinkamp, Bad Homburg
Seit mehr als 30 Jahren gehört Rosemarie Steinkamp den „Grünen Damen“ an, seit 2010 ist sie Vorsitzende, davor war sie drei Jahre lang stellvertretende Vorsitzende. Die „Grünen Damen“ setzen sich ehrenamtlich für Menschen in verschiedenen Einrichtungen im Hochtaunuskreis ein – zum Beispiel in den Hochtaunuskliniken
Usingen und Bad Homburg, in Seniorenwohnheimen, Behinderteneinrichtungen und bei verschiedenen Tafeln. Sie betreiben Cafés und Büchereien, organisieren Frühstücke im Haus Mühlberg und haben dabei immer ein offenes Ohr. Aktuell engagieren sich rund 160 Frauen und Männer bei den „Grünen Damen“. Zusätzlich ist Rosemarie Steinkamp auch persönlich bei der Tafel aktiv und Patientenfürsprecherin in den Hochtaunuskliniken. Wenn Not am Mann – oder besser gesagt: an der Frau – ist, ist sie auch nachts für die Patienten da.

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