Aber gibt es die Tollwut überhaupt noch in Deutschland?
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kommen jährlich etwa 55.000 Menschen in Folge einer Tollwut-Infektion ums Leben. 99% davon in sogenannten Entwicklungsländern. Besonders viele Fälle von Tollwut werden in Indien (18-20.000 pro Jahr) registriert, wo vor allem Straßenhunde für die Übertragung auf den Menschen verantwortlich sind.
Deutschland gilt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts seit 2007 als tollwutfrei. In ganz Europa ist die Zahl von Tollwut-Infektionen verschwindend gering. Zurückzuführen ist das vor allem auf die groß angelegte Köderimpfung von Wildtieren, insbesondere des Rotfuchses, der in Europa lange Zeit als Hauptüberträger des Virus galt.
Noch nicht effizient bekämpfen lässt sich hingegen die Fledermaustollwut, die auch heute noch bei Tieren in Deutschland nachgewiesen wird. Zwar ist die Fledermaustollwut prinzipiell genauso gefährlich wie das klassische Virus, jedoch wurden in Europa erst vier Übertragungen auf den Menschen registriert.
Wie gefährlich ist eine Tollwut-Erkrankung?
Als Tollwut wird die akute Infektion durch das Rabiesvirus bezeichnet. Sowohl Menschen als auch Tiere können daran erkranken. Übertragen wird die Krankheit über den Speichel. Die häufigste Infektionsursache sind Tierbisse. Die bekanntesten Symptome für eine Tollwut-Erkrankung sind unkontrollierbarer Speichelfluss und aggressives Verhalten, dass durch Angststörungen und Halluzinationen hervorgerufen wird. Ohne Schutzimpfung oder eine zeitnahe Behandlung endet die Erkrankung in nahezu allen Fällen tödlich. Bei Überlebenden bleiben häufig schwere Hirnschäden zurück.
Welchen Schutz gibt es vor Tollwut?
Der Ausbruch einer Tollwut-Infektion kann durch eine vorbeugende Impfung verhindert werden. Eine Auffrischung dieser Impfung alle 2-5 Jahre wird lediglich bei Menschen empfohlen, die sich einem erhöhten Risiko (Reisen in gefährdete Länder) aussetzen.
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