An sich ist der Projektgedanke überzeugend:
Das Marktumfeld weist mehrere außergewöhnliche Parameter auf: Neben einer weltweit steigenden Nachfrage nach Zander schrumpft das Angebot in Europa dank Überfischung. Aquakulturen in Meeresbuchten bringen massive Gefahren für die Umwelt mit sich, auch die Qualität der Fische ist suboptimal. Die Kaufpreise sind hoch; eine Züchtung ist schwierig und nur unter sehr professionellen Bedingungen möglich; Zander überzeugt mit einem sehr guten Futter-Ertrags-Verhältnis. Die Deutsche Edelfisch wird Zander in einer geschlossenen Kreislaufanlage in Mecklenburg-Vorpommern züchten. Dabei sollen keinerlei Abwässer anfallen, da sämtliche Ausscheidungen der Fische ausgefiltert werden. Über Geothermiepumpen – parallel zu den Grundwasserpumpen ¬– soll eigener Strom erzeugt werden, so daß die Anlage quasi völlig autonom wäre. Als sehr ansprechend empfinde ich den quasi ewigen geschlossenen Kreislauf der Anlage. Dank der permanenten Filtration über Bioreaktoren und der Anreicherung mit Sauerstoff und Nährwerten entfällt die Notwendigkeit einer Frischwasserzufuhr – wie sie beispielsweise in Frutigen erfolgt. Das Marktumfeld ist offensichtlich sehr positiv: Werden für den Endverbraucher – laut einfacher Internetrecherche – für ein Kilo Frischfisch zwischen € 18,50 und € 34,50 aufgerufen, so liegt die Deutsche Edelfisch mit geplanten € 12 für den Endverbraucher deutlich unter diesem Korridor. Für gewerbliche Kunden werden zwischen € 8 und € 10 prognostiziert. Damit ergeben sich ausreichende Sicherheitsreserven in der Planung. Geht man von den erwarteten 500 bis 2.000t Ertrag aus der Züchtung aus, wird die Deutsche Edelfisch eine ernstzunehmende Marktposition erringen – der jährliche Fangertrag für Westeuropa soll bei rund 456t/Jahr liegen. Spannend am Konzept ist auch das unerschöpfliche Potential: Mit der Erfahrung und den künftigen Referenzanlagen lassen sich beliebig Konzeptkopien errichten – und das weltweit.
Mangelhafte Kommunikation und unseriöses Vertragsgebahren:
„Die Deutsche Edelfisch verkauft eine spannende Geschichte, die Hand und Fuß hat. Leider weist das Projekt zwei massive Schwächen auf: Der fehlende Vertrieb läßt das Projekt sehr wahrscheinlich zu einer Totgeburt werden. Zum Zweiten ist Herr Acksteiner als Projektleiter völlig unprofessionell in seiner Kommunikation. Wenn ich als Analyst über Wochen auf Rückmeldungen warten muß, ist dies schon einmal ein schlechtes Zeichen. Wenn dann aber Herr Acksteiner einen klaren Dienstleistungsvertrag – beauftragt war, aus der ohne Auftrag erstellten Analyse einen 1-Seiter zu gestalten -, dann läuten alle Alarmglocken! Wenn ein Unternehmen derart unseriös im Kleinen agiert, wie sehr stehen dann die Anlegergelder künftig im Feuer, wenn es zu Schwierigkeiten kommen sollte? Oder noch schlimmer – was mag geschehen, wenn ein Herr Acksteiner einmal tatsächlich mit seinen Anlegern kommunizieren muß?“, fragt Philip Nerb ironisch nach seiner persönlichen Erfahrung mit der Anbieterin.
Philip Nerb schreibt in seiner Analyse:
„Genußrechte beteiligen den Kapitalgeber mittelbar an der Unternehmensentwicklung. Geht die Investitionsstrategie auf, erhält der Anleger die geplante Verzinsung, tritt der Insolvenzfall ein, steht er ganz am Ende der Schlange der Anspruchsteller, geht damit, aller Wahrscheinlichkeit nach, leer aus. Allerdings sind die Risikoszenarien beruhigend, da eine überhohe Mortalität ebenso eingerechnet ist wie sehr konservative Marktpreise. Die Anlagestrategie ist nachvollziehbar. Auch wenn die Transparenz auf Projektebene hoch ist, hat der Kapitalgeber keinen Einfluß auf die Projektentwicklung. Da der Projektleiter Acksteiner sich mir gegenüber als unzuverlässig und unfähig zur Kommunikation erwiesen hat, kann ich einen Privatanleger nur warnen, eine Beteiligung einzugehen. Derart unseriöses Verhalten hat im Bereich Publikumsofferten nichts zu suchen. Auch das fehlende Vertriebsnetz sorgt für ein massives Risiko – würde das Angebot nicht plaziert, stünde das ganze Konzept vor einer Totgeburt. “
Die zusammenfassende Meinung von Philip Nerb:
Summa summarum halte ich das Angebot „Genußrecht“ der Deutschen Edelfisch DEG Capital GmbH, Berlin, für indiskutabel. Die Konzeption an sich ist durchdacht und erprobt. Die nachweislich hohe technische Expertise gepaart mit einer einzigartigen Marktsituation sorgt für ein gutes Risiko-Profil. Neben dem fehlenden Vertrieb stellt die indiskutabel mangelhafte und unseriöse Kommunikation der Verantwortlichen ein klares Warnzeichen gegen eine etwaige Beteiligung. Meiner Meinung nach verdient das Angebot eine Bewertung mit „indiskutabel“ (5).
Die vollständige Analyse steht unter https://www.werteanalysen.de/Analyse/543.html zum Abruf bereit.
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