Fehler sind menschlich und werden auch zukünftig im Bauprozess vorkommen. Allerdings ist angesichts des 2017er Fehlerkosteninfernos in Höhe von 14,9 Milliarden Euro die Frage zulässig, wer am meisten für die Entstehung von Fehlerkosten verantwortlich ist. Betrachtet man die Ansichten der jeweiligen Berufsgruppen am Bau, so kann man sich salopp formuliert nicht des Eindrucks erwehren, dass jede Berufssparte eher lieber mit dem Finger auf die anderen Akteure zeigt. So sehen 35 Prozent der Bauunternehmer insbesondere die Arbeit der Architekten als Fehlerkostenquelle Nr.1 an. Allerdings fassen sich einige Bauunternehmer bei dieser ärgerlichen Thematik auch an die eigene Nase.

Bauschäden sind teuer und verursachen Kosten – ganz zu schweigen von dem Ärger dem die beteiligten Akteure dabei ausgesetzt sind. Doch wenn das Kind erst in den Brunnen gefallen ist, stellt sich oftmals die Frage, wer für die entstandenen Fehlerkosten verantwortlich ist. Viele der in der BauInfoConsult-Studie befragten Bauunternehmer schieben dabei den Schwarzen Peter den Architekten zu: Jeder dritte Bauunternehmer (35 Prozent) sieht vor allem die Planer Fehlerkosten verursachen. Immerhin ein gewisses Maß an Selbstreflektion scheinen die Bauunternehmen prinzipiell zu besitzen, denn 31 Prozent geben zu, dass sie auch ihre eigenen Fachkollegen für Fehlerkosten verantwortlich machen.

Jeder vierte telefonisch befragte Bauprofi sieht darüber hinaus auch die Behörden (zu 25 Prozent) sowie die öffentlichen Bauherren (zu 23 Prozent) als ausschlaggebende Fehlerkostenquelle an. Überraschenderweise kommen die Kollegen aus den anderen Handwerksgewerken eher gut in dieser Frage weg: nur jeder zehnte Bauunternehmer (11 Prozent) kann die Fachhandwerker als primäre Fehlerkostenverursacher identifizieren. 

Jedoch ist dies nur die ein Blickwinkel im Fehlerkostenkomplex: BauInfoConsult hat in der Jahresanalyse 2018/2019 auch den Architekten, Malern & Trockenbauern sowie SHK-Profis die gleiche Frage zur Verantwortlichkeit von Fehlerkosten gestellt. Das Ergebnis ist für die „Schwarze-Peter-Haltung“ in der Branche bezeichnend: die Mehrheit der Architekten schiebt ihrerseits die Entstehung von Fehlerkosten ausgerechnet den Bauunternehmen in die Schuhe. Die Maler & Trockenbauer sehen hingegen insbesondere die Architekten als Hautverursacher von Fehlerkosteninfernos, während viele SHK-Installateure mit dem Finger auf die Bauunternehmen zeigen. 

Hier entsteht der Eindruck, dass viele Bauakteure beim Thema Fehlerkosten die eigene Verantwortung gerne auf die anderen am Bau beteiligten Parteien schieben. Jedoch gibt es hier eine Ausnahme: Behörden und Aufsichtsorgane. Diese beiden Akteure schneiden bei keinem befragten Bauakteur positiv ab. 

Über die Studie

Die Fehlerkostenanalyse entstammt der Jahresanalyse 2018/2019, der jährlichen Baustudie von BauInfoConsult. Auf Basis von über 600 Interviews unter Architekten, Bauunternehmern, Maler/Trockenbauern, SHK-Installateuren und Herstellern behandelt die Studie unter anderem Themen wie:

  • Baukonjunktur und zentrale Kennzahlen
  • regionale Bauprognosen 2019 und 2020
  • spontane Markenbekanntheit nach Produktsegmenten
  • Internet der Dinge, Bauen 4.0/BIM
  • Bautrends und Entwicklungen
  • Barrierefreies Bauen in Deutschland
  • DMU und Einkaufsverhalten in der Baubranche
  • Marketing- und Budgettrends
  • Fehlerkosten
  • u.a.

Die Jahresanalyse 2018/2019 kann zum Preis von 595 € zzgl. MwSt. bei BauInfoConsult bezogen werden. Mehr Informationen erhalten Sie von Alexander Faust und Christian Packwitz unter 0211 301 559-10 oder per E-Mail an info@bauinfoconsult.de.

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