Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln: „Besser geht es kaum: Das Rheinland präsentiert sich als starke Wirtschaftskraft mit guter Zukunftsperspektive. Allerdings drücken internationale Konflikte und die damit verbundene Unsicherheit auf den Weltmärkten die Betriebe. Die Stichworte Brexit, Türkei und der Handelskonflikt zwischen den USA und China seien dazu beispielhaft genannt. Außerdem drückt die immer größere Sorge um eine ausreichende Zahl an Fachkräften und Auszubildenden die Betriebe.“
Dies spiegelt sich auch in den Ergebnissen des Konjunkturbarometers wider. So zeigen sich die Unternehmen im Herbst 2018 etwas zurückhaltender als zu Jahresbeginn. Aber 23 Prozent der Betriebe gehen weiterhin davon aus, dass ihre Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten besser verlaufen wird, als bisher. Nur zwölf Prozent rechnen mit einer Verschlechterung. 65 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. In Summe sinkt der IHK-Konjunkturklimaindex damit leicht von 129,7 auf 124,6 Punkte.
Exporterwartungen sinken, Investitions- und Beschäftigungspläne bleiben stabil
Deutlich gesunken sind die Exporterwartungen der Unternehmen im Vergleich zur Vorumfrage. So hat sich der Anteil der Betriebe, die steigende Exporte erwarten, um zehn Punkte auf nun 27 Prozent reduziert. Doppelt so viele Unternehmen wie zu Jahresbeginn rechnen mit sinkenden Exporten (15 Prozent). Hohe Erwartungen haben nach wie vor die chemische Industrie und die Elektroindustrie, pessimistischer eingestellt sind Papier-, Pappe- und Druckgewerbe sowie das Ernährungsgewerbe.
Die Beschäftigungs- und Investitionspläne der Unternehmen bleiben vorerst auf stabil hohem Niveau. Fast jeder dritte Betrieb plant, in den kommenden zwölf Monaten mehr zu investieren, als bisher. Mehr als jedes vierte Unternehmen will in den kommenden zwölf Monaten sein Personal ausweiten, darunter besonders die IT-Branche, die chemische Industrie sowie Berater und Wirtschaftsprüfer.
Risiken: Fachkräftemangel auf Nummer Eins
Der demographische Wandel in Kombination mit vollen Auftragsbüchern und einer sinkenden Zahl von Jugendlichen, die eine Ausbildung anstreben, macht den Fachkräftemangel zum höchsten Risiko für die befragten Unternehmen. Auf Platz zwei bis vier folgen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Inlandsnachfrage sowie die Energie- und Rohstoffpreise. Etwas anders stellt sich das Bild bei den Industrieunternehmen dar: Hier stehen die Auslandsnachfrage und Energie- und Rohstoffpreise weiter oben in der Risiko-Skala.
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