Der Paradiesvogel und das Mauerblümchen, diese Rollenverteilung wird dem berühmten Garten-Ehepaar Pückler zugeschrieben.
Er: gutaussehender Gartenkünstler, Bestsellerautor und Frauenheld.
Sie: neun Jahre älter, eher unattraktiv, darf seine Pflanzungen hüten und ihn in mütterlicher Liebe von Ferne bewundern, während er um die Welt tingelt.
Aber stimmt das wirklich? Neuere Forschungen und Briefe aus Branitz belegen, dass Lucie sehr wohl selbst eigene Gartenideen verwirklicht hat. Diese Tatsache haben Sabine Freifrau von Süsskind und Elke Gräfin zu Pückler zum Anlass genommen mit Schloss Dennenlohe unter der Schirmherrschaft der Stiftung Schloss Branitz einen alljährlichen Preis für Landschaftsarchitektinnen auszuloben.
Weibliche Gartenleistungen in einer männerdominierten Gartenwelt herauszuheben, ist damals – wie auch heute noch – eine wichtige Vorbildfunktion für nachfolgende Generationen.
Lucie hat mit Rat und Tat auf Hermanns Schöpfungen Einfluss genommen, in Details, aber auch im Großen, dass es überhaupt einen Branitzer Pückler-Park gibt, ist ursächlich Verdienst der Fürstin, die 15 Jahre auf Schloss Dennenlohe in Mittelfranken lebte bevor Sie Ihren Gartenfürsten heiratete.
Was lag also näher für Schloss Dennenlohe, als einen Preis auszuloben, der von den Firmen Stihl mit Sachpreisen im Wert von 1.200 Euro, von Verver Export GmbH mit Pflanzen im Wert von 3.000 Euro und von der ELEO GmbH mit einem Pavillon im neuen Lucie Pückler Garten auf der Landesgartenschau 2019 in Wassertrüdingen gesponsert wird.
Der vom Siegerteam geplante Lucie Pückler Garten von Emma Vanhatalo und Isabella de Andrade Adauto Costa kann ab Mai auf dem Landesgartenschaugelände bewundert werden.
Der zweite Platz ging an Carolin Achtel und der dritte Platz an Lisa Ungerer – sie erhalten beide Sachpreise der Firma Stihl.
Alle Pläne sowie ein Auszug der Begründung der Jury finden Sie anliegend.
1. Platz: (K)ein Traumgespinst
Das Siegerteam besticht durch eine Planung mit sehr guter dreidimensionaler Wirkung des Gartens durch konsequente Reliefausbildung – dadurch wird auch schon vor der Hauptblütezeit der Sommerblumenmischung eine räumliche und interessante Wirkung erzielt.
Überzeugende Texte und Planungen zu den verschiedenen Atmosphären und Reflektionen, detaillierte Skizzen und ein perfekter Blühkalender runden den Entwurf ab. Die Jury war vor allem von der sehr charaktervollen Pflanzenverwendung angetan: Hopfen im Kontrast zur Sommerblumenfülle als guter Gegenspieler. Eine sehr gute Idee!
2. Platz: Blütendurst. Eine Hommage an Lucie Pückler
Insgesamt eine gut funktionierende Planung aus zwei Sommerblumenmischungen, die einerseits Ruhe ausstrahlen, aber auch Vielfalt zeigen. Die Jury war besonders von den passend ausgewählten Trums und Blumenzwiebelergänzungen angetan.
3. Platz: Lucie und die Ananas
Originelle Plananordnung, die aber die Lesbarkeit der Gestaltung erschwert und inhaltlich der Jury den Bezug zur Ananas nicht vollständig verdeutlichen konnte. Der Hügel mit Yucca filamentosa und Seilen, die die Ananasform nachbilden wird in den Proportionen mehr als nur eine Yucca-Pflanze benötigen, um eine angemessene Überhöhung des Hügels zu erreichen. Ansonsten eine gute Idee!
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