Der Workshop „Biomethan im Verkehrssektor in Deutschland“ hat das Ziel, erste Beispiele für die gelungene Etablierung von Biomethan als umweltschonenden und wirtschaftlichen Kraftstoff zu demonstrieren und daraus die Wege der Defossilisierung des Kraftstoffmixes aufzuzeigen. Experten der Biogasbranche, der Flottenbetreiber und der kommunalen Unternehmen werden sich über zentrale Fragestellungen austauschen.
Die spürbare Defossilisierung des Verkehrssektors verlangt von den Branchenakteuren und den politischen Entscheidungsträgern eine kurzfristige Umstrukturierung des Kraftstoffmixes mit einer intensiven Etablierung von erneuerbaren und kohlenstoffarmen Energieträgern. Neue Möglichkeiten für den Einsatz von Biomethan im Kraftstoffsektor stehen im Mittelpunkt des Vortrags von Horst Seide, Fachverband Biogas. Die Novellierung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II), die fortschrittlichen Kraftstoffen Anreize für den Einstieg in den Kraftstoffmarkt nach 2020 sichert, bietet auch für die Biogasbranche beachtliche Zukunftsperspektiven.
Neben dem möglichen CO2-Einspareffekt stellen auch Synergieeffekte in der Nutzung eine der Kernanforderungen an die neuen Kraftstoffe dar. Die Einbindung von Biomethan in regionale Wertschöpfungsketten mit Zugriff auf bestehende Logistik- und Versorgungsinfrastruktur lässt die regionalen Akteure der Verkehrsbranche und der Landwirtschaft von diesem treibhausgasarmen Kraftstoff profitieren. Einzelheiten hierzu werden im Vortrag von Frank Scholwin, Institut für Biogas, Kreislaufwirtschaft & Energie, unter dem Titel „Regionale Ressourcen für regionalen Kraftstoff“ intensiv behandelt.
Eine der Besonderheiten des Biomethans ist die Möglichkeit der Speicherung und des weiteren Transports sowohl im gasförmigen als auch in flüssigen Aggregatzustand. Durch eine wesentlich höhere Energiedichte gekennzeichnet, lässt sich verflüssigtes Biomethan gut im Fernverkehr, Schwerlastverkehr und der Schifffahrt anwenden. Eine Potenzialanalyse zur lokalen Produktion von diesem innovativen Kraftstoff wird von Michael Kralemann aus dem 3N Kompetenzzentrum Nachwachsende Rohstoffe vorgestellt.
Biomethan ist auch im städtischen Bereich ein Multitalent. Busse des ÖPNV und Lieferfahrzeuge sind für diesen Kraftstoff bestens geeignet. Lars Nehrling, Remondis SE & Co. KG, berichtet über die Beweggründe seines Unternehmens, betriebseigene Müllsammelfahrzeuge mit Biomethan anzutreiben. Wie wirkt sich das auf den Erfolg bei den Ausschreibungen aus? Wie sieht der Weg eines nachhaltigen Betriebs in die defossilisierte Zukunft aus? Diese und viele weitere Fragen zu Biomethan im Flottenbetrieb sollen dabei in den Fokus des Gesprächs rücken.
Regionale Unterstützung zur Biomethannutzung im Verkehr ist in manchen Projekten entscheidend, um eine erfolgreiche Realisierung des Vorhabens durch Fördermittelbeschaffung, durch Zusammenbringen der Beteiligten und durch Integration in die lokale Wertschöpfungskette zu sichern. Alexander Holle, EnergieAgentur.NRW, bringt dem Fachpublikum die Bedeutung regionaler Netzwerke bei der Installierung neuer Mobilitätsprojekte näher.
Am zweiten Kongresstag bieten insgesamt 11 Foren ein breites Themenspektrum aus allen Bereichen der erneuerbaren Energien im Mobilitätssektor: Deutsche und internationale Experten stellen Neuigkeiten aus der technischen Entwicklung, Forschung, Zertifizierung, Marktanalyse und den Handelsströmen vor und diskutieren mit den Kongressteilnehmern. Dort und im Aussteller-Forum mit Messeständen bietet sich auch Gelegenheit zum fachlichen Austausch und Netzwerken.
Weitere Informationen, eine Anmeldemöglichkeit und das vollständige Programm finden Sie unter www.kraftstoffe-der-zukunft.com
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