In der von Holger Wienpahl moderierten Feierstunde bezeichnete er den 70 Gramm schweren Meisterbrief als „Schwergewicht deutscher Wirtschaftsgeschichte“. In ihm verbinden sich nach seinen Worten „Fachkompetenz mit theoretischem Wissen“. Und zudem habe das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung herausgefunden, dass nach volkswirtschaftlich gängiger Definition unter den Meistern Vollbeschäftigung herrsche, ein Wert, den „nicht einmal akademisch Qualifizierte erreichen“.
Jöst selbst ermutigte in einem Interview die jungen Meisterinnen und Meister zur „Übernahme meisterlicher Verantwortung“, sowohl für ihr eigenes Tun wie auch den persönlichen Berufs- und Lebensweg. Denn, so Jöst, „Verantwortung am Arbeitsplatz gehört genauso dazu wie für die Auszubildenden, Beschäftigten und deren Familien“.
Jöst mahnte dabei eine offene und transparente Kommunikation mit Kunden und Mitarbeitern an, um das Handwerk für die Zukunft fit zu machen. Und forderte auch die Schonung der natürlichen Ressourcen. Es lohne sich, an der persönlichen Meisterschaft weiterzuarbeiten, denn das mache vor allem sehr zufrieden.
Für ihn als Meister, so Jöst weiter, gelte der Grundsatz, auch mehr zu machen als man unbedingt müsse. Das bedeute konkret, nachhaltig zu denken und Tugenden zu leben, im Beruf und darüber hinaus. Es sei „beflügelnd“, sich für seine Werte einzusetzen. Deshalb rief er den Jungmeisterinnen und Jungmeistern des Jahres 2018 zu: „Leben Sie Ihre Werte.“
Holger Wienpahl als Moderator verwies nicht nur auf die reinen Zahlen der Statistik: Mit einer Erfolgsquote von 77,7 Prozent präsentierten sich 496 erfolgreiche Meisterinnen und Meister, davon 144 weibliche. Ältester Meister des Jahrgangs 1960 sei ein Metallbauermeister, jüngster Meister ein Friseurmeister des Jahrgangs 1999, so Wienpahl. Mit 29,02 Jahren seien die Herren ein wenig älter gewesen als die Damen, die zur Meisterprüfung antraten, mit 28,18 Jahren.
Die jeweils besten Meisterinnen und Meister aus den 16 geprüften Berufen wurden von Kammerpräsident Alois Jöst im Handwerk der Region begrüßt, bevor die Heidelberger Fotografenmeisterin, Isabell Giese, als beste Meisterin ihres Berufs im Interview mit dem Moderator ihre Beweggründe für ihren Weg zur Fotografenmeisterin schilderte und insbesondere die Herausforderungen, die sich ihr auf dem Weg zur Meisterin stellten.
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