Schon heute sind virtuelle Datenräume unter den meisten M&A-Playern bereits Standard. Jetzt hofft die Branche auf den Einsatz von Datenräumen, deren Software über Künstliche Intelligenz (KI) verfügt. Doch welche Voraussetzungen muss ein solcher „intelligenter“ M&A-Datenraum mitbringen? Und wo im M&A-Prozess kann er am besten helfen? Mike Riegler, Geschäftsführer der PMG Projektraum Management GmbH, einer der führenden Anbieter intelligenter Datenräume: „Virtuelle Datenräume optimieren M&A-Prozesse enorm. Sie machen Transaktionen einfacher, sicherer, schneller und damit letztendlich auch erfolgreicher. Doch Vorsicht: Qualitativ schlechte Datenräume können die Zusammenarbeit sogar noch erschweren. Auf einige essentielle Dinge ist daher besonders zu achten.“

DIE MUST HAVES EINES M&A-DATENRAUMS

  1. Nutzerfreundlichkeit

Die Struktur und Funktionen der Nutzer-Oberfläche sind idealerweise intuitiv zu erlernen und zu bedienen. Ist der Datenraum cloudbasiert entfällt praktischerweise die Installation einer Software. Überall dort, wo ein Internetzugang existiert, kann dann auf ihn zugegriffen werden, und das mit jedem Endgerät – mobil, weltweit und rund um die Uhr. Im besten Fall erfolgt der Zugang nach nur einem Klick. Unerlässlich ist zudem eine jederzeit frei konfigurierbare Verzeichnisstruktur. Und wenn trotzdem mal eine Frage auftaucht, sollte der beratende Datenraum-Anbieter natürlich langjährige Erfahrung und entsprechendes Know-how mitbringen. Ein persönlicher Ansprechpartner in Deutschland, mehrsprachiger Support, minutengenaue Abrechnung und kostenfreie Basisleistungen sind scheinbare Selbstverständlichkeiten, die jedoch den Unterschied machen können. Um lange Ladezeiten zu verhindern, sollten mehrere Dateien auf einmal geladen werden können und eine schnelle Anbindung an das Rechenzentrum bestehen. Das senkt die Kosten, gerade bei komplexen Transaktionen.

  1. Zertifizierte Sicherheit „Hosted in Germany“

Wo sensible Geschäftsdaten verarbeitet werden, kommt der Datensicherheit eine besondere Bedeutung zu. In jedem Fall empfehlenswert ist eine zertifizierte Software, mit der jährliche Penetrationstests durchgeführt werden. Die Datensicherung sollte in geografisch getrennten und in ISO-27001 zertifizierten Rechenzentren erfolgen, am besten in Deutschland. Nur solche Konzepte halten den hohen Sicherheitsanforderungen Stand. Bei den führenden Wettbewerbern laufen M&A-Transaktionen zudem direkt im Datenraum ab, so dass sensible Daten das geschützte System nicht verlassen.

  1. Modularer Aufbau und Q&A

Virtuelle Datenräume, die in einem Baukastensystem aus individualisierbaren, miteinander verzahnten Modulen bestehen, können die Vorteile der digitalen Transformation am effizientesten nutzen. Zudem spart ein solches Baukastensystem Kosten, denn der Kunde bezahlt nur die Module, die er auch tatsächlich benötigt. Im M&A-Prozess ist vor allem das Frage-Antworten-Modul (Q&A) während der Due-Diligence-Prüfung von Bedeutung, das in Verfügbarkeiten, Bietergruppen, Spezialisten, Kategorien und Prioritäten unterteilt sowie vor Parallelzugriffen schützt.

DUE -DILIGENCE IM INTELLIGENTEN M&A-DATENRAUM

KI ist, wie der PC oder das Smartphone, eine Grundlagen-Technologie, denn sie durchdringt ausnahmslos alle Branchen. Aber was kann sie innerhalb einer M&A-Transaktion eigentlich leisten? Zurzeit kann sie hauptsächlich Maschinen dazu befähigen, sich ohne menschliches Eingreifen zu verbessern (Maschinelles Lernen). Eine intelligente M&A-Software analysiert große, unstrukturierte Datensätze (Big Data) auf eventuelle Optionen und Risiken. Doch bevor die KI das von sich aus erkennt, müssen Ziele definiert und die Software mit Daten auf diese Ziele hin „trainiert“ werden. Je mehr Daten eingebracht werden und je hochwertiger diese sind, desto umfangreicher kann die intelligente Software handeln.

Für die Financial und Legal Due Diligence besonders geeignet

KI hilft also dort ganz besonders, wo viele Dokumente zu durchforsten sind. Innerhalb des M&A-Prozesses ist das bei der Legal- und Financial-Due-Diligence der Fall. Bei der Financial-Due- Diligence sind Kennzahlen, Bilanzen und Erfolgsrechnungen immer ähnlich aufgebaut, also optimal fürs maschinelle Lernen. Ebenso bei der Legal-Due-Diligence: Hier werden große Datenmengen geprüft, die nicht einfach aus den Jahresabschlüssen entnommen werden können, sondern mit internen und externen Reports abzugleichen sind. Die intelligente Software lernt verschiedene Formulierungen, Regeln und Zusammenhänge und identifiziert die gesuchten Klauseln anhand verschiedener Parameter, beispielsweise, welche Wörter benutzt werden, an welcher Stelle im Vertrag eine Formulierung steht, welche Ausdrücke in den Abschnitten davor und danach auftauchen, welche Querverweise es auf andere Stellen im Vertragswerk gibt und Vieles mehr. Je mehr Datensätze die Software kennt, umso besser können Muster identifiziert werden. Mit der Zeit wird die Trefferquote also immer besser. Alle relevanten Informationen können vor einer Transaktion gebündelt und analysiert, eine Vielzahl an Verträgen geprüft und zusammengefasst werden. Der Vorteil einer intelligenten M&A-Software besteht aber nicht allein darin, dass Risiken schneller oder besser gefunden werden. Sie entlastet Mitarbeiter und schafft Ressourcen für neue Aufgaben.

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