Der Mannheimer Kammerpräsident bezeichnete die Handwerke des Bau- und des Ausbaubereichs als Konjunkturlokomotive, die mit 86,4 Prozentpunkte bzw. 88,0 Prozentpunkte an der Spitze der Handwerke lägen. Jöst attestierte zudem einen Stimmungsaufschwung beim Kfz-Handwerk und auch die Handwerke des gewerblichen Bedarfs hätten zulegen können. Insbesondere die schwächelnden Nahrungsmittelhandwerke, so Jöst, hofften auf das Weihnachtsgeschäft.
Auch wenn das Jahr 2018 noch nicht abschließend bilanziert werden könne, so rechne er mit einem Umsatzzuwachs von 4,5 Prozent nominal und prognostiziere einen geringen Beschäftigungszuwachs für 2018.
Im Blick auf das Jahr 2019 sehe er die Chance auf mindestens 3,5 Prozent Umsatzzuwachs, wage allerdings bezüglich der Beschäftigtenzahl keine Prognose, „wäre aber froh, wenn wir ein kleines Plus verzeichnen könnten“, so Jöst wörtlich.
Jöst sah diese Zahlen zwiespältig. Denn das Handwerk „eile seit Jahren von Allzeithoch zu Allzeithoch“. Allerdings sorge die gute Konjunktur andererseits dafür, „dass kaum noch freie Kapazitäten zur Verfügung stehen“, so Jöst weiter. Wörtlich: „Im Gesamthandwerk dauert es inzwischen im Durchschnitt 9 Wochen, bis ein Auftrag erfüllt werden kann, in den Bau und Ausbauhandwerken sogar noch länger“. Jöst stellte fest, dass die Betriebe an ihren Kapazitätsgrenzen arbeiteten. Sie fänden nicht genügend Personal. Deshalb würden auch die Wartezeiten für Kunden länger. Er bezeichnete dies als „eine unbefriedigende Situation“.
Der Mannheimer Kammerpräsident bezeichnete die Situation als eine der „vordringlichen Herausforderungen im Handwerk“ und nahm auch die Politik in die Verantwortung. Denn „sollte sich die Situation nicht bessern, hätte das nicht nur Auswirkungen auf das Handwerk, sondern auch auf die Gesamtkonjunktur in Deutschland. Denn „wichtige Projekte wie die Energiewende, der Breitbandausbau, der Bau von neuem und zusätzlichen Wohnraums oder einer guten Infrastruktur sind nur mit dem Handwerk zu realisieren“, machte Jöst abschließend deutlich.
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