Schluss mit Vermeidungsstrategien wie: „Darum müsste ich mich eigentlich auch mal kümmern“! Besser, so die einhellige Meinung aller Expertinnen bei der Veranstaltung „Let´s talk money“ an der Hochschule Bremen, sei es, anzufangen, sich aktiv mit den Themen Geld und Finanzen auseinanderzusetzen. Frauen erreichen so nicht nur finanzielle Unabhängigkeit, sondern auch Sicherheit und Spielraum, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.

Bei der von Career Service und Gleichstellungsstelle organisierten öffentlichen Veranstaltung informierten Bloggerin und Bestsellerautorin „Madame Moneypenny“ Natascha Wegelin, Anika Werner von ArbeiterKind.de und Kristina Seifert von der Studienberatung an der Hochschule Bremen über Strategien, die Kontrolle über Geld (zurück-) zu gewinnen und das eigene Leben gestalten zu können. „Macht was draus“, so der Appell von Natascha Wegelin an die rund 50 Studentinnen und interessierten Frauen aus Bremen. Wer die eigenen Ausgaben genau überprüfe, gerne auch mit Haushaltsbuch- oder App, Konsumausgaben reduziere, sich frei von Ansprüchen anderer mache, am eigenen Mindset arbeite und negative Glaubenssätze überprüfe, hätte schon viel gewonnen. Weniger Ausgaben als Einnahmen, Gelder in die eigene Ausbildung und Weiterentwicklung stecken, Schulden begleichen, Notgroschen ansparen, sich gut auf Gehaltsverhandlungen vorbereiten und, falls möglich, zusätzliche Gelder in Aktien (insbesondere passive ETF Fonds) investieren. Dabei sich nicht auf Finanzberaterinnen und Finanzberater verlassen, jede könne es schaffen, sich eigenes Wissen dazu anzueignen, Podcasts, Bücher, Blogs gäbe es reichlich.

Was aber tun, wenn bereits die Finanzierung des Studiums große Sorgen bereitet!? Ausgaben genau kontrollieren, Beratungsangebote wahrnehmen (unter anderem Studienberatung, Sozialberatung des Studierendenwerks, Bafög und Sozialberatung des ASTAs an der Hochschule Bremen, ArbeiterKind.de) und unbedingt die Chancen auf ein Stipendium wahren. Jede vierte Stipendienbewerbung, so Anika Werner, sei erfolgreich. Bloß nicht die Augen verschließen, Rechnungen öffnen und aktiv Unterstützung einholen, so ihr Appell insbesondere an die anwesenden Studentinnen.

Dass das Thema gerade auch für Frauen relevant ist und neben persönlichen Umgangsweisen auch eine gesellschaftliche Komponente hat, zeigt ein Blick auf die Statistiken: Bei 75 Prozent aller Frauen in Deutschland wird die Rente später unter 400 Euro liegen, Frauen verdienen im Schnitt 21 Prozent Prozent weniger als Männer.

„Let´s talk money“ fand in der Reihe Rosy Future statt, die gemeinsam von Career Service und Gleichstellungsstelle organisiert wird und Angebote für Studentinnen zu Karrierefragen und persönlicher Weiterentwicklung macht.

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